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Auf Den Schwingen Des Boesen

Auf Den Schwingen Des Boesen

Titel: Auf Den Schwingen Des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Allison Moulton
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und hüpfte vor Aufregung durch die Gegend. »Ich freu mich so, dass du gekommen bist!«
    »Oh, mein Gott, beruhig dich doch«, sagte ich. »Wir haben uns doch erst vor ein paar Stunden gesehen.«
    Sie zuckte wegwerfend die Schultern. »Kann sein, aber ich war mir nicht sicher, ob du wirklich kommst. Und du hast Will mitgebracht!« Sie riss ihn stürmisch an sich, bevor sie zurückwich und ihm mit ernster Miene mit dem Zeigefinger drohte. »Sei bloß nett zu ihr!«
    »Ich tu mein Bestes«, sagte er und schenkte ihr ein warmherziges Lächeln.
    »Gut«, erwiderte Kate streng und nahm meine Hand. »Komm, lass uns eine Runde bowlen. Die anderen warten schon auf dich.«
    Sie zog mich zu der Bahn, wo unsere Freunde sich schon versammelt hatten. Alle sahen gerade zu, wie Rachel eine Kugel in die Rinne beförderte. Schmollend verzog sie das Gesicht, und ihr Freund, Evan, nahm sie in den Arm und verpasste ihr einen Schmatzer auf die Wange. Ich wählte eine lilafarbene Kugel und versuchte mein Glück. Zu meiner Überraschung schlug ich mich ganz gut. Als ich fertig war, gelang es Kate, Will zum Mitmachen zu überreden. Ich musste mich zusammenreißen, um nicht laut loszulachen, denn er hielt die Kugel so ungeschickt, als hätte er noch nie eine in die Hand genommen.
    »Sachte, sachte!«, rief ich ihm zu und setzte mich auf die Bank. Hätte er die Kugel mit seiner normalen Kraft geworfen, hätte sie ein Loch in den Boden geschlagen oder wäre durch die Wand geschossen und hätte jemanden verletzt oder Schlimmeres.
    Rinne. Ich war nicht überrascht, denn ich hatte nicht erwartet, dass Bowling zu Wills Fertigkeiten gehörte. Verschiedene Kampfsportarten, Fechten, Computerspiele, Aufspießen beziehungsweise Aufgespießtwerden, Küssen – in all diesen Dingen war Will ein Meister. Aber Bowling? Nun ja … man muss nicht alles können.
    »Beim nächsten Wurf klappt es bestimmt besser«, tröstete Kate ihn.
    Er zuckte die Achseln und setzte sich neben mich. Als er mich angrinste, durchströmte mich ein Glücksgefühl. Er saß so dicht neben mir, dass der Ärmel seines weichen Wollpullovers meine Haut streifte, was mein Herz schneller schlagen ließ. Ich freute mich so sehr, dass er sich solche Mühe gab. Bowling mit meinen Freunden. Es war so albern. Und dennoch war er hier. Nach allem, was geschehen war.
    »He, Alter«, sagte Landon und baute sich mit vor der Brust verschränkten Armen vor uns auf. Er starrte Will fassungslos an. »Du bist genauso schlecht wie Rachel. Glaub mir, das ist eine Leistung.«
    Wills Miene blieb ungerührt. »Sorry, aber ich hab noch nie gebowlt.«
    »Willst du uns verarschen?«, spottete Landon. »Jeder Amerikaner ist doch schon mindestens einmal im Leben auf einer Bowlingbahn gewesen.«
    Will zuckte mit den Schultern. »Bin wohl einfach nie dazu gekommen.«
    »Soll ich dir zeigen, wie man die Kugel wirft, ohne sich zum Affen zu machen?«
    Will sah mich fragend an, und ich lächelte ihm aufmunternd zu.
    »Also schön«, sagte er und ließ sich von Landon anweisen, wie man die Kugel richtig hielt und warf. Nach einer kurzen Übungsphase gelang es Will, vier Kegel umzuwerfen.
    »Bravo!«, rief Landon und hielt die Hand hoch, um sich von Will abschlagen zu lassen. Will starrte ihn ratlos an, und ich fing an zu lachen. Dann hob er zaghaft die Hand, und Landon schlug ein.
    Plötzlich sah ich, dass Will zusammenzuckte, und spürte, wie das Gebäude von einer gewaltigen Sturmwoge aus Macht und Leidenschaft erfasst wurde, als würde eine Flutwelle einen Damm durchbrechen. Ava und Sabina. Mit windzerzausten Haaren und roten Wangen standen sie plötzlich da, als wären sie durch den Limbus herbeigeflogen. Sabina presste sich den Arm vor die Brust. Ava fixierte uns mit ihren blauvioletten Augen, marschierte in eine dunkle Ecke der Bowlingbahn und winkte uns zu sich. Sie und Sabina wirkten sichtlich nervös.
    »Was ist passiert?«, fragte Will beunruhigt.
    Ava stemmte die Hände in die Hüften und ging aufgeregt hin und her. »Wir sind Merodach und Kelaeno über den Weg gelaufen. Dabei ist Sabina verletzt worden.«
    »Bist du okay?«, fragte ich besorgt.
    Sabina knirschte mit den Zähnen. »Die Knochen heilen gerade. Mein Arm wurde regelrecht zertrümmert. Kelaeno ist so stark, und Merodach – es ist, als würde er keinen Schmerz fühlen. Er drischt unerbittlich drauflos.«
    Ava hatte den Reißverschluss ihrer Lederjacke bis zum Hals geschlossen. Außer den Schlitzen für ihre Flügel sah ich weitere Risse und

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