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Auf dem Schlachtfeld der Liebe

Titel: Auf dem Schlachtfeld der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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nicht gesehen, Mrs. McKenzie.«
    »Wie er meinem Vater erklärt hat, war er gar nicht daran interessiert.«
    »Kein Mann will seinem Sohn im Gefängnis begegnen.«
    »Seiner Frau auch nicht?«
    »Ein Mann muß seinem Herzen folgen. Und in diesem schrecklichen Krieg tut es einem Soldaten in der Seele weh, wenn seine Frau einen anderen Weg geht als er.«
    Nachdem sie tief Atem geholt hatte, nahm sie einen Schluck Kaffee. »Sir, ich war schon lange, bevor ich den Captain kennenlernte, eine Anhängerin der Union.«
    »Niemand bezichtigt Sie des Verrats, Ma'am.«
    »Ah, ich verstehe. Obwohl ich meinen Mann ins Gefängnis brachte, bin ich keine Verräterin, weil ich der Union angehöre.«
    »Nun ja ...« Anthony runzelte verwirrt die Stirn. »So könnte man's sehen.« Am liebsten hätte sie geschrien. Und dann erstarrte sie. Jerome lehnte am Türpfosten. Wie lange schon? Hatte er gehört, was wie ein Geständnis klingen mußte? »Ich nehme an, du willst weiterreiten«, sagte sie kühl.
    »Allerdings.«
    »Gut, dann brechen wir auf.« Sie erhob sich und wollte an ihm Vorbeigehen, aber er hielt ihren Arm fest.
    »Mach mir heute keinen Ärger, Risa.«
    »Das habe ich nicht vor.«
    Plötzlich lächelte er. »Ganz egal, wohin ich dich bringe?«
    »Ganz egal, wohin. Da du meinen Sohn in deiner Gewalt hast«, fügte sie hinzu und verließ das Zimmer.
    Vor dem Haus warteten Robert Gray und Ricky Boyle mit den Pferden. Robert band Risas Reisetasche am Sattel des Rappen fest, und Jerome stieg auf. Dann zog er seine Frau zu sich hinauf. Als sie vor ihm saß, reichte Anthony ihr das Baby, und der lange Ritt in den Süden begann.
    Weil sie nicht wußten, wer die einzelnen Gebiete Nord-Virginias gerade kontrollierte, mieden sie die Hauptverkehrswege. Jerome fragte Risa, was sie über die Truppenbewegungen in dieser Gegend wisse. Doch sie konnte ihm nur erzählen, Hooker würde einen größeren Kavalleriefeldzug planen. Sie ritten an der Spitze des kleinen Trupps.
    Nach ein paar Stunden erwachte Jamie und wand sich rastlos im Arm seiner Mutter umher. Als sie zögerte, ihn zu stillen, fragte Jerome ungeduldig: »Was ist los?«
    »Er ist hungrig.«
    »Im Grunde begleitest du uns nur, damit du ihn stillen kannst. Zumindest ist das der wichtigste Grund. Also fang endlich an.«
    »Ich finde es etwas peinlich - um es milde auszudrücken.«
    »So? Die anderen sind ein ganzes Stück hinter uns zurückgefallen. Und ich verspreche dir, beim Anblick deiner nackten Brüste kein unwiderstehliches Verlangen zu empfinden. Das wäre mir viel zu gefährlich.«
    Ihr Rücken versteifte sich an seiner Brust. »Was dir zugestoßen ist, habe ich nicht verschuldet, McKenzie. Das sage ich nur ein einziges Mal. Von jetzt an werde ich's nicht mehr erwähnen. Aber da du so ein selbstgerechter Idiot bist, werde ich in Zukunft mein Bestes tun, um dich in Gefahr zu bringen.«
    Eine Zeitlang schwieg er, und Risa bereute ihre unbedachten Worte. Wenn er sie mitten auf dieser einsamen Straße aussetzte, konnte sie wenig dagegen unternehmen. Schließlich erwiderte er: »Nun, dann haben wir ja klare Fronten geschaffen.«
    Jamie begann ohrenbetäubend zu brüllen, und sie mußte ihn wohl oder übel stillen. Als sie die Knöpfe ihres Kleids öffnete, zog Jerome seinen Navy-Rock aus, legte ihn um ihre Schultern und vergönnte ihr damit ein kleines bißchen Privatsphäre.
    Später, während der Abend dämmerte, schlummerte sie ein, fuhr irgendwann erschrocken hoch und sah das
    Baby in Anthonys Arm. Sie hatte an Jeromes Brust geschlafen. Mittlerweile waren sie ins Zentrum Virginias vorgedrungen.
    Jerome fand den Weg zu Lees Linien, und eine militärische Eskorte brachte sie ins Konföderationscamp, wo man sie mit lautem Jubel empfing. Über mehreren Lagerfeuern wurde gerade das Abendessen vorbereitet. Die Rebellen sprangen auf und applaudierten den Männern, die aus dem Old Capitol geflohen waren. Vor allem der Captain, der berühmte Blockadebrecher, wurde lautstark gefeiert. Oft genug hatte er sie mit Schuhen, Medikamenten, Waffen und Munition versorgt. Ein Soldat führte sie ins Zelt eines Colonels namens Blount, der den Männern Whiskey und Risa Zichorienkaffee servieren ließ.
    Während Jerome und seine Begleiter eine Besprechung mit den Offizieren abhielten, wurden Risa und Jamie in ein Zelt geleitet, das ein Lieutenant geräumt hatte. Es war mit einem Feldbett, einem Waschtisch, Klappstühlen und einem kleinen Schreibtisch eingerichtet. Dankbar für die Rücksichtnahme,

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