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Auf Bewährung

Auf Bewährung

Titel: Auf Bewährung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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zugleich, als man mir gesagt hat, Sie seien hier.«
    »Wie ich sehe, machen Sie noch immer Überstunden.«
    »Ihre Schwester hat die Mordrate in der Stadt zwar drastisch gesenkt, dennoch ist meine Liste voll.«
    Sie schüttelten sich die Hände und umarmten sich dann kurz.
    »Schön, Sie zu sehen, Mace.«
    Sie lächelte. »Ich habe Sie auch vermisst, Doc.«
    Mace schaute sich um. »Sie haben noch an dem Laden hier gearbeitet, als ich ... als ich weggegangen bin.«
    Cassell nickte. »Ja. Ich hoffe, Beth hat Ihnen meine Meinung zu diesem Thema übermittelt.«
    »Klar und deutlich.«
    »Sehr schön. Und was kann ich für Sie tun?«
    »Ich wollte einfach nur mal vorbeikommen und das neue Labor bewundern.«
    »Und?«
    »Ich habe mir so meine Gedanken zu einer bestimmten Ermittlung gemacht.«
    »Diane Tolliver?«
    »Wie haben Sie das erraten?«
    »Lassen Sie uns das unter vier Augen besprechen.«
    Eine Minute später saßen sie in Cassells Büro.
    »Diane Tolliver?«, hakte Mace nach.
    »Das ist eine laufende Ermittlung.«
    »Das weiß ich.«
    »Dann wissen Sie auch, dass ich nicht darüber reden kann.«
    »Schauen Sie, Doc, ich weiß, dass ich keine Uniform mehr trage.«
    »Wenn es nach mir ginge, würde ich Ihnen die Akte zeigen, aber es geht nicht nach mir.«
    »Ein paar Sachen hat Beth mir schon erzählt.«
    »Sie ist der Chief, ich bin nur eine Arbeitsbiene.«
    »Wie auch immer«, sagte Mace, »tun wir einfach mal so, als würde ich an diesem Fall arbeiten. Dann würde ich natürlich den Autopsiebericht sehen wollen, eine Liste der Spuren, die am Tatort gefunden worden sind, den toxikologischen Bericht und so weiter ... Sie wissen schon.«
    » Wenn Sie an diesem Fall arbeiten würden.«
    Mace stand auf und lief auf und ab. »Das Problem ist nur, ich kann nicht an diesem Fall arbeiten, weil ich keine Polizistin mehr sein kann ... jedenfalls nicht, solange ich noch rechtskräftig verurteilt bin.«
    »Das stimmt.«
    »Es sei denn natürlich, die Umstände ändern sich.«
    Cassell schaute sie fasziniert an. »Und wie könnten die sich ändern?«
    »Indem ich beweise, dass ich unschuldig bin, oder ...«
    »Oder was?«
    »Oder indem ich einen Fall löse. Einen großen Fall.«
    »Ich verstehe. Gab es da vor ein paar Jahren nicht mal einen FBI-Agenten, der das genauso gemacht hat?«
    »Ja. Und er hat mich im Gefängnis sogar besucht.«
    »Dann verstehe ich Ihre Motivation.«
    »Doc, Cop zu sein, ist alles, was ich kann. Beth käme überall zurecht. Sie könnte ein Großunternehmen führen, wenn sie es sich in den Kopf setzt, oder sogar ins Weiße Haus einziehen. Ich bin ein Cop und werde immer einer sein.«
    »Jetzt machen Sie sich nicht kleiner, als Sie sind, Mace.«
    »Dann lassen Sie es mich anders ausdrücken: Das ist alles, was ich je sein wollte .«
    »Das kann ich verstehen«, sagte Cassell. »Besonders angesichts dessen, was mit Ihrem Vater passiert ist.«
    »Sie haben ihn gekannt, nicht wahr?«
    »Ja, ich hatte dieses Privileg. Und das macht es mir nur umso schwerer zu akzeptieren, dass Mona Danforth seinen Job jetzt hat.«
    »Als ich im Gefängnis war, habe ich nur daran gedacht, rauszukommen und Beth wiederzusehen. Und dann wollte ich meine Unschuld beweisen und in den Dienst zurückkehren. Da drin hat alles so einfach ausgesehen.«
    »Und jetzt?«
    »Jetzt scheint das fast unmöglich zu sein«, antwortete Mace resigniert.
    »Aber Sie müssen es versuchen, nicht wahr? Selbst wenn das heißt, dass Sie vielleicht wieder in den Knast wandern.«
    »Ich will nicht wieder zurück. Gott weiß, dass ich nicht wieder zurückwill. Aber in Freiheit zu leben ohne Uniform?« Sie hielt kurz inne und suchte nach den richtigen Worten. »Das ist ein Gefühl, als wäre ich wieder im Bau, nur ohne Gitter. Ich nehme an, das ist schwer zu verstehen.«
    »Nein, das ist es nicht.«
    »In jedem Fall bin ich deshalb hier und bitte Sie um Ihre Hilfe. Ohne forensische Informationen kann ich den Fall nicht lösen.«
    Mace setzte sich und schaute Cassell in die Augen.
    Kurz erwiderte Cassell ihren Blick und stand dann auf. »Ich habe den toxikologischen Bericht noch nicht, ebenso wenig wie die Ergebnisse des DNA-Tests.«
    »Okay.«
    Er öffnete einen Aktenschrank, nahm ein paar Dokumente heraus und legte sie auf den Tisch. »Ich muss mal auf die Toilette. Die verdammte Prostata. Seien Sie dankbar, dass Sie keine haben. Ich bin gleich wieder da.« Bevor er ging, klappte er den Kopierer hinter seinem Schreibtisch auf. »Der Toner ist neu, und

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