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Auf & Davon

Auf & Davon

Titel: Auf & Davon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abigail Madeleine u . Roux Urban
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mit der er dann ins Schlafzimmer zurückkam. Ty saß im Schneidersitz auf dem Bett und hielt sich den Eisbeutel an den Hinterkopf. Er hatte die Augen geschlossen und ließ den Kopf hängen. Der Schmerz hatte tiefe Furchen in seine Stirn gegraben.
    Mit einem stummen Seufzer legte Zane die Speisekarte auf den Nachttisch. Er nahm die Fernbedienung und machte den Fernseher aus, dann setzte er sich neben Ty auf die Bettkante. „Lass mal, ich mach das schon“, murmelte Zane, nahm Ty den Eisbeutel weg und hielt ihn wieder selber fest. „Bist du sicher, dass du nicht etwas gegen die schlimmsten Schmerzen nehmen willst?“, fragte er leise.
    „Ich hab’s dir doch gesagt“, murmelte Ty kaum hörbar. „Wenn du gehst, geh‘ ich mit.“
    Zane rutschte ein Stück weiter nach hinten und zog Ty rückwärts an seine Brust, wobei er immer noch den Eisbeutel festhielt. „Das kann warten“, brummte er.
    Ty erschauerte, als er sich zurücklehnte. Ihm war eigentlich nicht nach Kuscheln, aber er war zu verletzt und zu müde, um dagegen zu protestieren.
    „Komm schon, du harter Hund. Du hast doch sicher schon Schlimmeres erlebt.“
    „Mein Kopf tut weh, du Blödmann“, grummelte Ty, aber er ließ die Augen zu und lehnte sich an Zanes Brust.
    Zane lächelte, denn er wusste, dass Ty ihn nicht sehen konnte. „Tut er mehr weh als dein Hintern?“
    „Halt die Klappe“, jammerte Ty. Er konnte schmollen wie ein Profi. „Jee-sus, sei verdammt noch mal einfach still.“
    Zane gluckste vor Lachen. „Du kannst nicht gewinnen. Kopf oder Zahl, alles egal.“ Er legte Ty einen Arm um die Taille, um ihn sicherer zu halten. „Kopf hoch, Marine. Du bist aus härterem Holz geschnitzt.“
    „Leck mich, Air Force“, stöhnte Ty. Er versuchte, sich auf die Seite zu drehen und zusammenzurollen.
    Zane grinste und setzte sich so, dass Ty sich seitlich an ihn lehnen konnte. „Sag mal, Ty, wie viel von einem knallharten Scheißkerl hast du eigentlich wirklich? Wie viel davon ist der Marine, und wie viel davon ist nur Show?“, fragte er.
    Ty schwieg. Er lag reglos da, nur sein leises Atmen war zu hören. Schließlich holte er einmal tief Luft und fragte matt: „Nutzt du jetzt meine Gehirnerschütterung aus, um mich auszuhorchen?“
    „Auf jeden Fall“, sagte Zane sofort. Nach einer langen Weile sagte Ty nur: „Nett.“ In dem einen Wort schwang Bewunderung mit.
    Zane lächelte leise und hob den Eisbeutel hoch, um sich Tys Kopfwunde anzuschauen. „Hab‘ ich von dir gelernt.“
    „War also doch nicht alles ganz umsonst“, murmelte Ty.
    „Nö“, sagte Zane, drehte den Eisbeutel um und legte ihn vorsichtig wieder auf. „Durchaus nicht. Ich hätt’s zwar nicht geglaubt, aber so ist es.“
    „Hmm?“, fragte Ty schläfrig. Das Eis brachte ihn erneut zum Zittern.
    „Ty“, sagte Zane warnend und etwas lauter. Er legte den Eisbeutel weg, packte Ty bei den Schultern und setzte ihn aufrecht hin. Dann setzte er sich neben ihn und beugte sich vor, um Ty in die Augen sehen zu können. „Ty, schlaf mir hier nicht ein. Ich mein’s ernst. Wenn du einschläfst, werde ich schlimme, unmoralische Sachen mit deinem Körper anstellen, hörst du?“
    Ty riss die Augen weit auf und blinzelte gegen den Schlaf. Er schüttelte einmal kurz den Kopf und räusperte sich. „Hast du doch schon“, sagte er ernsthaft.
    „Freut mich, dass du dich daran erinnern kannst“, sagte Zane trocken. „Immerhin hast du kürzlich eins auf den Kopf bekommen.“
    „Scheiße, Mann, lass mich doch schlafen, ja? Sie haben mich schließlich die ganze Nacht wachgehalten, du Sadist“, nörgelte Ty und machte die Augen wieder zu.
    „Verdammt, Ty, ich kann dich doch nicht schütteln… Jesus. Okay. Dann kriegst du eben eine kalte Dusche“, sagte Zane und zerrte Ty praktisch aus dem Bett und zum Bad.
    „Nein!“ schrie Ty auf und stemmte sich dagegen. „Scheiße, nein!“ Zane ignorierte ihn einfach und schleppte ihn hinter sich her in das große, gekachelte Badezimmer. Ty trat ihm von hinten gegen den Oberschenkel und zerrte an seinem Arm, wild entschlossen, überhaupt nichts Kaltes über sich ergehen zu lassen.
    Zane nutzte Tys geschwächten Zustand schamlos aus, indem er beide Arme um ihn legte und ihn an sich zog. „Bist du jetzt wach?“, fragte er und versuchte dabei, nicht zu lachen.
    „Ja“, wimmerte Ty kläglich. Zane fasste ihn am Kinn und hob Tys Kopf an, um ihm in die Augen zu sehen. Im hellen Licht des Badezimmers inspizierte er Tys Pupillen. Dieser

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