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Auf & Davon

Auf & Davon

Titel: Auf & Davon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abigail Madeleine u . Roux Urban
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auf, den sie bereits geschlossen hatte. Vor lauter Vorfreude biss sie sich auf die Zunge. Als er vorhin hier aufgekreuzt war, hatte er sie einfach geschnappt, sie nach hinten gebeugt, als würden sie Tango tanzen, und sie geküsst. Sie fragte sich, wie er sie jetzt wohl begrüßen würde, wo sie einander sogar beim Namen kannten.
    „So schnell wieder da? Hast du Lust auf noch eine Runde?“ rief sie, entriegelte die Tür und öffnete sie weit, um ihn hereinzulassen.
    Sie schnappte überrascht nach Luft als sie erkannte, dass der Agent im Flur gar nicht Ty war.
    „Ich—es tut mir leid, ich habe Sie mit jemandem verwechselt“, stammelte sie und errötete heftig, während sie hastig ihre Bluse zuzuknöpfen begann.
    „Das passierte mir oft, Ma’am“, sagte der Mann. Dann zog er ein kleines weißes Taschentuch hervor, packte sie grob am Genick und drückte ihr das Tuch auf Mund und Nase. Während er sie in ihr Hotelzimmer zurückdrängte, schlug sie wild mit den Armen um sich und versuchte zu schreien. Aber seine Hand auf ihrem Gesicht erstickte jeden Laut, den sie hätte machen können, und er schien die Schläge und Tritte, die sie ihm verpasste, überhaupt nicht zu bemerken. Er trat die Tür hinter sich zu. Isabelle kämpfte, bis ihre Welt in Schwärze versank.

    Z ANE war schon wieder ganz in die Akten vertieft, überprüfte sorgfältig alle Einzelheiten und grummelte dabei vor sich hin. Außer den Berichten, nach denen er gesucht hatte, ehe der Computer explodiert war, fehlten noch weitere Kleinigkeiten aus den Akten. Das kam vermutlich dabei raus, wenn überarbeitete Agenten ein Übermaß von Informationen aus verschiedenen Abteilungen filtern mussten. Allerdings machte ihn das Ergebnis nicht gerade glücklich. Kein bisschen.
    Ty saß im Schneidersitz auf seinem Bett und starrte die Karte an der Wand an. Zu jedem Leichenfundort hatte er die entsprechenden Tatortfotos mit Reißnägeln an die Wand geheftet und daneben Bilder von den jeweils hinterlassenen gefälschten Beweisen aufgehängt, als versuchte er, einen Sinn hinter all dem zu erfassen. Zuerst hatte er vor sich hin gesummt und hin und wieder ein paar leise Worte gemurmelt, hatte sich ruhig die Wand angesehen und Notizen gemacht. Aber jetzt schaukelte er rastlos hin und her und schien nur noch stumpfsinnig an die Wand zu starren. Wenn in seinem Hirn überhaupt irgendetwas vor sich ging, ließen seine Augen jedenfalls nichts davon erkennen
    Zane schob angewidert die Akten von sich. „Ich brauche eine Zigarette“, murmelte er und stand auf. „Hast du Lust auf einen Spaziergang?“, fragte er, während er nach seinem Schulterholster griff.
    Ty drehte langsam den Kopf und zupfte sich stirnrunzelnd am Ohrläppchen. „Läuft mir schon das Hirn aus den Ohren, oder was?“, fragte er mürrisch zurück.
    „Ach, das ist dieses graue Zeugs?“, fragte Zane und tippte Ty mit einem Finger gegen die Schläfe. Ty ließ sich brummend auf den Rücken fallen und starrte blicklos an die Decke. Zane grinste auf ihn herab. Zwei Stunden Arbeit hatten geholfen, ihre Gemüter ausreichend abzukühlen, und sie kamen schon beinahe wieder miteinander aus. „Komm schon. Kann dir nur gut tun, dir ein wenig die Beine zu vertreten. Sonst weißt du ja doch nichts mit dir anzufangen—ich glaube, alle anderen Formen der Unterhaltung haben wir heute schon durch.“
    „Ich weiß immer was mit mir anzufangen“, grummelte Ty.
    „Aber so bist du nicht sonderlich unterhaltsam. Also komm schon. Vielleicht können wir irgendwo ein Eis essen gehen oder sowas.“ Von seinem Platz neben dem Bett aus stieß Zane Tys Arm mit dem Knie an
    „Eis?“, wiederholte Ty ausdruckslos und setzte sich auf. „Ernsthaft?“, fragte er zweifelnd.
    „Ja“, bestätigte Zane. „Warum? Was hast du gegen Eiscreme?“
    „Nichts“, grummelte Ty. „Krieg’ ich Zahnschmerzen von“, fügte er hinzu. Er hatte den Kopf gesenkt, aber Zane konnte trotzdem sehen, dass Ty rot wurde.
    Zane runzelte die Stirn. „Du kannst gerne hierbleiben, weißt du“, sagte er. „Ich hab’ mir nur gedacht, dass du vielleicht auch eine Pause brauchen könntest.“
    „Ich komm’ schon mit“, murmelte Ty. „Ich hasse dieses Gefühl“, eröffnete er seinem Partner, während er sich ans Fußende des Bettes setzte, um seine Stiefel anzuziehen. „Ich hasse es, wenn ich weiß, dass ich was übersehe, aber nicht den Finger drauflegen kann.“
    Das war etwas, was Zane nachvollziehen konnte. Er nickte und zog die Riemen seines

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