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Auf Den Schwingen Des Boesen

Auf Den Schwingen Des Boesen

Titel: Auf Den Schwingen Des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Allison Moulton
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Vater. »Und meine heutige Trotzreaktion«, knurrte er und spielte auf Bastians Worte an, die er ihm in jener Nacht, als wir Sammaels Sarkophag in den Ozean warfen, an den Kopf geschleudert hatte, »wird alles in den Schatten stellen.«
    »Will«, flüsterte ich und zupfte an seinem zerrissenen T-Shirt. »Wir sollten gehen.«
    Aber er blieb wie angewurzelt stehen und schien hin- und hergerissen zwischen dem Impuls zu fliehen, und dem, den Reaper zu schützen, der sich als sein Vater bezeichnet hatte. Ich zog ein bisschen fester, und Will trat einen Schritt zurück.
    Cadan hob sein Schwert und richtete es auf Bastian. Seine rechte Hand umklammerte den Griff, und die linke drückte gegen die Klinge, um sie ruhig zu halten. Aus dem Nichts zog Bastian seine eigene Waffe hervor, eine schwerere, breitere Klinge, die aussah, als könnte sie Cadan in zwei Hälften hacken. Dann stürmten sie aufeinander los, so rasend schnell, dass die silbernen Klingen wie ein wirbelndes Blitzgewitter durch die Luft sausten. Stoff zerriss, und Blut spritzte auf, als die dämonischen Reaper sich einen Kampf auf Leben und Tod lieferten.
    Cadans Macht entlud sich erneut, die tintenschwarze Explosion fuhr in die umliegenden Häuser und zerschmetterte sämtliche Fensterscheiben. Glassplitter und Gesteinsbrocken regneten auf die Reaper herunter. Cadans ledrige Fledermausflügel ließen ihn ein wenig teuflisch erscheinen und erinnerten mich daran, dass er tatsächlich ein dämonischer Reaper war, mochte er auch noch so nett zu mir sein.
    Dann stöhnte Cadan auf und krümmte sich, als Bastian ihm sein Schwert in den Bauch stieß und das Blut nur so spritzte. Ich verbarg mein Gesicht an Wills Brust und krallte mich an seinem T-Shirt fest, worauf er mich fester an sich zog. Ich konnte nicht mit ansehen, wie Cadan starb. Ich hatte an diesem Abend schon genug Freunde leiden und sterben sehen.
    »Es ist vorbei«, knurrte Bastian und bohrte seine Klinge tiefer.
    Eine Mischung aus Zorn und Schmerz spiegelte sich in Cadans Gesichtszügen, als er versuchte aufzustehen und gequält aufstöhnte. »Für dich.« Mit einer pfeilgeschwinden Bewegung rammte Cadan sein Schwert in Bastians Brust – mitten durchs Herz.
    Bastian schwankte taumelnd zurück und umklammerte die Klinge, die in seinem Herzen steckte, während er seinen Sohn fassungslos anstarrte.
    Währenddessen umfasste Cadan den Griff von Bastians Schwert, das aus seinem Bauch ragte, riss es mit einem heftigen Ruck heraus, unterdrückte einen Schmerzensschrei und schleuderte die Waffe zu Boden. Seine Wunden verheilten. Bastians nicht.
    Bastian sank in die Knie, während seine Haut um die Einstichstelle bereits zu Stein wurde, der sich schnell ausbreitete. Cadan packte sein Schwert und zog es aus Bastians Brust. Sein Vater wimmerte und krümmte sich in Todesangst. Ich wagte erst wieder zu atmen, als Bastian tot war.
    Hastig drehte Cadan sich zu uns um. Opalgraues Feuer flackerte in seinen Augen. »Will, nimm sie mit, und hau ab !«
    Meine Fingernägel gruben sich in Wills Arm, was ihn wieder zur Besinnung brachte. Seine weißen Flügel schossen aus seinen Schulterblättern und rissen weitere Löcher in sein T-Shirt. Er zog mich an sich, hob mich hoch und drückte mich an seine Brust. Dann sprang er in die Luft. Je höher Will flog, desto kleiner wurde alles auf der Erde. Ich starrte auf Cadan hinunter, bis ich ihn im dunklen Nachtlicht nicht mehr erkennen konnte.

ACHTUNDZWANZIG
    A l s wir in Nathaniels Haus zurückkehrten, waren Will und ich noch ganz benommen von all dem Schrecken, äußerlich zerschlagen und innerlich gebrochen. Innerhalb weniger Stunden war so viel geschehen, so viel, auf das keiner von uns vorbereitet war. Wir saßen im Wohnzimmer auf getrennten Sofas und starrten schweigend auf den schmutzigen Teppich. Marcus und Ava waren gegangen. Unsere Kleidung war zerrissen und blutig und das Erdgeschoss des Hauses fast völlig zerstört. Nathaniel war tot. Die Dämonenkönigin und der gefallene Engel des Todes durchstreiften ungehindert die Welt der Menschen. Bastian hatte behauptet, Wills Mutter sei noch am Leben und würde irgendwo da draußen eine Reliquie schützen. Will hatte gesehen, wie Cadan seinen Vater umbrachte, und fragte sich, ob es besser gewesen wäre, ihn davon abzuhalten, statt ihn gewähren zu lassen. So lange hatte Will geglaubt, ohne Familie zu sein und niemanden zu haben außer mir. Doch jetzt hatte sich alles verändert, und darüber hinaus hütete ich das Geheimnis, dass

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