Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Auf dem Schlachtfeld der Liebe

Titel: Auf dem Schlachtfeld der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
Vom Netzwerk:
- mit ihr hatte er ganz besondere Pläne ...
    Allzuoft konnte sich General Angus Magee nicht daheim bei seiner Tochter aufhalten. Sein Hauptquartier lag im Süden der Stadt, und er konnte Risa nur selten besuchen. In der Obhut eines der Navy-Offiziere, die Captain McKenzies Schiff gekapert hatten, war sie zu ihrem Vater nach Washington gebracht worden. Wütend blitzte sie ihn an. Als er fragte, was sie an Bord eines Konföderationsschiffs zu suchen hatte, erklärte sie, es sei ihr Wunsch gewesen, das Baby auf dem Landsitz ihres Mannes zu gebären.
    »Jetzt bist du wieder im Norden, Risa!« betonte er. »Auch ich bin ein werdender Großvater. Nicht nur James McKenzie. Du mußt hierbleiben. Wenn du jetzt abreist, wenige Wochen vor deiner Niederkunft, könntest du dir selbst und dem Baby schweren Schaden zufügen.«
    »Natürlich bleibe ich vorerst in Washington, Papa, weil ich keine Wahl habe. Aber - verdammt noch mal, es ist nicht meine Schuld, daß Jeromes Schiff gekapert wurde! trotzdem werde ich hier in Washington gefeiert, weil ich angeblich meinen Mann verraten habe. Das ist grauenhaft, und ich weiß nicht, wer das alles veranlaßt, wer dahintersteckt.«
    Da Angus kein Öl ins Feuer gießen wollte, zögerte er. »Mein liebes Kind - in diesem Krieg wird viel Spionage getrieben. Gerade du müßtest das wissen. Du kanntest die berüchtigte Rose Greenhow, deine Freundin Alaina war eine Spionin ... Wahrscheinlich hat dich irgend jemand beobachtet und deine Pläne durchschaut ... Das spielt keine Rolle mehr. Jetzt ist nur noch das Kind wichtig.«
    Im Februar kam das Baby zur Welt - ein kerngesunder, kräftiger Junge mit einer durchdringenden Stimme, von Anfang an fest entschlossen, seinen Willen durchzusetzen. Er hatte dichtes rostbraunes Haar und blaue Augen. Die Augen seines Vaters, entschied Angus. Dunkel wie Kobalt, nicht aquamarinblau wie Risas Augen. Die Augen eines Babys veränderten sich. Das wußte Angus. Aber in diesem Fall zweifelte er daran.
    Die Niederkunft war erstaunlich problemlos verlaufen. Ohne ein einziges Mal zu schreien hatte Risa ihren Sohn geboren - in jenem stoischen Schweigen, das seit einiger Zeit ihre Stimmung kennzeichnete.
    Nach ihrer Ankunft in Washington hatte sie sich an das Weiße Haus gewandt, an Julian, Sydney und ihre Schwiegereltern geschrieben, um sich für die Besatzungsmitglieder der Lady Varina einzusetzen, die in einem verrufenen Gefängnis schmachteten. Aber sie bemühte sich nicht um die Erlaubnis, Jerome zu besuchen. Nach Angus' Meinung glaubte sie, ihr Mann wäre ebenso wie alle anderen überzeugt, sie hätte seine Festnahme und den Verlust seines Schiffs in die Wege geleitet. Vermutlich wollte sie ihn deshalb nicht sehen.
    Vom Glück der Mutterschaft erfüllt, erschien Risa ihrem Vater schöner denn je. In ihren Zügen lag eine neue Reife, und ihre stolze Haltung wirkte nun beinahe majestätisch. Entschlossen traf sie ihre Entscheidungen, und was sie plante, führte sie ebenso energisch durch. Als Ian nach Washington kam, um seine neue Order zu holen, schickte sie ihm eine Nachricht und bat ihn, er möge die
    Patenschaft ihres Sohnes übernehmen, so wie sie es bei seinem getan hatte. Dann erfuhr sie, Sydney McKenzie würde sich in der Nähe der Hauptstadt aufhalten, hinter den feindlichen Linien - mit einem Gefangenen, der ausgetauscht werden sollte. Natürlich konnte Sydney nicht nach Washington kommen. Doch sie würde sich sicher nicht weigern, als Patentante ihres kleinen Neffen zu fungieren. Deshalb erledigte Risa alleine alle Formalitäten und arrangierte James Magee McKenzies Taufe in einer kleinen Kirche am Stadtrand von Manassas.
    Voller Mißbilligung beobachtete Angus die junge Miss Sydney McKenzie. Obwohl ihr Vetter Ian ein Yankee-Colonel war, umarmte sie ihn liebevoll. Aber während der Zeremonie begegnete sie Risa kühl und abweisend -obwohl sie ihren kleinen Neffen sofort ins Herz zu schließen schien. Risa versuchte nicht, das Eis zu brechen und begnügte sich mit einem höflichen Lächeln. Sobald Jamie getauft war, gingen alle ihre getrennten Wege -Risa, Angus und Ian kehrten nach Washington zurück, Sydney hinter die Rebellenlinien.
    Es tat Angus in der Seele weh, seine Tochter so leiden zu sehen. »Was hast du jetzt vor?« fragte er, als er sie einen Monat nach Jamies Geburt besuchte. »Ich könnte dir die Erlaubnis besorgen, deinen Mann zu sehen ...«
    »Nein, danke, Vater. Soviel ich weiß, hat er seiner Familie geschrieben. Mir nicht.«
    »Und was wirst

Weitere Kostenlose Bücher