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Auf Den Schwingen Des Boesen

Auf Den Schwingen Des Boesen

Titel: Auf Den Schwingen Des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Allison Moulton
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und pfiff durch die Zähne.
    »Wie hieß sie noch mal? Emily Soundso?«
    »Ellie Monroe. Die soll sich doch an ihrem Geburtstag dermaßen die Kante gegeben haben, dass sie mit dem Auto ins Haus gerast ist und fast draufgegangen wäre. Und ihre Eltern haben ihr einfach ein nagelneues Auto gekauft, als Ersatz für das, das sie geschrottet hat, so verwöhnt ist die. Wenn du mich fragst, hat sie ihren Dad dazu getrieben, ihre Mom umzubringen. Wahrscheinlich hat er sich danach selbst umgebracht. Könnte man ihm ja nicht übelnehmen.«
    Mein Magen hob und senkte sich immer wieder, doch es kam nichts hoch. Noch weinte ich nicht, aber wenn ich noch ein paar Sekunden hierblieb, würde ich anfangen zu schreien. Verwirrt sprang ich auf und fummelte am Türschloss, bevor ich es aufgab und den Türgriff abriss. Ich schoss aus der Kabine heraus und raste an den Mädchen vorbei. Sie schnappten nach Luft und kreischten los, aber ich würdigte sie keines Blickes. Meine Fassung war dahin, ich wollte weder ihnen noch sonst wem ins Gesicht sehen.
    Vor der Toilette dröhnten mir Musik und Geschrei entgegen. Ich war vollkommen durcheinander. Ich musste hier raus. Wenn Merodach und Kelaeno mich in diesem Zustand aufspürten, wäre ich nie und nimmer in der Lage zu kämpfen und meine Freunde zu beschützen. Ich würde Will in den Tod reißen.
    Ein grauenhafter Gedanke kam mir in den Sinn: Vielleicht waren die dämonischen Reaper Ava und Sabina hierher gefolgt. Ava dachte zwar, sie seien ihnen entkommen, aber ich konnte das Risiko nicht eingehen. Ich konnte nicht länger hierbleiben und das Leben aller, die ich liebte, aufs Spiel setzen, nicht einmal das der ekelhaften Mädchen in der Toilette. Ich musste fort.
    »Das Leben ist nicht immer einfach, und manchmal müssen wir schwere Entscheidungen treffen, um die Menschen zu schützen, die wir lieben« , hatte Nana vor ein paar Stunden zu mir gesagt. Sie hatte vollkommen Recht. Es war Zeit für mich, eine schwierige Entscheidung zu treffen, ob sie nun richtig war oder falsch. In diesem Augenblick erschien sie mir richtig.
    Aus den Augenwinkeln erhaschte ich einen Blick auf Will. Er stand gekrümmt an der Wand und musste sich abstützen. Wie von körperlichen Schmerzen gequält kniff er die Augen zu – als hätte ihm jemand einen Hammer vor die Brust geschlagen. Abrupt blieb ich stehen und sah entsetzt zu, wie er versuchte, sich gerade hinzustellen, während Ava ihn mit besorgter Miene stützte. Doch er stieß sie weg und richtete sich unter Qualen auf, um mich zwischen meinen Freunden und Klassenkameraden zu erspähen. Dann taumelte er durch die Menge und schaute sich suchend nach mir um, während er ängstlich meinen Namen rief. Ich beobachtete ihn verwirrt, bis mich die Wahrheit wie ein Keulenschlag traf und ich erkannte, was sich vor meinen Augen abspielte. Er wusste immer, wenn ich traurig war oder Schmerzen hatte. Unser Band, die Magie, die ich in seine Tattoos gewirkt hatte, durch die er mit mir verbunden war, unser Band, durch das er wusste, was ich fühlte … er wusste immer, wenn mir etwas wehtat, weil er meinen Schmerz spürte. Die Verzweiflung, die mich überkommen hatte, war auf ihn übergegangen und verursachte körperliche Qualen, die ihm verrieten, wie ich mich fühlte. Ich bereitete ihm Schmerzen. Ich war wie eine Krebserkrankung, die sich auf alle übertrug, die mich kannten und liebten.
    Ich duckte mich hinter eine Wand, bevor er mich sah, und holte tief Luft, wobei ich so viel Energie sammelte wie möglich, um meine Gefühle zu bezwingen, bis er sie nicht mehr spüren konnte. Indem ich meine Macht unterdrückte, konnte ich mich und mein Inneres vor ihm verbergen, denn ich wollte nicht, dass er mir folgte.
    Mit geducktem Kopf und den Haaren vorm Gesicht schlüpfte ich durch die Menge und zur Tür hinaus. Dann stieg ich ins Auto und verschwand.
    Allein.

EINUNDZWANZIG
    W i e betäubt fuhr ich zurück zu Nana, obwohl ich nicht die Absicht hatte zu bleiben. Ich betrat das Haus so leise wie möglich und ging direkt ins Gästezimmer. Meine Reisetasche war seit dem Umzug noch kaum ausgepackt. So brauchte ich nur wenige Sachen hineinzustopfen, bevor ich zurück zum Wagen ging. Ich fuhr an einen Ort, wo mich niemand suchen würde, ans nördliche Ende der Stadt, zu einem Park, den ich als Kind mit meinen Eltern besucht hatte. Mitten im Winter und im Dunkeln konnte ich davon ausgehen, dort niemandem, besonders keinem Menschen, zu begegnen. Ich stellte den Wagen auf einem nahe

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