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Auf dem Schlachtfeld der Liebe

Titel: Auf dem Schlachtfeld der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Mannes, der auf sie zuging, fiel Risa vor Verblüffung fast aus dem Sattel.
    Jerome ? Natürlich nicht, aber zweifellos ein McKenzie. Das mußte Ians Bruder Julian sein. Sie versuchte ihre Überraschung zu verbergen und hielt sich gerade noch rechtzeitig am Sattelknauf fest.
    »Guten Abend, Miss Magee.« Er hob sie aus dem Sattel, dann reichte er ihr die Hand. »Freut mich, Sie kennenzulernen, wenn ich die Umstände auch bedaure. Ich bin ...«
    »Julian McKenzie«, unterbrach sie ihn und schüttelte seine Hand.
    »Erraten. Manche Leute behaupten, ich sei Ian wie aus dem Gesicht geschnitten.«
    »Allein schon der Name McKenzie scheint diese Ähnlichkeit zu bewirken.«
    »Glauben Sie? Nun ja«
    »Aber wir sehen nicht alle gleich aus!« betonte eine hübsche junge Frau, die Julian gefolgt war. »Miss Magee, ich bin Tia McKenzie.« Mit ihren schwarzen Augen und Haaren unterschied sie sich tatsächlich von den männlichen McKenzies.
    »Guten Abend, Miss McKenzie.«
    »Bitte, nennen Sie mich Tia. Hier draußen in den Wäldern gehen wir eher ungezwungen miteinander um.«
    »Risa!« Als sie die vertraute Stimme hörte, wandte sie sich verdutzt zu einer zierlichen, goldblonden Frau, die aus dem Zelt rannte und ihr um den Hals fiel.
    »O Alaina!« rief Risa und schob sie auf Armeslänge von sich. »Ich hatte solche Angst um dich.«
    »Dafür danke ich dem Himmel. Wahrscheinlich hast du mir das Leben gerettet ...« Abrupt verstummte Alaina. Mehrere Soldaten standen in der Nähe, und Risa wollte vermutlich geheimhalten, wieviel sie gewagt hatte, um eine Rebellenspionin vor den Yankees zu schützen.
    »Komm, du mußt was essen. Zum Glück gibt's hier immer noch ein paar Florida-Rinder mit saftigem Fleisch, und bis zu unserer Rückreise haben wir noch ein bißchen Zeit.«
    »Wir?«
    »Alaina hat ihre - eh - Aktivitäten aufgegeben«, wisperte Tia.
    »Wie schön«, meine Risa trocken.
    »Nun, ich neige nicht zum Selbstmord«, seufzte Alaina, »und wenn ich meine Tätigkeit fortsetze, würde Ian mir sicher den Hals umdrehen - falls die Yankees mich nicht schon vorher erwischen. Deshalb begleite ich dich nach St. Augustine.«
    »Das freut mich. Aber - wie bist du hierhergekommen?«
    »Ian bat seinen Onkel James, mich zu einem Strand südlich von dieser Siedlung zu bringen. Dort wurde ich von Captain Jennar erwartet.«
    »Darum hat Ian ausgerechnet James gebeten, einen Rebellen?«
    »Ja - obwohl noch keine Friedensverhandlungen abzusehen sind ...« In Alainas Augen glänzten Tränen.
    Nur zu gut verstand Risa, was in ihrer Freundin vorging. Ihrem Mann zuliebe verzichtete Alaina auf ihre Spionage, während er wieder in den Krieg zog. Aber sie war schwanger, und sie sah ein, daß sie das Leben des ungeborenen Kindes und ihr eigenes nicht gefährden durfte. Mehr wollte sie offenbar in Gegenwart der anderen nicht sagen.
    »Gehen wir essen«, schlug Julian vor. Das Zelt war in einen erstaunlich gemütlichen Speiseraum umgewandelt
    worden.
    Beim Dinner erklärte Captain Jennar höflich, Risa dürfe nicht erfahren, wo sie sich befinde. Deshalb müsse sie ihren Kopf mit einer Kapuze verdecken, bevor sie in ein Boot steigen und zu der Stelle fahren würde, wo der Gefangenenaustausch stattfinden sollte. Dann begann er von ihrem Vater zu sprechen. »So ein ehrenwerter Offizier ist mir selten begegnet.«
    »Auch in unseren Reihen gibt es hervorragende Offiziere, Sir«, wandte einer seiner Männer ein.
    »Oh, natürlich. Und man findet auf beiden Seiten bornierte Dickschädel, die nichts von der Politik verstehen.
    Die Diplomatie war schon immer eine bessere Waffe als das Schwert. Nun, wie auch immer - Angus Magee ist ein tüchtiger Soldat und ein guter Mensch. Mit Gottes Wille werde ich ihn eines Tages bei einem geruhsamen Dinner Wiedersehen. Jedenfalls lasse ich ihn herzlich grüßen, Miss Risa. Werden Sie ihm das ausrichten?«
    »Sehr gerne, Sir«, versicherte sie und fand, daß er der liebenswerte, ehrbare Mann geblieben war, den sie vor Jahren gekannt hatte. Aber sie atmete erleichtert auf, als die Mahlzeit beendet wurde.
    Wenig später saß sie - allein mit Alaina, Tia und Julian
    - im Bürozelt. Sie tranken bitteren Kaffee mit einem Schuß Brandy. Obwohl dem Doktor im Augenblick genug Alkohol zur Verfügung stand, ging er sparsam damit um, weil er nicht wußte, wann die nächste Lieferung eintreffen würde.
    »Sorgt Ihr Vetter, Captain McKenzie, oft für Nachschub?« fragte Risa.
    »Natürlich versucht er's. Aber der St. Johns-Kanal ist

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