Auf den ersten Blick
klatschen. Doch Gary war noch lange nicht fertig.
»Er ist ein wahrer Poet, dieser Gary, nicht?«, flüsterte Dev, während ich leeren Blickes vor mich hinstarrte.
Abbey stieß mich dauernd an. Ich merkte, dass sie bebte. Ich sah mich um. Die meisten Leute wirkten ratlos. Der eine oder andere schien richtig darauf abzufahren. Mein Blick fiel auf Sarah, die ihre Schuhe betrachtete und sich mit einer Hand die Augen zuhielt.
Und dann sah ich Anna.
Anna grinste und schnippte mit den Fingern, versuchte, den Rhythmus in Garys Worten zu finden.
»Vielleicht wäre es das Beste zu gehen«, sagte ich, als ich zu mir kam.
»Das ist doch alles sehr ungewöhnlich«, sagte Dev.
Abbey wischte sich die Tränen aus den Augen.
Wir schlichen uns davon, als Gary zum zweiten von sechs Gründen kam, wieso er den Lexus einem Porsche Cayenne vorzog.
»Was war das denn?«, fragte Dev, als Abbey sich draußen vor Lachen schüttelte. »Was ist da eben passiert?«
»Jason, du brauchst diese Leute nicht«, sagte Abbey, als sie sich beruhigte. »Du musst denen nichts beweisen. Ich weiß nicht, warum du so aufgeregt warst. Als ich da reinkam, dachte ich: ›Die? Das sind die Leute, vor denen er Angst hat?‹ Ist doch völlig egal, was die denken.«
»Dafür könnten wir im Gefängnis landen, Abbey«, sagte ich, doch als ich sie ansah, war da dieser Funke von Übermut, Frechheit, Vorwitz, dieses erfrischende, lebensbejahende Was soll’s? , und obwohl ich ernst und streng und lehrerhaft sein wollte, konnte ich das einfach nicht mehr. Sie sah den leisen Anflug eines Grinsens.
Und da verlor sie endgültig die Beherrschung. Tränenreich und japsend.
Da konnte auch ich nicht mehr an mich halten und gab mich dem Lachen hin.
Ich lachte, weil es viel einfacher war, als zu weinen, und es kam alles heraus, alle Emotionen, das Chaos, die Anspannung, die Wut, die Einsamkeit, die Verzweiflung, die süße Erleichterung, dass es vorbei war.
Und als das Gelächter verebbte und wir auf einer Bank in uns zusammensanken, ausgepumpt und unter Schmer zen, die Tränen auf den Wangen getrocknet, hielt Dev die Einwegkamera am ausgestreckten Arm und sagte: »Lächeln!«
Erst eine Stunde später, als das schlechte Gewissen noch meilenweit entfernt war, warf ich wieder einen Blick auf mein Handy. Ich hatte eine Nachricht.
»Das könnte die Chance sein!«, sagte Abbey noch etwas später am Busbahnhof. »Du grenzt die Möglichkeiten ein! Verwirklichst dein Ziel!«
»Vielleicht«, sagte ich. »Vielleicht.«
»Jetzt muss ich mir nur noch selbst eins suchen!«
Ich umarmte sie zum Abschied und überlegte, was ich als Nächstes tun musste.
Erstens: Darüber nachdenken, was ich bei Damiens PR -Aktion nächste Woche unternehmen wollte.
Zweitens: Meinen iPod aus der Tasche holen und mir die Songs anhören, die ich heimlich von einer selbst gebrannten CD kopiert hatte, die gestern spätabends in einem Rucksack aufgetaucht war! Das machte bestimmt Spaß.
Das Leben war … gut!
Auch wenn es nicht so bleiben sollte.
achtzehn
Oder: › › You Burn Me Up, I’m a Cigarette ‹ ‹
Ich hatte noch nie erlebt, dass Dev so sehr auf einem englischen Frühstück mit allem Drum und Dran bestand.
»Ich habe ein Gerücht gehört«, sagte er verschwörerisch. »Pawel hat gesagt, Tomasz hätte gesagt, Marcin hätte es ihm erzählt.«
»Wer ist Marcin?«
»Marcin. Marcin mit den Knöcheln.«
»Ich weiß gar nicht, was du mir damit sagen willst.«
»Ich will dir damit sagen, dass es eine Chance gibt.«
Wir saßen draußen vor dem Café, und dauernd machte er einen langen Hals, um herauszufinden, wo Pamela sein mochte. Wenn Pamela ihn von drinnen sehen könnte, würde sie sich augenblicklich in ihn verlieben, vorausgesetzt, sie suchte die Liebe eines Erdmännchens.
Doch Pamela war nicht da. Stattdessen hatte ihr Chef die Schicht übernommen.
Er sah aus wie ein knallharter Bursche. Man bekam ihn nur gelegentlich zu Gesicht, wenn er in der Ecke saß, eine polnische Zeitung las und an einer blauen Tätowierung herumkratzte, die er anscheinend nicht mehr haben wollte. Er wirkte wie ein Besoffener im Pub, der sich mit weit aufgerissenen Augen nicht entscheiden kann, ob er einem sagen will, dass man in Ordnung ist, oder ob er einem den Kopf auf den Tresen knallen soll. Aus diesem und vielleicht noch sechs anderen Gründen mieden wir ihn lieber.
Heute war Dev jedoch anders zumute.
»Äh … wo ist denn eigentlich Pamela?«, fragte er.
»Ha, ha, ha«, sagte der Mann, und
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