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Auf & Davon

Auf & Davon

Titel: Auf & Davon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abigail Madeleine u . Roux Urban
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schätze mal, das hat seinen Reiz, wenn man in unserem Metier arbeitet. Bei uns ist es doch viel wahrscheinlicher, dass wir totgeprügelt werden, oder erstochen, erschossen, in die Luft gesprengt, vom Auto überfahren, zu Tode gefoltert…“
    Ty nickte nur abwesend und starrte mit leicht abgewandtem Gesicht aus dem Fenster
    „Warum hast du diesen Job angenommen?“, fragte Zane neugierig. „Nachdem sie dich bei den Marines rausgeschmissen hatten, warum hast du denen von der Regierung da nicht gesagt, sie sollen sich zum Teufel scheren, und dir eine Kohlegrube gekauft?“
    Ty kratzte sich am Kinn und hob den Kopf. „Weil ich Angst vor den Kohlegruben hatte“, antwortete er schroff.
    „Ich wusste doch, dass du ein kluges Kerlchen bist“, sagte Zane.
    „Man muss kein kluges Kerlchen sein, um Angst vor den Kohlegruben zu haben“, antwortete Ty ernst.
    „Was braucht es dazu? Damit du Angst bekommst?“
    Ty wandte ihm schnell das Gesicht zu und maß ihn mit einem finsteren Blick. „Denkst du etwa, dass ich keine Angst habe?“, fragte er.
    „Falls das so wäre, dann könnte dir keiner mehr helfen“, stellte Zane fest. „Ich will wissen, was dir Angst macht . Ich habe schon ein paarmal Angst in deinen Augen gesehen. In deinem Gesicht. Mir war nur nie klar, wovor du Angst hattest. Nicht wirklich.“
    Ty zuckte die Schultern und schaute weg, bevor Zane noch etwas anderes in seinen Augen sehen konnte. „Ich weiß nicht“, antwortete er abwehrend. „Vor normalen Dingen, nehme ich an.“
    „Ty“, sagte Zane ruhig. Es war klar, dass Ty ihm hier nur ausweichen wollte.
    „Was?“, grollte Ty.
    Zane seufzte und schüttelte den Kopf, aber er musste auch ein bisschen lachen dabei. „Ich glaube, ich habe noch nie jemanden getroffen, der so stur war wie du.“
    „Halt die Klappe“, sagte Ty unwirsch.
    „Das sollte doch keine Beleidigung sein. Ach, verdammt.“ Zane seufzte auf und lehnte sich gegen das Kopfteil des Bettes. Er beobachtete Ty eine Weile. Dieser wirkte zappelig und unruhig. Nervös. „Ty, reg dich ab.“
    „Du hast mich aufgeweckt“, sagte Ty anklagend. „Warum fragst du mich das? Wieso ist es wichtig, wovor ich Angst habe?“, fragte er. Anscheinend konnte er das Thema doch nicht so einfach fallen lassen.
    Zane blinzelte vor Überraschung. „Mir ist das wichtig“, sagte er ruhig. „Ich will es wissen. Damit ich…“ seine Stimme verklang, und er schluckte. „Damit ich dich beschützen kann.“
    Ty rümpfte die Nase. „Du willst mich davor beschützen, Angst zu bekommen?“
    „Ich will dich beschützen, wenn du Angst hast “, verbesserte Zane.
    Ty murmelte etwas in sich hinein und schüttelte den Kopf. „Okay“, knirschte er schließlich. „Du willst wissen, wovor ich Angst habe?“, fragte er, drehte leicht den Kopf und sah Zane an. „Ich habe Angst vor engen Räumen“, fing er an. Er hob die Hand und zählte an den Fingern auf. „Ich habe Angst vor engen, dunklen Räumen. Ich habe Angst vor engen, dunklen Räumen mit Ungeziefer und/oder Ratten drin. Und ich habe Angst vorm Fallen, wenn mein Arsch nicht an einem Fallschirm hängt. Zufrieden?“, fragte er sarkastisch.
    Zane ließ sich nicht ködern. „Danke“, sagte er einfach. Er musterte Ty und fragte sich dabei, warum dieser so unleidlich war. Er hatte versucht, einen Streit mit ihm anzufangen, er hatte versucht, vernünftig mit ihm zu reden. Aber Ty war immer noch so angespannt; anscheinend konnte oder wollte er seinem Frust nicht einfach ablassen, indem er Zane anschrie. „Fühlst du dich mit mir immer noch so unwohl?“, fragte er hilflos. „Nach allem, was wir getan haben?“
    Ty schloss die Augen und hob ein wenig den Kopf. Er seufzte leise. „Ein bisschen“, gab er zu. „Ich bin es nicht gewohnt, Fragen zu beantworten, okay?“, erklärte er abwehrend. „Ich … es ist eben einfachkomisch für mich.“
    Immer noch an das Kopfteil gelehnt nickte Zane, und ein kleiner Teil seiner eigenen Anspannung fiel von ihm ab. „Komm her“, bat er und streckte den Arm aus.
    Ty warf ihm einen Blick zu um zu sehen, ob Zane es ernst meinte. Als er keine Anzeichen dafür fand, dass Zane sich über ihn lustig machte, kniff er leicht die Augen zusammen. „Leck mich, du Zimperliese“, sagte er mit einem leichten Lächeln.
    Zanes Augen blitzten, und er legte die Hand auf sein angewinkeltes Knie. „Wen nennst du hier Zimperliese, Mister Anzug-und-Krawatte?“ stichelte er.
    „Falls das hier ein Schimpfwörter-Wettwerfen werden

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