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Auf dem Schlachtfeld der Liebe

Titel: Auf dem Schlachtfeld der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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mittlerweile genesen war, sein Onkel Jarrett appellierte an alte Freunde in Washington, und sein Bruder Brent bedrängte die Behörden in Richmond. Im Februar würde Ian die Erlaubnis erhalten, Jerome zu besuchen. Von seiner verräterischen Frau hörte er nichts. Während des eiskalten Januars erfuhren die Insassen des Old Capitol von Lincolns Proklamation der Befreiung aller Sklaven in den Südstaaten. Doch das deutete keineswegs auf einen Sieg der Union hin.
    »Lächerlich!« meinte Norman Jaye, ein Artillerie-Captain aus Tennessee. »Wieso befreit er die Sklaven in den Südstaaten? Warum nicht in den Nordstaaten? Und wie will er sie befreien, wenn er bereits in einen Krieg verwickelt ist?«
    »Gentlemen, ich fürchte, mit diesem Dokument hat Mr. Lincoln seine mächtigste Waffe eingesetzt«, bemerkte Jerome.
    Diesen Worten folgte ein lautstarker Protest. Sie standen gerade fröstelnd im Hof - am einzigen Ort, wo sie diskutieren konnten, ohne von den Wärtern gestört zu
    werden.
    »Das müssen Sie uns erklären, Captain«, erwiderte Hawkins.
    »Lincoln ist ein kluger Mann, der jede Form der Knechtschaft verabscheut. In vielen Nordstaaten wurde die Sklaverei bereits abgeschafft. Aber Lincoln kann sich nicht leisten, die Grenzstaaten gegen die Unionsregierung einzunehmen. Wie wir alle wissen, leben in Staaten wie Maryland viele Sympathisanten der Konföderation. Er glaubt, am Antietam hätte er einen großen Sieg errungen, wenn wir das auch bestreiten. Für ihn ist es am wichtigsten, die Union zusammenzuhalten, und das versucht er mit allen Mitteln. Nein, natürlich kann er die Sklaven in den Südstaaten zu diesem Zeitpunkt nicht befreien. Aber er hat dem Norden zu einem moralischen Sieg verholfen, die kriegsmüde Bevölkerung überzeugt - und in Europa vielleicht einen Stimmungsumschwung zu seinen Gunsten herbeigeführt.«
    »Verdammt, Sir!« fauchte Granger Oak, ein einfacher Soldat aus Georgia. »Ich besitze keine Sklaven. Die konnte sich mein Pa nicht leisten. Trotzdem glaube ich an unser gottgegebenes Recht, unsere eigenen Entscheidungen zu treffen ...«
    »Granger«, fiel Jerome ihm ins Wort, »wie wir wissen, halten nur die reichen Leute Sklaven - aber nicht alle. Mein Großvater war gegen die Sklaverei. Seither hat kein McKenzie Sklaven besessen. Aber wir würden lügen, wenn wir behaupteten, die Rechte, für die wir kämpfen, würden nicht mit der Sklaverei Zusammenhängen. Denn Sklavenarbeit ist die Grundlage unserer Baumwollindustrie. Vielleicht sind wir moralisch verpflichtet, die Sklaverei abzuschaffen. Und wenn das zutrifft, sind wir ebenso verpflichtet, für das Wohl und eine gute Ausbildung dieser vielen hunderttausend Menschen zu sorgen.«
    »Moment mal, Captain, Sie reden von Negern ...«
    »Hören Sie auf mit dem Unsinn, Oak«, unterbrach Anthony Hawkins ihn ärgerlich. »Ich kenne genug rote und weiße und schwarze Männer, die alle gleichermaßen intelligent und tüchtig sind. Wenn Sie das nicht erkennen, sind Sie ein Narr.«
    Jerome lächelte ihm anerkennend zu. »Jedenfalls wird man weiteres Blut vergießen, bevor die Probleme gelöst sind. Nach meiner Ansicht hat der Süden eine schwere Schlappe erlitten. Mag es Lincoln auch an fähigen Generälen mangeln - das macht er mit seinem politischen Scharfsinn wett.«
    Wieder wurde heftig protestiert und diskutiert. Aber diesmal hörte Jerome lediglich zu und fragte sich bedrückt, ob der Süden den Krieg jemals gewinnen konnte.
    Ende Februar fand Larson einen willkommenen Grund, um Jerome erneut zu peinigen. »He, Rebell!« rief er durch das kleine vergitterte Fenster der Zellentür. »Wollen Sie eine gute Nachricht hören? Kennen Sie einen Jamie M. McKenzie?«
    »Mein Vater heißt James.«
    »Den meine ich nicht. Komisch - wissen Sie nicht einmal, wie Ihr Sohn heißt, Captain? Hier geboren, in der Hauptstadt unserer guten alten United States! Ein Yankee-Baby!« Als Larson davonging, hallte sein schallendes Gelächter durch die Korridore.
    Wütend schlug Jerome mit der Faust gegen die Wand, immer wieder, bis seine Fingerknöchel bluteten. Sein Sohn. Er hatte einen Sohn. Jamie. Nach seinem Vater genannt? Und wie ging es Risa? Die Zähne zusammengebissen, erinnerte er sich an die schwierige Niederkunft seiner Mutter. Aber Risa war eine gesunde junge Frau. Wenn es schlechte Nachrichten gäbe, hätte der boshafte Larson sie ihm gewiß nicht vorenthalten. Verdammt, er mußte hier raus, nach Süden fliehen und seinen Sohn mitnehmen. Was seine Frau betraf

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