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Auf & Davon

Auf & Davon

Titel: Auf & Davon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abigail Madeleine u . Roux Urban
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starrte Tys Rücken an. Ihm stockte der Atem. „Ich lass‘ dich nicht noch einmal einfach so weggehen“, sagte er mit belegter Stimme, ohne vorher darüber nachzudenken.
    Ty zuckte etwas unbeholfen die Achseln, ohne sich zu Zane umzudrehen. „Es steht noch zur Debatte, wer damals weggegangen ist“, sagte er leise.
    Zane holte tief Luft, hielt den Atem an und atmete dann langsam wieder aus. „Wir… hätten das damals nicht geschafft. Wir wussten nicht…“
    Ty nickte nachdenklich und drehte sich endlich wieder zu Zane um. Aber sein Gesichtsausdruck zeigte deutlich, dass er mit ihm nicht ganz einer Meinung war.
    „Wie?“, fragte Zane und neigte den Kopf zur Seite.
    „Wie was, Häuptling?“, fragte Ty leise.
    „Wie hätte das funktioniert?“
    Ty schürzte die Lippen und zuckte wieder mit den Schultern. „Genauso wie jetzt, nehme ich an“, antwortete er, wobei er dieselbe Nonchalance an den Tag legte, mit der der „alte“ Ty immer auf emotionale Situationen reagiert hatte. „Nur ohne Alkohol und Drogen und mit nicht ganz so viel anonymem Sex, würde ich mal sagen“, fügte er mit einer Kopfbewegung hinzu.
    Zanes Lippen zuckten. „Anonymer Sex? Ich dachte, du kanntest die Frauen alle?“
    „Na ja, nach ein paar Minuten schon“, verwies Ty und errötete leicht dabei.
    Ein Lächeln breitete sich über Zanes Gesicht. „Dann warst du darin besser als ich“, murmelte er, obwohl er deswegen keine großen Gewissensbisse hatte.
    „Ich will’s gar nicht wissen“, sagte Ty rasch, schloss die Augen und schüttelte den Kopf.
    Zane lachte leise und haschte spielerisch nach Tys Arm. „Komm her“, sagte er noch einmal. „Wir können schlafen, bis Henninger anruft.“
    „Schlaf du mal. Dann weck‘ ich dich auch mitten im Traum auf“, sagte Ty übellaunig.
    „Du hattest einen Albtraum !“ beharrte Zane.
    „Weißt du, wovor ich keine Angst habe?“, fragte Ty. „Albträume!“ Er schlug nach Zanes Hand und kam dann langsam auf ihn zugekrochen. „Träume bedeuten, dass ich schlafe, und wenn ich schlafe, bedeutet das, dass ich nicht wachliege und einzuschlafen versuche, kapiert?“, fragte er, kam mit seinem Gesicht ganz dicht an Zanes Gesicht heran und stupste ihn mit der Nase an.
    „Kapiert“, wiederholte Zane gehorsam, rieb seine Nasenspitze an Tys Nase und hob dann das Kinn ein wenig an, so dass er ihm einen sanften Kuss auf die Lippen drücken konnte. „Neulich, in deiner Wohnung—das war die erste Nacht seit vier Monaten, in der ich schlafen konnte, ohne stockbesoffen zu sein“, sagte er mit kaum hörbarer Stimme.
    Ty schloss die Augen und seufzte leise. Seine Schultern sackten ein wenig herab. Dann krabbelte er zur Seite und ließ sich neben Zane ins Bett fallen.
    Zane hatte gewusst, dass Ty das nicht hören wollte. Aber er hatte es trotzdem gesagt; wie sonst hätte er seinem Partner denn auch nur annähernd vermitteln sollen, wie sehr er ihn brauchte? Er rutschte herum, bis er dicht neben Ty lag und schloss die Augen, konzentrierte sich ganz auf das Gefühl, ihm so nahe zu sein.
    Ty schlang einen Arm um Zanes Taille und zog ihn an sich. „Wenn dieser Fall erst vorbei ist“, sagte er leise, starrte an die Decke und wickelte sich träge eine Locke von Zanes Haar um den Finger, „versprich mir, dass du dir dann Hilfe suchst.“
    Zane atmete langsam ein und aus. „Ich verspreche es“, flüsterte er.
    Ty nickte nur kaum merklich mit dem Kopf und spielte weiter mit Zanes Haar. „Also, und warum hast du mich nun eigentlich aufgeweckt und einen Streit mit mir angefangen?“, fragte er schließlich.
    „Hmmm?“ grunzte Zane. Er wusste ganz genau, worauf Ty hinauswollte. Vorerst war Zane nur froh, den launischen, schroffen Ty wiederzuhaben. Mit dem konnte er etwas anfangen. Dieser Ty machte ihm keine Angst; er rief nicht diese unglaublichen verwirrenden Gefühle in ihm wach, die er wegzuschließen versucht hatte.
    Ty verdrehte die Augen und schüttelte wieder den Kopf. „Arschloch“, sagte er, aber es klang beinahe liebevoll. Er konnte nicht lange still bleiben. „Ich meine“, sagte er eindringlich, „ich weiß, warum ich dich ärgere. Aber was bringt es dir, wenn du mich ärgerst? Wieso fängst du Streit mit mir an nur um des Streitens willen?“, fragte er.
    Zane öffnete die Augen. Er überlegte, ob er ihm eine scherzhafte Antwort geben sollte, aber das wäre in diesem Moment wahrscheinlich beinahe grausam gewesen. „Du bist jetzt wieder mehr du selbst als die ganze Zeit, seit wir uns

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