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Auf dem Schlachtfeld der Liebe

Titel: Auf dem Schlachtfeld der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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normales Leben zu führen. Die Südstaatler lehnten sie ab, die Unionsanhänger begegneten ihr etwas zu freundlich. Außerdem neigte sie dazu, ihre Meinung zu schnell und unbedacht auszusprechen. An diesem Tag hatte sie erklärt, ein Unionsoffizier müsse das konfiszierte Haus einer Südstaatlerin räumen, mit der Begründung, die Dame sei weder in die Kriegsaktivitäten verwickelt noch habe sie jemals einen Nordstaatler beleidigt.
    Letzten Endes war der Kommandant der Besatzungstruppen gerufen worden, ein Colonel, der den Offizier aus dem Haus gewiesen hatte. Natürlich ärgerte sich der Mann über Risa, und die alte Dame grollte ihr, weil sie ihr Eigentum mit Hilfe einer Yankee zurückgewann.
    Wäre ich doch in England, dachte Risa seufzend. Allzulange würde sie ihren Zustand nicht mehr verheimlichen können. Um in dieser Nacht etwas besser als sonst zu schlafen, trank sie einen heißen Tee mit ein paar Tropfen Brandy. Morgen wollte sie entscheiden, wie sie ihre Zukunft gestalten sollte. Allein schon der Gedanke, wie unfreundlich die Gesellschaft ledige Mütter behandelte, jagte ihr Angst ein.
    Schließlich schlummerte sie ein, in der angenehmen Wärme des Kaminfeuers - um voller Panik zu erwachen. Eine Hand preßte sich auf ihren Mund, dann hörte sie Jeromes Flüsterstimme. »Schrei nicht, ich bin's.«
    Er ließ sie los, und sie starrte ihn entsetzt an. Nur mit feuchten Breeches bekleidet, stand er neben dem Bett. Der Feuerschein warf einen rötlichen Glanz auf sein dunkles Haar.
    »Natürlich müßte ich schreien«, keuchte sie. »Was hat ein Rebell in einer Unionsstadt zu suchen?« Als er ihr die Decke wegzog, setzte sie sich erbost auf. »Deiner Familie zuliebe wäre ich vielleicht bereit, auf einen Hilferuf zu verzichten und dich vor den verdammten Yankee-Gewehren zu schützen. Aber da du dich ständig so unmöglich benimmst...«
    »Steh auf.«
    »Was? Weißt du nicht, daß St. Augustine von Unionstruppen besetzt wird? Hier kannst du mich nicht herumkommandieren.« Obwohl sie wütend protestierte, hob er sie hoch und stellte sie auf die Füße. »Verschwinde sofort aus meinem Haus«, zischte sie, »oder ...« Bestürzt unterbrach sie sich, weil er ihr das Nachthemd über den Kopf zog, und griff erfolglos danach. »Laß mich in Ruhe, sonst schreie ich wirklich.«
    Jerome drückte sie aufs Bett zurück. Aber statt voller Leidenschaft über sie herzufallen, setzte er sich zu ihr und berührte ihren sanft gewölbten Bauch, die vergrößerten Brüste.
    »Nicht ...«, wisperte sie und versuchte, seine Hände wegzuschieben. Doch dann hielt sie verwirrt inne. In seinen blauen Augen las sie noch immer kein Verlangen -nur hellen Zorn.
    »Also deshalb wolltest du nach England reisen - um einen anderen zu heiraten, obwohl du mein Kind erwartest.«
    »Wieso behauptest du, es wäre dein Kind?«
    »Das weiß ich.«
    Mühsam schluckte sie und wünschte, sie besäße wenigstens für einen Moment seine Arroganz und Selbstsicherheit. »Da du ohnehin nichts tun kannst, wäre es sinnlos gewesen, dich über meinen Zustand zu informieren. Ich mache dir keine Vorwürfe und verpflichte dich zu nichts ...«
    »Wie edel von dir!« fiel er ihr ins Wort. Sein Tonfall entnervte sie genauso wie sein durchdringender Blick.
    »Hör mal, in diesem Krieg ...«
    »In diesem Krieg fließt täglich Blut, und viele Menschen sterben. Um so weniger schätze ich deinen Versuch, mir ein neues Leben wegzunehmen, auf das ich ein Recht
    habe.«
    »Ich wußte nicht, was du davon halten würdest.«
    »Weil du mich gar nicht erst danach gefragt hast.«
    »Geh zum Teufel! Wir sind Feinde. Außerdem solltest du an Miss Thompson denken, deine Verlobte.«
    »Oh, ich habe an alles gedacht - auch an die bedauerliche Tatsache, daß ich dich nicht verprügeln darf, aus Rücksicht auf mein Baby.«
    »Wie kannst du es wagen ...«
    Seine Augen verengten sich. »Wie kannst du es wagen? Als wir uns in Virginia trafen, hast du kein Wort gesagt.«
    »Allzulange bist du nicht geblieben.«
    »Du hättest genug Zeit finden können, deine Schwangerschaft zu erwähnen.«
    »Zu welchem Zweck?«
    »Zieh dich an.« Er sprang auf und zog sie aus dem Bett.
    »Warum? Was hast du vor?«
    »Ich heirate dich.«
    »Wie bitte?«
    »Ich heirate dich, meine Liebe.«
    »Hier? Jetzt?« Risas Stimme nahm einen hysterischen Klang an.
    »Nein, im Salon. In ein paar Minuten.« Entschlossen ging er zum Schrank und öffnete ihn. »Du mußt dich nicht groß herauszuputzen. Auch meine Kleidung

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