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Auf & Davon

Auf & Davon

Titel: Auf & Davon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abigail Madeleine u . Roux Urban
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seinem Gürtel. Er drehte sich um und musterte Zane nachdenklich. „Was hältst du davon, wenn wir heute ein bisschen wandern gehen?“, fragte er, ohne auch nur im Geringsten darauf einzugehen, mit wem er telefoniert hatte.
    „Klar“, antwortete Zane und tat seine Neugier mit einem Achselzucken ab. „Wenn ich mich bewege, werde ich schon nicht so steif.“ Ehe er sich eines Besseren besinnen konnte, warf Zane Ty einen Blick zu, schaute vielsagend auf Tys Hintern und dann wieder in seine Augen. Ty hob eine Augenbraue und zog spöttisch die Nase kraus. Zane verkniff sich ein Lächeln und schnappte sich seine Klamotten. „Was hast du vor?“, fragte er auf dem Weg ins Badezimmer.
    „Ich will mir einige von den Leichenfundorten ansehen“, rief Ty zurück, wobei er sich ermahnte, es dabei bewenden zu lassen. Schließlich hatte er selbst davon angefangen; er hätte sich denken können, dass Zane ihn nur damit aufziehen würde. Vielleicht hatte er ja auch eine ernsthaftere Antwort erwartet, etwas, das ihm geholfen hätte, ein wenig Vertrauen zu Zane aufzubauen. Tja.
    „Willst du Morrison oder Henninger anrufen, damit sie was für und organisieren? Oder sollen wir uns vorerst immer noch vom Büro fernhalten?“ Als Zane erst einmal im Bad war, konnte er sich das Grinsen nicht länger verbeißen. Dann schüttelte er den Kopf und fing an, sich ausgehbereit zu machen.
    „Die Fundorte sind alle nicht mehr abgesperrt, also können wir einfach hingehen. Ich muss sie mir einfach ansehen“, antwortete Ty, wandte sich wieder zum Fenster um und warf seinem wässrigen Spiegelbild einen düsteren Blick zu.
    Zane kam um die Ecke und betrachtete Ty für einen Moment. Als er wieder sprach, war seine Stimme leiser und ruhiger. Ernster. „Versuchst du, die Profile auf die Reihe zu kriegen?“
    Ty legte den Kopf zur Seite und verzog das Gesicht, als es dabei in seinem Genick knackte. „Ja“, lenkte er ein. „Ich muss einfach sehen, warum er sie genau dort abgelegt hat und nicht woanders.“
    Während er über Tys Antwort nachdachte, betrachtete Zane die Fotos, die an der Wand hingen. Es war ihm nicht in den Sinn gekommen, bezüglich der Leichenfundorte nach dem Warum zu fragen. „Na denn, komm in die Pötte, Marine. Wir haben zu arbeiten.“ Seine Stimme war immer noch ruhig, trotz seiner Worte.
    Ty drehte sich um und rümpfte noch einmal die Nase. „Es regnet“, informierte er Zane, während er das T-Shirt, das er sich herausgelegt hatte, vom Bett nahm. Es war ein weißes, kurzärmliges Shirt mit dem Bild eines Tipis in Braun vorne drauf, umgeben von den Worten „Camp Landunter.“
    Zane legte den Kopf zur Seite, als Ty es sich über den Kopf zog. „Wo kriegst du bloß diese T-Shirts her?“
    „Was meinst du?“, fragte Ty unschuldig.
    Zane lachte leise. „Ein Marine in Camp Landunter. Zum Schießen“, brummte er, während er sich seine Sachen in die Hosentaschen zu stecken begann.
    Ty schielte an sich hinab auf seine Brust und lächelte leicht. „Meine früheren Waffenbrüder schicken mir die“, antwortete er. „Alle zwei, drei Monate kriege ich ein neues.“
    „Einmal ein Marine, immer ein Marine“, zitierte Zane, während er sich eine leichte Jacke überzog.
    „Ich war gerne Marine“, entgegnete Ty abwehrend.
    Zane sah ihn an. Der untere Teil von Tys Tattoo schaute unter einem der Ärmel hervor. „Du bist immer noch ein Marine“, sagte er.
    Ty stoppte mitten in der Bewegung und sah Zane von unten herauf an. Meinte er das ernst oder sagte er es nur, um sich bei Ty beliebt zu machen?
    „Mein Schwager ist bei den Marines“, sagte Zane. „Er sagt immer, Marine ist man sein Leben lang.“
    Tys Augen suchten nachdenklich Zanes Blick. „Er hat Recht“, murmelte er schließlich und drehte sich dann nach seiner Lederjacke um.
    Zane musterte ihn noch einen weiteren Moment und wandte sich dann ab, um seine Waffe zur Hand zu nehmen. Er überprüfte die Pistole und steckte sie in den Holster. „Fertig?“
    Ty nickte nur und schob sich seinen Geldbeutel in die hintere Hosentasche. Dann schaute er auf. Seine seltsam gefärbten Augen begegneten Zanes dunklem Blick. Tausend Dinge gingen Ty durch den Kopf, und er öffnete sogar schon den Mund zum Sprechen. Aber dann leckte er sich die Lippen und senkte den Kopf, bevor er etwas sagen konnte. Mit einer ausholenden Handbewegung Richtung Tür versuchte er, sein Unbehagen zu überspielen.
    Tys Verhalten faszinierte Zane, aber zwang sich trotzdem dazu, sich umzudrehen und

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