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Auf & Davon

Auf & Davon

Titel: Auf & Davon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abigail Madeleine u . Roux Urban
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„Wissen Sie was, Grady? Sie sind sogar noch nerviger, als ich Sie in Erinnerung hatte. Gegen Sie ist Garrett hier ja das reinste Kuscheltier“, sagte er beinahe freundlich. „Ihr beiden seid wohl die letzte Reserve des FBI, schätz‘ ich. Ihr wollt die Tatorte sehen? Dann wendet euch ans Büro des Polizeichefs und stellt einen Antrag auf Zugang, wie alle anderen auch.“
    Holleman seufzte leise, schüttelte den Kopf undschloss die Augen. „Sehen Sie mal, selbst wenn wir Ihnen persönlich Zugang verschaffen könnten—was wir nicht können“, beeilte er sich den FBI-Agenten gegenüber zu erklären, da Pierce immer widerborstiger wurde, „die Tatorte sind alle schon längst wieder freigegeben. Da gibt’s nichts mehr zu sehen.“
    Sein eigensinniger Partner lehnte sich zurück und machte ein Gesicht, als hätte er in eine Zitrone gebissen.
    „Dort gibt’s für euch nichts mehr zu sehen“, korrigierte Ty mit einem freundlichen Lächeln.
    „Wollen Sie mir etwa erzählen, dass Sie Wochen, ja sogar Monate nach der Freigabe an einem Tatort noch einen Mord nachvollziehen können? Scheiße, Mann. Kein Mensch kann das“, spöttelte Pierce mit unüberhörbarer Skepsis.
    „Er kann Sachen, die man Ihnen nicht mal mit einem blanken Kabel im Hintern andressieren könnte“, sagte Zane, dem allmählich der Hut hochging.
    Ty warf Zane einen Seitenblick zu, sagte aber nichts. Es überraschte ihn ein wenig, dass Zane ihn verteidigte und er fühlte sich ziemlich geschmeichelt von dem, was Zane gesagt hatte, aber er wollte nicht, dass Zane ausrastete. Nicht hier.
    „Wie rührend“, griente Pierce aufreizend. „Ich hab‘ keinen Grund, Sie zu mögen, Garrett, geschweige denn Ihnen und Ihrem so überaus fähigen Partner zu vertrauen. Ihr Feds kommt hier rein gebraust wie die Hell’s Angels und bildet euch ein, ihr könntet euch unsere Fälle schnappen und sie—Abrakadabra—einfach so lösen. Na, dann zeigt mal, was ihr könnt. Kein Zugang zu den Tatorten, keine Gefälligkeiten, keine Informationen. Wenn ihr allen nachrennen wollte, die diese Mädels jemals gefickt haben, macht das gefälligst ohne uns.“
    Zanes Blutdruck ging hoch wie eine Rakete, und er stand so abrupt auf, dass sein Stuhl umfiel. „Ich brauch‘ frische Luft“, grollte er und stapfte steifbeinig an den beiden Detectives vorbei aus dem Zimmer. Hinter ihm fiel die Tür geräuschvoll ins Schloss.
    Holleman sah zu, wie Zane hinausstürmte, und wandte sich dann an Ty. Er zog eine Augenbraue hoch. „Hätte nie gedacht, dass ich mal erleben würde, wie Sie der ruhige Teil einer Gleichung sind“, bemerkte er amüsiert.
    „Ja, nun. Ich bin der Ruhige, Sie sind der Schlaue“, seufzte Ty und stand langsam auf. „Ja, Viktoria, den Weihnachtsmann gibt’s wirklich.“
    Pierce lehnte sich mit einem zufriedenen Kichern zurück. „Was haben Sie nur angestellt, dass Sie jetzt diesen verdammten Schlipsträger am Hals haben?“, fragte er Ty.
    Ty spazierte gemütlich um den Tisch herum, die Hände in den Hosentaschen, als hätte er gerade nichts Besseres vor. Er blieb hinter Pierce‘ Stuhl stehen und legte ihm nicht sonderlich freundschaftlich eine Hand auf die Schulter. Der Mann verspannte sich nervös und drehte leicht den Kopf, als erwartete er, dass Ty ihm etwas antun würde. Doch Ty sagte nur, in breitem Dialekt und mit leiser, freundlicher Stimme: „Man sieht sich, Jungens.“ Dann richtete er sich auf und verließ den Raum.
    Mit einem leisen Seufzer entspannte Pierce sich wieder. Er schüttelte verärgert den Kopf.
    Sobald Ty die Tür hinter sich geschlossen hatte, drehte Hollemann sich um und funkelte Pierce wütend an. „Ich weiß ja, dass es Spaß macht, Feds zu ärgern—aber Herrgott nochmal, was sollte der Scheiß?“
    Pierce schnaubte und machte eine wegwerfende Handbewegung. „Ich musste die eben von ihrem verdammten hohen Ross runterholen. Aber hey, jetzt wissen wir wenigstens, dass die Feds keine ernsthaften Ermittlungen anstellen. Wegen den beiden da brauchen wir uns keine Sorgen zu machen.“
    Holleman schüttelte stirnrunzelnd den Kopf. „Ich weiß nicht. Grady geht das ja anscheinend alles am Arsch vorbei, aber Garrett… kommt mir vor, als hängt der sich ziemlich rein.“
    Pierce stutzte und drehte sich zu seinem Partner um. „Lass‘ dich von dem mal nicht täuschen. Serena Scott hat mich über den Typen aufgeklärt. Er war früher wohl mal ganz nützlich, aber inzwischen hat er einen schlechten Ruf und wird nur noch herum

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