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Auf dem Schlachtfeld der Liebe

Titel: Auf dem Schlachtfeld der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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du tun?«
    »Nun, ich werde mich weiterhin für die Freilassung der Gefangenen von der Lady Varina einsetzen. Ich werde für meinen Sohn sorgen und mir eine Arbeit in einem Hospital suchen. Und vielleicht werde ich für die Union spionieren - da ich dieser Tätigkeit unentwegt bezichtigt werde ...«
    »Das verbiete ich dir, Risa! Es wäre viel zu gefährlich.«
    »Schon gut, Vater, ich hab's nicht ernst gemeint.«
    Aber der sonderbare Glanz in ihren blauen Augen beunruhigte ihn, und er bezweifelte, daß sie nur gescherzt hatte. Sie war tief verletzt worden. Angus befürchtete, sie würde den Mann lieben, der ihr so weh getan hatte. Er kannte seinen Schwiegersohn nach wie vor nicht. Mit einem Mal wollte er nachholen, was er bisher versäumt hatte.

22
    An einem bitterkalten Märztag führte ein Soldat den General zu einem Aufenthaltsraum des Gefängnisses. »Sie sind sein erster Besucher, Sir. Wahrscheinlich läßt man Sie nur wegen Ihres hohen Rangs zu ihm. Vor diesem Captain fürchten sich alle. Aber ich finde, er ist ein feiner Kerl. Ein paarmal habe ich ihn auf dem Schlachtfeld beobachtet. Da hätte er einige Yanks umbringen können, und er tat's nicht. Andererseits - dafür wäre er vielleicht erschossen worden. Nun, Sie werden ihn ja gleich kennenlernen. Soll ich einen Wachtposten holen?«
    »Nein, danke, ich möchte den Captain allein sprechen.«
    Der Soldat zögerte, was Angus irritierte.
    Offenbar glaubte der Mann, der alternde General wäre dem wesentlich jüngeren, kampfstarken Gefangenen nicht gewachsen. Aber Angus war nicht hierhergekommen, um sich mit dem Rebellen zu prügeln, sondern Risas wegen.
    »Wie Sie wünschen, Sir.« Der Soldat entriegelte eine Tür. »Zur Sicherheit bleibe ich in Hörweite. Und ich bin bewaffnet.«
    Nachdem Angus die Schwelle überquert hatte, wurde die Tür hinter ihm verschlossen. Am anderen Ende des Raumes stand ein Mann, der ihm den Rücken zuwandte und durch ein vergittertes Fenster schaute. Breitschultrig und kräftig gebaut, trotz der Entbehrungen in der Gefangenschaft, in einer abgetragenen Konföderiertenuniform.
    Eisige Kälte erfüllte den Raum.
    Einem Mann, der das subtropische Klima von Florida gewöhnt ist, müssen diese Temperaturen zu schaffen machen, dachte Angus. Nun, solche Unannehmlichkeiten hat der starrsinnige Rebell verdient...
    McKenzie drehte sich um und musterte ihn ausdruckslos.
    Der General betrachtete aufmerksam seinen Schwiegersohn, der Ian glich - abgesehen vom rötlichen Schimmer im dunklem Haar und den indianischen hohen Wangenknochen. Zweifellos ein attraktiver, imposanter Mann. Trotzdem bedauerte Angus, daß seine Tochter nicht Ians Frau war. Hätte sie ihn vor dem Krieg geheiratet, wäre es nicht zu dem derzeitigen Dilemma gekommen. Ian stand auf der richtigen Seite, und die beiden paßten so gut zusammen. Wieso Risa sich mit diesem Rebellen eingelassen hatte, konnte Angus nicht begreifen. »Wissen Sie, wer ich bin?« fragte er in schroffem Ton.
    »Mein Schwiegervater?« McKenzie näherte sich ihm und lächelte wehmütig.
    Später wußte der General nicht genau, was in ihn gefahren war. Vielleicht lag es an Risas Unglück. Oder an der Bitterkeit, die in der Stimme des Mannes mitschwang. Jedenfalls hob Angus seine Faust. Doch sie verfehlte das Kinn des Häftlings, der ihn blitzschnell am Handgelenk packte.
    Angus las helle Wut in den blauen Augen. Sollte er den Soldaten rufen, bevor ihm womöglich das Genick gebrochen wurde? Zu seiner Verblüffung ließ ihn der Captain
    los.
    »Warum schlagen Sie nicht zurück?«
    »Weil Sie Risas Vater sind.«
    »Natürlich hätten Sie mich zu Boden werfen können.«
    »Ich hätte Sie töten können, Sir. Aber Sie sind nicht nur mein Schwiegervater, sondern auch ein Unionsgeneral. Ich möchte am Leben bleiben - und hier rauskommen.«
    »Stichhaltige Gründe«, murmelte Angus.
    »Wie geht es meinem Sohn, Sir?«
    »Gut«, erwiderte Angus jetzt lächelnd. »Und nun sagen Sie mir - haben Sie meiner Tochter Gewalt angetan?«
    »Hat sie das behauptet?« »Nein.«
    »Und warum glauben Sie ihr nicht?«
    »Ich frage Sie.«
    »Kein einziges Mal habe ich Ihre Tochter zu irgend etwas gezwungen, seit sie mein Schiff betrat...« Zögernd fügte Jerome hinzu: »Doch - zur Ehe.«
    »Tatsächlich?«
    »Damals fand ich es richtig, angesichts der Umstände. Insbesondere, nachdem Ian mir erzählt hatte, er sei von Ihnen fast niedergestreckt worden, obwohl er unschuldig war. Leider konnte ich Sie damals nicht daran hindern,

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