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Auf Bewährung

Auf Bewährung

Titel: Auf Bewährung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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die gleich ausgezeichnet werden sollten. »So. Jetzt halten Sie ihnen mal eine schöne Rede, Chief. In zehn Jahren werden sie dieses Land an vorderster Front verteidigen.«
    »Sie meinen, sie werden Angriffen vorbeugen , nicht auf sie reagieren.«
    »Es ist wesentlich besser, den Feind zu zerschmettern, bevor er etwas tun kann, als erst einmal die Leichen seiner Opfer aus den Trümmern zu ziehen. Wir retten Leben, Beth, Sie und ich. In meinem Teil des Spektrums machen wir das nur ein wenig anders. Aber unsere Ziele sind die gleichen. Vergessen Sie das nie.«
    Die Männer gingen, und einen Moment später summte Beths Handy. Sie schaute aufs Display und runzelte die Stirn. Fast hätte sie nicht abgehoben.
    »Mace, ich habe viel zu tun. Kann das nicht warten? Was?« Sechzig Sekunden lang hörte sie aufmerksam zu. »Ich werde mich darum kümmern.« Sie legte auf, schaute zu dem FBI-Agenten, der bei der Veranstaltung als Moderator fungierte, und hob den Finger. Der Mann nickte.
    Beth lief in eine Ecke des Auditoriums und wählte eine Nummer.
    Lowell Cassell wirkte überrascht. »Na gut, Beth, wenn Sie das sagen. Es ist ziemlich einfach, das zu überprüfen. Aber wenn das stimmt, dann verkompliziert das den Fall erheblich.«
    »Ja, das wird es.«
    »Wie kommen Sie überhaupt darauf?«
    »Raten Sie mal.«
    »Ihre Schwester ist offenbar sehr eifrig.«
    Beth legte auf und lief auf die Bühne, um die Teenager persönlich zu begrüßen. Dann trat sie ans Pult, um ihre Rede zu beginnen.
    Donnelly und Burns, die Beth aufmerksam aus dem Hintergrund beobachtet hatten, drehten sich um und verließen den Saal.

Kapitel 84
    D as war eine nette Überraschung.« Karl Reigers Frau Wendy küsste ihren Mann auf die Wange, als er die Hamburger auf dem Grill wendete.
    »Die Kinder hatten einen freien Tag; also hab ich mir gedacht: Was soll’s? Das Wetter ist schön, und es ist fast Sommer.«
    »Ich freue mich, Liebling. Du hast in letzter Zeit viel zu viele Überstunden gemacht.«
    Reiger schaute seine Frau an. Sie war Mitte dreißig, vier Jahre jünger als er. Und sie besaß noch immer jene klassische Schönheit, die sie auch schon auf dem College ausgezeichnet hatte. Sie trug Shorts aus Jeansstoff, eine weiße ärmellose Bluse und eine Baseballkappe der Washington Nationals auf ihrem schulterlangen hellbraunen Haar.
    »Ja, auf der Arbeit ist es im Moment echt übel.«
    »Oh, schau mal. Don und Sally sind hier.«
    Reiger blickte zur Einfahrt seines zweistöckigen Hauses in Centreville, Virginia. Viele Bundesagenten lebten hier, denn im Beltway war es viel zu teuer für jemanden, dessen Job es nur war, sein Leben für sein Land zu riskieren. Don Hope, seine Frau und ihre drei Kinder stiegen aus dem Dodge Minivan und brachten Teller voller Essen, einen Baseball und mehrere Fanghandschuhe. Hopes zwei Söhne stellten das Essen auf einen hölzernen Picknicktisch im Garten und gingen zu Reigers Jungen, um mit ihnen Ball zu spielen. Die Tochter der Hopes, eine Zehnjährige, ging mit Tammy Reiger ins Haus, die gerade elf geworden war. Sally umarmte Reiger kurz und machte sich dann mit Wendy an die Vorbereitungen.
    Don Hope schloss die Türen seines Vans, holte zwei Bier aus einer Kühltasche, die er mitgebracht hatte, öffnete sie, ging zu Reiger an den Grill und gab ihm eine Flasche.
    Mit einem kräftigen Schluck leerte Reiger die Flasche zur Hälfte.
    »Eine Grillparty?«, sagte Hope. »Ich war ziemlich überrascht, als du mich angerufen hast.«
    »Warum nicht? Wir können ein wenig Normalität brauchen. Das ist schon lange her.«
    »Da hast du wohl recht. Sind die Befehle noch nicht eingetroffen?«
    »Warum wende ich hier wohl gerade Burger, anstatt ›das andere‹ zu tun?«
    »Glaubst du, Burns baut uns als Sündenböcke auf?«
    »Ich rechne bei jeder Operation damit, von den Jungs der anderen Seite gekillt oder von meinen eigenen Leuten verarscht zu werden.«
    »Wir haben wirklich einen Scheißjob, Karl.«
    »Ich wollte eigentlich Karriere beim Militär machen. Ich wollte die Welt sehen und später eine gute Pension bekommen. Ja, ich wollte sogar etwas Gutes tun.«
    »Ich auch. Und dann ...«
    »Wir waren einfach zu gut in dem, was wir getan haben, Don. Deshalb haben sie sich uns ja auch geschnappt. Die sichern sich immer das Sahnehäubchen.«
    »Inzwischen fühle ich mich allerdings weniger wie Sahne als vielmehr wie saure Milch.«
    Reiger hob einen Burger auf den Teller neben dem Grill und legte ein neues Stück Fleisch auf. »Warum? Weil

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