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Auf & Davon

Auf & Davon

Titel: Auf & Davon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abigail Madeleine u . Roux Urban
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Notiz hinterlassen, dass die Ravens den Super Bowl verlieren würden. Damals waren eine Menge Leute stinksauer auf ihn.“
    „Gott, verschone mich mit der Vereinsmeierei in der National Football League“, brummte Zane. „Also, Alkoholvergiftung—dafür muss jemand aber verdammt viel auf einmal trinken, vor allem wenn er kein Alkoholiker ist. Das wäre schon kein Trinken mehr, eher ein Ertrinken.“ Er durchblätterte die Akte auf der Suche nach dem Autopsiebericht.
    „Er wurde auch noch durch die Straßen geschleift“, bemerkte Ty. „Und im Schnee liegen gelassen. Anfangs hatte man geglaubt, bei dem Mord wäre es um die Person des Opfers gegangen. Aber wenn das nicht der Fall war, dann ist die Todesart umso wichtiger.“
    „Seltsame Kombination von Tötungsmethoden“, murmelte Zane. „Er war kein Alkoholiker. Seine Leber war gesund.“
    Ty beobachtete Zane, ohne zu antworten. So vieles an diesem Fall schwirrte ihm im Kopf herum wie ein Schwarm Fledermäuse am Eingang einer Höhle. Es machte ihn verrückt, dass er nichts davon packen konnte. „Was denkst du?“, fragte er leise.
    „Entweder hat ihn jemand dazu gebracht, eine gewaltige Menge zu trinken, oder er hat ihm den Alkohol gespritzt“, sagte Zane mit Bestimmtheit. Er las sich den Bericht noch einmal durch. „Keine Injektionsspuren.“
    „Glaubst du, er hat seinen Angreifer gekannt?“, forschte Ty leise.
    Zane runzelte die Stirn. „Keine Abwehrspuren, nur die Abdrücke von den Seilen an seinen Handgelenken. Keine Hautfetzen unter den Fingernägeln. Er war bereits bewusstlos, als er geschleift wurde.“ Er schüttelte den Kopf; seine Augen starrten blicklos in der Ferne. „Ich würde darauf wetten. Ich würde wetten, dass er ihn gekannt hat, ihm vielleicht sogar vertraut hat. Vielleicht war’s ein Freund oder ein Kollege. Jemand, mit dem er etwas feiern würde, mit dem er mehr als gewöhnlich trinken würde. Der Täter hätte ihm einfach eine Droge unterjubeln und ihn dann dazu verleiten können, sogar noch mehr zu trinken.“
    Ty nickte bereits zustimmend. „Hier hat alles angefangen“, sagte er. „Ich rufe Burns an und sage ihm, dass er jemanden darauf ansetzen soll.“
    „Sag ihm, worauf die Ermittler achten sollen. Sie sollen gezielt nach Hinweisen auf Baltimore suchen—ob jemand von dort kommt, ob er dort zur Schule gegangen ist, vielleicht sogar, ob er dort Familie hat“, sagte Zane zerstreut, den Blick immer noch auf die Akte geheftet.
    „Mm-hm“, erwiderte Ty, während er schon sein Handy vom Gürtel nahm.
    Während Ty sprach, vertiefte Zane sich weiter in die Akte. Er kniff die Augen zusammen und stand auf, um die Stapel von anderen Fallakten auf dem Tisch zu verschieben.
    Sobald er sich vergewissert hatte, dass die Leitung abhörsicher war, gab Ty ihre neuesten Erkenntnisse an Burns weiter. Dieser schien erst an der Verbindung nach Baltimore zu zweifeln, aber Ty hatte ihn bald überzeugt, wie Zane bemerkte. Ty mochte es sich vielleicht mit dem FBI im Allgemeinen gründlich versaut haben, aber Burns vertraute ihm und behandelte ihn fast wie einen Sohn. Zane konnte nicht umhin, sich nach dem Warum zu fragen.
    Bald schon hatte Ty das Gespräch beendet und tigerte wieder auf und ab. Schließlich blieb er stehen und starrte Zane finster an. „Ich hab‘ Hunger.“
    „Mm-hmm“, antwortete Zane undeutlich. Er hatte drei Fallakten vor sich ausgebreitet. Ty musterte ihn stirnrunzelnd. „Hast du was gefunden?“, fragte er hoffnungsvoll.
    „Nein“, sagte Zane gedehnt. Er las immer noch. „Sie haben sich nicht gewehrt.“
    „Was?“, fragte Ty verwirrt.
    „Sie haben sich nicht gewehrt. Keine Abwehrverletzungen. Manche von den Opfern waren gefesselt oder in etwas eingewickelt, aber keins hatte blaue Flecken, Kratzspuren oder Abschürfungen. Es gibt keine Anzeichen für einen Kampf, bevor sie ermordet wurden“, sagte Zane und legte die Stirn in noch tiefere Falten, während er nach einer weiteren Akte griff. „Das kann doch nicht stimmen.“
    „Wie ist das möglich?“, fragte Ty leise. „Er kann doch nicht alle seine Opfer gekannt haben. Glaubst du, er benutzt seine Dienstmarke, um sie sich gefügig zu machen?“
    „Wieso sollte er sie nicht gekannt haben?“, fragte Zane ruhig und hob den Kopf.
    „Weil seine anderen Bekannten dann irgendwann draufgekommen wären, dass ihr Kreis auf ziemlich gruselige Weise immer kleiner wird“, versetzte Ty. „Außer, wenn er beruflich mit ihnen zu tun gehabt hätte“, verbesserte er

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