Auf den Spuren der Nahtoderfahrungen - gibt es eine unsterbliche Seele?
lächerlichen Sachen wie Geldproblemen abgeben könnte, ich wusste, es gibt viel Wichtigeres. Doch schon bald wurde dieses Empfinden vom Alltag so langsam wie mit Sediment zugedeckt, wovon ich mich zuerst wieder befreien muss. Mit dem Körperbewusstsein sind auch alle Pflichten, Arbeiten und Sorgen zurückgekommen, und vor allem begann für mich ein Suchen nach dem Wichtigeren. Ich habe jetzt doch eine Ahnung, was hinter dem Sediment liegt, und bemühe mich immer wieder, danach zu graben.“
Auf meine Rückfrage hin, was seither geschehen sei, bemerkt Frau M.:
„… ich habe sehr viel nachgedacht und wusste nicht, wie heftig ich mich in diesen letzten vierzig Jahren nach der Erfahrung verändert hatte.“
Sie berichtet von einem sehr bewegten Leben. Die ersten Reaktionen auf ihr Erlebnis waren von Ablehnung und Unglauben geprägt, sodass sie nur mit ausgewählten Menschen darüber sprach. Die innere Auseinandersetzung mit dem Erlebten wurde durch die starken Anforderungen der Familie überlagert, ihre Ehe litt an den Veränderungen und scheiterte schließlich. Als die Kinder groß waren, hatte sie ein „riesiges Verlangen nach Reisen“ und konnte sich dieses erfüllen.
„25 Jahre lang reiste ich mit Flug, Bus oder eigenem Auto um die halbe Welt mit Kamera und Fotoapparat.“
Hinzu gesellte sichein Drang zum Kreativen, der sich in der Anfertigung von Puppen und Puppenstuben niederschlug und allmählich zum Schwerpunkt wurde. Ein Leitfaden scheint sich durch alles hindurchgezogen zu haben, der in folgenden Bemerkungen deutlich wird:
„Das Wichtigste aus der Nahtoderfahrung war für mich das Wissen, dass ich für alle meine Gedanken Verantwortung zu übernehmen hatte. Und daran arbeite ich immer noch und habe dauernd das Gefühl, nicht zu genügen … Ich habe zwar absolut keine Angst vor dem Sterben, aber ich mache mir nur Sorgen, ob ich auch meine Zeit richtig benutze, die ich noch habe. Aber ich bin jeden Tag dankbar, dass ich noch hier sein darf.“
Versucht, mir das Leben zu nehmen
Frau F. hatte ihre Nahtoderfahrung vor dreißig Jahren. Im rückblickenden Erinnern daran sind ihre Empfindungen zerrissen zwischen einem Gefühl des nicht „Normalen“ und tiefster Dankbarkeit für das Erlebte.
„Ich bin mit meiner Zwillingsschwester und einem neun Jahre jüngeren Bruder in schwierigen Familienverhältnissen aufgewachsen. Mein Vater hat in diesen Jahren sehr stark getrunken. Heute ist er ein trockener Alkoholiker,und in den vergangenen Jahrzehnten und vielen, vielen schmerzvollen Aufarbeitungen habe ich ihm das alles verzeihen können, und wir haben heute ein gutes Verhältnis zueinander.Warum schreibe ich Ihnen das?
Ich bin ein religiöser Mensch. Von klein auf habe ich zu Gott gebetet in der Hoffnung, dass er mich und meine Geschwister aus dieser unerträglichen Familiensituation ,befreit'. Meine Eltern haben uns nicht christlich erzogen. Zwar bin ich katholisch getauft und zur Kommunion gegangen; das waren allerdings auch die einzigen christlichen Erziehungsmaßnahmen meiner Eltern.
Als die Situation zu Hause für mich unerträglich wurde, meine Zwillingsschwester und ich bereits das Zuhause verlassen hatten und für kurze Zeit bei einer Pflegefamilie wohnten, habe ich versucht, mir das Leben zu nehmen. Das macht es mir heute besonders schwer, darüber zu sprechen. Und es passt natürlich auch nicht in das religiöse Bild, welches mir als Kind beigebracht wurde. Selbstmörder kommen nicht in den Himmel.
Wie dem auch sei: Ich habe damals, mit knapp 17 Jahren, Unmengen an Medikamenten geschluckt, eine Kombination, die unbekannt war, und das Ärzteteam hat meinen Eltern und meiner Schwester mitgeteilt, dass es überhaupt nicht abzuschätzen sei, ob ich überleben würde. Das habe ich natürlich erst viel später erfahren.
Für mich sind die folgenden Erinnerungen entscheidend: Zum einen hat meine Zwillingsschwester, die (neben meiner eigenen jetzigen Familie) mir die wichtigste Person in meinem Leben ist, mich damals gefunden.Und sie hat so entsetzlich geschrien, dass ich es bis heute nicht vergessen habe. Das ist wichtig, weil es für die Nahtoderfahrung eine Rolle spielt.
Ich kann mich überhaupt nicht daran erinnern, wie lange ich in diesem Krankenhaus gewesen bin.
Ich habe einen Tunnel gesehen und ein Wunderschönes helles Licht am Ende. Unendlich schön. Mit keinem Licht vergleichbar, welches es hier auf Erden gibt.Und es waren Liebe und Güte da. In reinster Form.Und Frieden.Pur. Es gibt
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