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Auf dem Schlachtfeld der Liebe

Titel: Auf dem Schlachtfeld der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Woche nach Nassau zurückkehren - zu Risa Magee, was ihn beunruhigte. Obwohl sie sich in Big Tims Obhut befand, fürchtete er, sie würde einen neuen Fluchtversuch unternehmen. Die Lady war raffiniert - und fest entschlossen. Und er hielt es für seine Pflicht, die Gefangene in einen sicheren Hafen zu bringen. Das schuldete er seinen Prinzipien und seiner Ehre. Außerdem sollte Miss Magee nicht über ihn triumphieren.
    Verdammt, warum mußte er dauernd an sie denken? Letzte Nacht, mit Handschellen an ihn gefesselt, hatte sie möglichst weit von ihm entfernt auf dem schmalen Bett gelegen. Dann war sie eingeschlafen, von Müdigkeit überwältigt. Sie erwachte nicht einmal, als er von seiner Besprechung mit Menkin zurückkehrte und sich lautlos neben ihr ausstreckte. Aber sie bewegte sich, schob ein schlankes, mit Breeches bekleidetes Bein über seinen Schenkel und legte eine Hand auf seine Brust. Sogar ihr Kopf ruhte an seiner Schulter, und ihre Nähe entzündete ein unwillkommenes Feuer in seinem Körper. Einmal glaubte er, sie würde für ein paar Sekunden die Augen öffnen und ihn anschauen. Es war finster im Zimmer. Wenn sie träumte, dann zweifellos von seinem Vetter. Seltsam - er war schon oft mit Frauen im Dunkel beisammen gewesen - mit einer Terzeronin, die in New Orleans dem ältesten Gewerbe der Welt nachging, mit einer reichen geschiedenen Frau in Charleston, mit der Tochter eines Saloonbesitzers in Key West. Im Dunkeln waren sie alle gleich.
    Vor langer Zeit, kaum zwanzig Jahre alt, hatte er sich in die Schwester eines abenteuerlustigen Iren verliebt, der ins Bergungsunternehmen seines Schwagers eingestiegen war. Mary, zwei Jahre jünger als Jerome, mit ebenholzschwarzem Haar und silbrig schimmernden Augen, hatte das Meer geliebt, die üppige, paradiesische Wildnis des Südens. Und sie genoß es, an warmen Sandstränden mit ihm zu schlafen. Sie kannte keine Vorurteile und wollte einfach nur mit ihm glücklich sein.
    Weder die medizinischen Kenntnisse seiner Mutter noch die Kunst der Ärzte, keine Liebe und keine Magie konnten sie retten, nachdem sie an Malaria erkrankt war. Sie starb in seinen Armen. Wenige Tage später war ihr der Bruder in den Tod gefolgt. Nun lagen beide auf dem Landsitz seiner Familie begraben. Er hatte keine Gelegenheit gefunden, sie zu heiraten. Dazu wäre er gern bereit gewesen.
    Kurz vor ihrer Erkrankung hatte sie ihm gestanden, sie sei schwanger. Doch dann verließ sie ihn, nahm sein Baby mit - und einen Teil seiner Seele.
    Der Tod, hatte sein Vater erklärt, würde zum Leben gehören. Und manchmal gebe es im Leben viel schlimmere Dinge als den Tod. Auch James' erste Frau, Jennifers Mutter Naomi, war jung gestorben und ebenfalls schwanger gewesen. Der Vater hatte Jerome gelehrt, das Leben müsse weitergehen. Daran hielt er sich. Aber er wollte sein Herz nicht mehr verschenken. Deshalb ließ er sich nur mehr mit Frauen ein, um seine körperlichen Bedürfnisse zu befriedigen.
    Im Dunkel unterschieden sie sich nicht voneinander. Und die Tochter des Generals? Hatte sie in der vergangenen Nacht den Eindruck gewonnen, ein Mann wäre wie der andere? Um Himmels willen, warum störte ihn der Gedanke, sie hätte von Ian geträumt? Vielleicht, weil sie sich in der Finsternis nicht so angefühlt hatte wie die anderen. So unglaublich weich und warm ...
    »Bitte, Sir, Wasser - Morphium ...« Ein Seemann, der auf den Decksplanken lag, umklammerte Jeromes Stiefel und unterbrach die unerwünschten Erinnerungen.
    Jerome sah einen Wassereimer in der Nähe stehen, brachte dem Verwundeten einen gefüllten Schöpflöffel und kniete nieder. Behutsam hob er den Kopf des Yankees und half ihm zu trinken.
    Ringsum lagen mehrere Verwundete, einige lehnten an der Reling. Auf dem Achterdeck stand David Stewart vor einem Tisch, den die Besatzung der Montmarte aus ein paar Planken behelfsmäßig gezimmert hatte, und amputierte ein Bein. Glücklicherweise befand sich genug Morphium an Bord. Der Schiffsarzt des Frachters behandelte einen Burschen, der aus einer Bauchwunde blutete.
    »Wo sind Sie verletzt?« fragte Jerome den jungen Soldaten von der Union Navy, nachdem er ihm etwas Wasser eingeflößt hatte.
    »Am Bein.« Die Lippen des Yankees zitterten. »Bitte, Sir, lassen Sie's nicht abschneiden. Lieber sterbe ich ...«
    »Unsinn, dafür ist das Leben zu kostbar«, entgegnete Jerome in strengem Ton und legte den Schöpflöffel beiseite. Vermutlich hatte der hellblonde blauäugige Junge sein wahres Alter

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