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Auf dem Schlachtfeld der Liebe

Titel: Auf dem Schlachtfeld der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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»Es wird mir eine Freude sein, eine treue Unionsanhängerin an meiner Seite zu wissen, da Alaina mich Tag für Tag mit ihrem Gerede über das gottgegebene Recht der Südstaaten peinigt, von der Union abzufallen.«
    Verwundert wandte sich Risa zu ihrer Freundin. »Und ich dachte, du wolltest dich der Mutterschaft widmen und Ian eine gute, gehorsame Ehefrau sein.«
    »Oh, ich bin eine gute Ehefrau. Aber Ian hat niemals absoluten Gehorsam von mir verlangt. Und ich benehme mich untadelig. Ich rede nur.«
    »Damit wirst du deine Ausweisung heraufbeschwören.«
    »Da ich mit einem Colonel der United States Army verheiratet bin, können mich die Yankees nicht wegschicken. Komm jetzt, wir wohnen in einem schönen, komfortablen neuen Haus.«
    »Ja, ich will endlich mein Patenkind Wiedersehen.«
    Voller Stolz berichtete Alaina, wie prächtig sich der kleine Sean entwickelte.
    Von Dr. Cripped und Finn begleitet, fuhren die Freundinnen zu den Unterkünften der Ärzte und Krankenschwestern. Risa umarmte und küßte ihren kleinen Patensohn. Wehmütig fragte sie sich, ob auch ihr Baby die typischen McKenzie-Augen und das dichte dunkle Haar erben würde. Sean wurde zu Bett gebracht, und die Erwachsenen nahmen ein köstliches Dinner ein.
    Nachdem sich Finn und Thayer verabschiedet hatten, half Alaina ihrer Freundin, sich häuslich einzurichten. Sie bewohnten alte spanische Reihenhäuser. An einem Ende lag Thayers Praxis, daneben sein Domizil. Daran grenzte Alainas Haus, und Risa wohnte am anderen Ende. Zufrieden inspizierte sie den gemütlichen Salon und das Schlafzimmer mit dem breiten Vierpfostenbett.
    Hinter den Reihenhäusern befanden sich die Dienstbotenquartiere, und der ganze Komplex war von Obstbäumen umgeben.
    Nachdem Risa mit Alainas Hilfe ihre Sachen ausgepackt hatten, saßen sie im kleinen Salon und tranken Tee.
    »Also willst du nach England reisen«, begann Alaina. »Ausgerechnet du, die treue Tochter der Union. Und du wirst einen Engländer heiraten?«
    »Wo hast du denn das gehört?« fragte Risa unbehaglich.
    »Nun, die Yankees versuchen zwar, die Kommunikation zwischen den Bewohnern von St. Augustine und den Rebellen zu unterbinden. Aber Julian und Tia sind in der Nähe - und Ian ist auch wieder da ...«
    »Ian?« fiel Risa ihrer Freundin erstaunt ins Wort.
    »Ja, und darüber bin ich sehr froh, weil er oft in die Stadt kommt. Stell dir vor, Risa, neulich traf er Jerome auf dem Schlachtfeld. Wenn einer den anderen getötet hätte ... Glücklicherweise war das nur ein idiotisches Scharmützel, bei dem nichts passierte.«
    »Und wie hast du dann von meiner Verlobung erfahren?« »Jerome hat's Ian erzählt. Stimmt es denn?«
    »Ja ...« Risa senkte den Kopf, weil sie den prüfenden Blick ihrer Freundin nicht ertrug. »Aber nun muß ich meinem Verlobten schreiben und die Hochzeit verschieben. Wenn Papa erfährt, daß Captain McKenzie das Schiff gekapert hat, mit dem ich über den Atlantik segeln wollte, sperrt er mich wahrscheinlich bis zum Kriegsende in einen Turm.«
    »Das wird er dir sicher nicht antun. Übrigens - hast du die große Neuigkeit schon gehört? Teela, Jeromes Mutter, erwartet ein Baby.«
    Verblüfft blickte Risa auf. »Jeromes Mutter?«
    »So was geschieht nun mal.«
    Welch eine Ironie, dachte Risa. »Es ist spät geworden, und wir sollten schlafen gehen.«
    »Kann ich noch irgendwas für dich tun?«
    »Nein, danke«, erwiderte Risa, »ich habe alles, was ich
    brauche.«
    Alaina gab ihr einen Gutenachtkuß und ging zu ihrem eigenen kleinen Haus hinüber.
    Bedrückt trat Risa ans Fenster und fragte sich, warum sie ihrer Freundin nicht die Wahrheit gestanden hatte.

17
    Es war einfacher, in St. Augustine zu leben, als McClellans Heer zu folgen, über dem unentwegt der Atem des Todes wehte. Im Hospital dieser Stadt mußte Risa glücklicherweise nicht so viele Schwerverletzte betreuen. Mehrere Unionssoldaten litten am Skorbut, den man mit Zitrusfrüchten bekämpfen konnte. Im Herbst sanken die Temperaturen, die Moskitoplage ließ nach.
    Wegen der häufigen Scharmützel am Fluß lagen immer wieder Soldaten auf dem Operationstisch. Dank der besseren medizinischen Ausrüstung konnten sie wirksamer behandelt werden als im Feldlazarett. Außerdem mußte man sie nicht mitten in einer Operation weitertransportieren, weil ein plötzliches Kanonenfeuer losbrach.
    Am Abend nach ihrer ersten Woche in St. Augustine ging Risa erschöpft und nachdenklich ins Bett. Manchmal fand sie es schwierig, in dieser Stadt ein

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