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Auf den Flügeln des Adlers

Titel: Auf den Flügeln des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Watt
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O’Keefe. Hat vor einigen Jahren einen Yankee namens Luke Tracy geheiratet.«
    »Letztes Jahr kam die Meldung, wir sollten nach ihm Ausschau halten«, erzählte Johnson. »Der scheint irgendwo oben am Golf verschwunden zu sein. Wenn er bis jetzt nicht wieder aufgetaucht ist, kann ich mir kaum vorstellen, dass er noch lebt.«
    »Das denkt Missus Tracy auch. Am besten bringen wir Calder nach Balaclava und sehen, was Missus Rankin für ihn tun kann. Schließlich wollen wir ihn lebend nach Rockhampton schaffen.«
    »Reine Zeitverschwendung, wenn Sie mich fragen«, knurrte Johnson. »Nach dem, was der auf dem Kerbholz hat. Der Kerl verursacht doch nur Probleme.«
    »Schon, aber je länger er lebt, desto länger kann er sich vor dem Galgen fürchten.«
    »Da haben Sie wohl Recht, Sir. Wir wecken ihn auf und setzen ihn auf ein Pferd. Was ist mit dem vierten Mann? Dem wir in Barcaldine nachgeritten sind?«
    Gordon runzelte die Stirn. Der arme Willie Harris, dachte er. Wenn Ben erfuhr, dass der Junge in den Mord an Halpin verwickelt war, würde es ihm das Herz brechen. »Wenn ich in Rockhampton bin, schicke ich eine zweite Streife, um nach ihm zu suchen. Aber mit diesem Pferd ist er inzwischen wahrscheinlich schon auf halbem Weg nach Südaustralien.«
    Er ließ alle Gegenstände aus dem Lager der Verbrecher einsammeln. Darunter fanden sich auch Hinweise auf den Überfall auf das Haus der Halpins bei Cloncurry. Mit Sergeant Johnson vereinbarte er, dass dieser mit Terituba nach Barcaldine zurückreiten und Heslop dort begraben würde.
    Terituba wurde seiner Pflichten entbunden. Der junge Inspektor wies den Sergeant an, dem Kalkadoon ein Pferd und Proviant für den Ritt nach Norden zur Verfügung zu stellen. Dann setzte er eine persönliche Anforderung für die Deckung der Kosten auf und gab sie Johnson mit dem Versprechen, die offiziellen Dokumente nachzureichen. Schließlich ging er zu Terituba, der beobachtete, wie man versuchte, den Buschläufer am Leben zu halten. Besonders sinnvoll kam ihm das alles nicht vor.
    Gordon war klar, dass ihm das Eingreifen des Kalkadoon-Fährtenlesers das Leben gerettet hatte. Er reichte ihm die Hand. »Danke, Terituba. Das war sehr tapfer. Du hättest leicht getötet werden können. Dein Verhalten wird in meinem Bericht angemessene Erwähnung finden.« Terituba nahm die ausgestreckte Hand, blickte bei den Lobesworten des Inspektors jedoch scheu zu Boden. »Ich verstehe zwar nicht, warum du das getan hast. Du hast ja weiß Gott nicht den geringsten Grund, dein Leben für mich zu riskieren. Auf jeden Fall bin ich dir auf ewig dankbar.«
    Obwohl Teritubas Englischkenntnisse beschränkt waren, verstand er das Gefühl in der Stimme des Offiziers. Warum er sein Leben für den Weißen riskiert hatte, wusste er selbst nicht, nur dass eine Geisterstimme es ihm befohlen hatte.
    Und so trennten sie sich. Terituba begleitete Sergeant Johnson nach Barcaldine, während Gordons Ziel Balaclava Station im Osten war. Mit seinem Trupp ritt der verwundete Calder, der, flankiert von zwei Polizisten, benommen auf einem Pferd hing.
    Die Ironie, die in Teritubas mutiger Tat lag, entging dem jungen Inspektor nicht. Nur ein Jahr zuvor hatten sie sich im Kampf gegenüber gestanden und versucht, den anderen zu töten. Nun hatte der Mann, dessen Axt Gordon für immer gezeichnet hatte, dieselbe Waffe zu seiner Rettung eingesetzt.
    Gordons Patrouille war nicht allein nach Osten unterwegs. Als Willie Harris aus seinem Rausch erwachte, graste sein Pferd in der Nähe. Er zog sich in den Sattel und überlegte dann, wo er vor seinen Verfolgern sicher sein könnte. Er zermarterte sich das vom Rum benebelte Gehirn, bis er sich an Kate Tracys Geschichten von den Bergen auf Glen View erinnerte. Berge, die angeblich verflucht waren und deshalb von nur wenigen Menschen aufgesucht wurden.
    So wandte Willie sich nach Osten in Richtung Glen View, wo er sich verborgen halten wollte, bis er einen sicheren Weg nach Sydney fand.
    Ihm blieb in seinem Leben nur noch eines zu tun: Er musste den Mann finden, der sein Vater war, und ihn töten. Zu verlieren hatte er nichts mehr. Falls er geschnappt wurde, drohte ihm der Galgen.

54
    Hämisch grinsend hielt Granville George Hobbs’ Aussage in die Höhe, um die Tinte trocknen zu lassen. »Sie haben die richtige Entscheidung getroffen, Mister Hobbs«, sagte er zu dem verängstigten Mann, der ihm auf der anderen Seite seines Schreibtischs gegenübersaß. »Ich weiß, dass Sie Captain Duffy sehr

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