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Auf & Davon

Auf & Davon

Titel: Auf & Davon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abigail Madeleine u . Roux Urban
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sich langsam.
    „Oder eine Mischung. Beruflich. Persönlich. Familie. Alte Freunde aus der Schul- oder Studienzeit“, schlug Zane vor.
    „Weißt du, wie unwahrscheinlich das ist?“, fragte Ty zweifelnd, wobei er unbewusst den gleichen Tonfall annahm, den Burns ihm gegenüber angeschlagen hatte. „Außerdem, mir ist es egal, wie gut ich jemanden kenne. Wenn wer anfängt, mich in Stücke zu schneiden, dann wehr‘ ich mich“
    „Es ist nicht wahrscheinlich. Aber es ist möglich. New York ist eine verdammt große Stadt. Du kannst überall Freunde haben, die sich untereinander nicht notwendigerweise kennen müssen“, sagte Zane, schloss die Akten und ordnete sie wieder zu Stapeln.
    „Oh, verdammt, du und deine Logik, Garrett“, schmollte Ty und fing wieder an, auf und ab zu gehen.
    „Wenn’s Geometrie ist, jederzeit“, brummte Zane. „Ich hasse Algebra.“
    Ty blieb stehen. „Wir sollten die Opfer auf Vorstrafen hin überprüfen“, stellte er fest. „Wenn der Killer ein Fed ist, findet er seine Opfer vielleicht über den Job.“
    „Wir brauchen alles über sie. Vorstrafen, Arbeit, Kirche, Familie, Schule—die Verbindung könnte überall sein. Verdammt, sogar Schwarzarbeit. Liebhaber. Strick-Kränzchen“, brummelte Zane.
    „Wir sollten auch überprüfen, ob die Opfer irgendwann mal als Zeugen ausgesagt haben“, murmelte Ty. „Wenn der Täter ein Ermittler ist, waren die Opfer vielleicht gar nicht die Verdächtigen in den Fällen, die er untersucht hat. Sie könnten auch Zeugen gewesen sein. Aber es kann mir niemand erzählen, dass eine Dienstmarke irgendjemanden davon abhalten kann, um sein Leben zu kämpfen.“
    „Chloroform“, sagte Zane plötzlich und deutete auf das Dokument, das er vor sich hatte. „Die Gerichtsmedizinerin hat Spuren von Chloroform bei einigen der Opfer gefunden.“
    „Damit könnte er’s geschafft haben“, lenkte Ty stirnrunzelnd ein.
    „Ja“, nickte Zane. Er zuckte leicht zusammen, als es an der Tür klopfte.
    „Ich mach‘ schon auf“, murmelte Ty, stand auf und schlurfte barfuß auf die Tür zu. Plötzlich standen ihm die Nackenhaare zu Berge; wie damals, als er noch beim Militär gewesen war, überkam ihm ein Gefühl, als ob etwas nicht in Ordnung wäre. Je näher er der Tür kam, desto langsamer wurde er, wobei er seine instinktive Reaktion auf das Klopfen an der Tür verstandesmäßig einzuordnen versuchte. Zögernd leckte er sich die Lippen. Schließlich trat er mit der Hand an der Waffe, die er in seinem hinteren Hosenbund trug, an den Türspion und spähte hinaus.
    Zane erstarrte, als er Ty nach der Waffe greifen sah. Er nahm seine eigene Waffe von der Kommode und beobachtete Ty genau, wobei er sich so hielt, dass er von der Tür aus nicht sofort zu sehen sein würde.
    Aber Ty entspannte sich, als er draußen einen Hotelangestellten mit ihrem Essen stehen sah, und fragte sich, warum er so neurotisch war. Er machte die Tür auf und ließ den Kellner ohne weitere Umstände herein. Nachdem das Essen serviert und der Kellner wieder weg war, wandte Ty sich an Zane und zuckte die Achseln. „Ich bin wohl ein bisschen angespannt“, bekannte er kleinlaut. Es war nicht das erste Mal, dass er das Zane gegenüber zugeben musste.
    „Mehr als nur ein bisschen.“ Zane sah ihn ausdruckslos an. „Hör du mal weiter auf deine Instinkte. Deine sind ganz sicher besser als meine.“
    „Halt die Klappe“, schnaubte Ty sofort. Er verengte die Augen, als er den Deckel von seinem Teller hob, und warf Zane einen Seitenblick zu. „Was glaubst du wohl, warum ich hier bei dir schlafe?“, fragte er trocken. „Weil ich so’n Angsthase bin.“
    „Nicht wegen meiner geistsprühenden Konversation?“, scherzte Zane.
    „Das sowieso. Gibt dem Ganzen das gewisse Etwas“, sagte Ty zerstreut, setzte sich und zog seinen Teller näher zu sich.
    Zane lachte leise und nahm seinen Teller, jedoch nicht ohne vorher eine von Tys Fritten zu klauen. Er hatte Mozzarella-Sticks anstatt Pommes Frites bestellt. Er hatte spontan beschlossen, auf die Zwiebelringe zu verzichten—nur für den Fall.
    „Dieb“, nörgelte Ty.
    Zane zwinkerte ihm zu und hielt ihm zum Ausgleicheinen Mozzarella-Stick hin.
    Ty blickte eigensinnig weiterhin finster drein, schnappte Zane den Mozarella-Stick aber aus der Hand. „Ist dir aufgefallen, ob uns jemand beschattet?“, fragte er, ehe er hineinbiss. Gleich darauf gab er einen gepressten Schmerzenslaut von sich, als er sich die Zunge an dem heißen Käse

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