Auf den Spuren der Nahtoderfahrungen - gibt es eine unsterbliche Seele?
konnte ich es einfach nicht benennen. Angeblich soll ich zu dem Ärzteteam gesagt haben: ,Ich gehe jetzt weg!' Ich
selbst glaubte die Frage eines Arztes gehört zu haben, wohin ich denn gehen wolle. ,Weg!' soll ich nur noch geantwortet haben, und im selben Augenblick wurde angeblich ,erst' das Kammerflimmern entdeckt und mittels Defibrillation beendet. Interessant war noch, dass diese Wärme anscheinend aus einem Licht erwuchs. Allerdings schien es nicht am Ende eine Tunnels, sondern irgendwie in mir zu sein. Aus diesem wohligen warmen Gefühl holte man mich in die schmerzerfüllte Gegenwart zurück. Ich wurde richtig böse!
Nun, in der Zwischenzeit habe ich einen Defi implantiert bekommen, eine Bypassoperation wurde nötig und ein Großteil meiner Herzhinterwand ist defekt. Aber trotz aller Schmerzen, langer Krankenhausaufenthalte, was mir in Erinnerung blieb und mich bis heute beschäftigt, ist dieses Erlebnis während des Kammerflimmerns. War das also nur ein Vor- oder bereits ein Nahtoderlebnis?“
Die Antwort dü
rfte sein: Es war ein einwandfreies Nahtoderlebnis. Peter Bü
ndgens ergä
nzt, es war „einfach trotz schmerzhafter Untersuchungen ein schönes, beruhigendes Erlebnis und hat mich auch menschlich sehr verändert. Da muss einfach danach noch etwas sein …“
Eine nette Anekdote sei angefügt
:
„Drei Tage vor dem Infarkt habe ichgebetet und Gott um Hilfe gebeten, mir dochbitte bei der Rauchentwöhnung zu helfen.Alsich erkannte, dass ich einen Infarkt hatte, schoss mir als Erstes durch den Kopf: „Lieber Gott, so habe ich das aber nicht gemeint!“
– Die Entwö
hnung klappte.
Gemeinsame Lichtvision
Nahtoderfahrungen sind Erlebnisse einzelner Menschen, wenngleich Begegnungen mit Verstorbenen gelegentlich als Teil des Erlebens berichtet werden. Die Individualität des Geschehens betont einerseits das Gewicht, das jedem einzelnen Leben zukommt, bringt aber auch ein nicht nur positiv zu wertendes Alleinsein mit sich. Umso mehr ist es zu begrüßen, dass Ausnahmen existieren, wie die beiden nächsten Berichte zeigen. Birgit B., Juristin, erzählt ein Erlebnis aus dem Jahr 1965, das sie, fünf Jahre alt, gemeinsam mit ihrem 3 3 /4-jährigen Bruder Dirk hatte. Sie liebte Dirk sehr. Dieser hatte Down-Syndrom, litt an schwerer Leukämie und sollte auf Wunsch der Eltern die letzte Phase seines Lebens zu Hause verbringen.
„Ich spielte im Wohnzimmer, auf dem Boden neben dem Tannenbaum sitzend, mit meinen Spielsachen, und Dirk kam auf den Baum zu und blieb davor stehen.
Pl
ötzlich bekam ich das Gef
ühl ,Es ereignet sich etwas' und sah hoch. Der Tannenbaum leuchtete hell.Dirk stand davor und freute sich
überirdisch. Ich sah auf dem Boden umher, ob vielleicht ein Weihnachtsgeschenk
übersehen worden sei, sah aber nichts. Ich blickte wieder zu ihm, der Baum stand im Licht und leuchtete noch viel heller. Es war, als w
ürde ein großer Magnet ihn an der Brust anziehen in Richtung Licht. Die Brust war dem Baum am n
ächsten, der Kopf fiel etwas zur
ück, die Arme baumelten seitlich nach hinten, und er sah wie hypnotisiert und gleichzeitig
über alle Maßen gl
ücklich aus, wie ich es noch nie zuvor gesehen hatte – und danach auch nicht wieder bis heute. Da verstand ich es auch – gefühlsm
äßig, nicht mental – und freute mich für ihn, und ein bisschen war das Licht auch für mich.
Dann wurde es pl
ötzlich dunkel, das heißt, der Baum leuchtete nur noch normal, die Freude wich aus Dirks Gesicht, die Schultern fielen nach vorn, er sackte in sich ein und drehte sich, machte ein paar schleppende Schritte, fiel, und da war schon meine Mutter, die aus der K
üche gelaufen kam und ihn auffing. Sie zog ihn auf die Couch, hatte ihn auf sich und versuchte dauernd, seinen Kopf zu st
ützen, doch er fiel immer wieder nach hinten. Sie sah total verzweifelt aus. In diesem Moment bildete sich zwischen meinen Augen die Erkenntnis: Jetzt stirbt er.
Ich habe kaum eine Erinnerung bis zu dem Tag seiner Beerdigung. Ich war betr
übt, dass man mich nicht mitgenommen hatte. Ich wusste, er war ,fort', und das war schlimm für mich. Ich war bei der Nachbarin untergebracht und saß im Wohnzimmer. Durch die ganze Fensterfront fiel helles Licht, und ich saß darin. Es f
ühlte sich gut an. Dann meinte ich, dass oben rechts in diesem Licht etwas sei. Ich wandte mich dem zu. Ich fühlte meinen Bruder. Er sagte mir emotional und telepathisch gleichzeitig: ,Ich bin noch da und ich werde immer bei dir sein.' Ich konnte diese
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