Auf den Wogen des Glücks
ausgespielt hatte?
Die sanften Töne der Gitarren wurden langsam temperamentvoller, die Hitze ihres Körpers gab ihr das Gefühl, als ob Hunderte von winzigen Feuern in ihr loderten. Die Seide legte sich klamm an ihre Brüste und Schenkel, zwischen denen das Schloss sich in ihre Weiblichkeit brannte. Dominique benetzte ihre Lippen, wobei sie noch immer den süßen Wein schmeckte. Mit einem Mal wurde sie von einem tiefen Hunger befallen, einer Unersättlichkeit, die sie noch nie zuvor empfunden hatte. Es war der Hunger nach den festen Lippen eines Mannes. Dominique schloss die Augen und stellte sich vor, wie Hawksmoor vor ihr stand: Sein Gesicht vor lauter Erregung versteinert, sein Körper bis in die letzte Zelle angespannt. In ihrer Fantasie beobachtete er sie. Ihre Schultern zuckten unwillkürlich, die Seide brannte nun schmerzhaft auf ihren Brüsten, das Blut pumpte in rhythmischen Schüben durch ihren Körper. Sie warf ihren Kopf in den Nacken und spürte den Wasserfall aus Haar, der ihren Rücken hinabfloss. Plötzlich musste sie nach Luft schnappen, weil lange unterdrückte Sehnsüchte sich regten. Dominique war, als erwachte sie gerade aus einem hundertjährigen Schlaf. Hände legten sich über ihre Brüste, hielten sie fest und streichelten ihre Brustwarzen, bis diese vor schmerzlicher Erregung ganz hart wurden. Mit einem Mal entdeckte sie, dass es ihre eigenen Hände waren, die sie gespürt hatte. Ihre Augen flogen auf und sie sah Omar, der schallend lachte. Schnell drehte Dominique sich um. Aber fliehen konnte sie nicht, denn die Musik hatte sie in ihren Bann gezogen und ihre Lust hielt sie gefangen. Ihre Hüften gerieten in Schwingung, hoben sich, fielen wieder, bäumten sich auf, suchten nach Etwas, das nicht da war.
Das Schloss glitt weiter nach oben, suchte sich einen Platz, wo noch nie zuvor etwas anderes Platz gefunden hatte, und mit jeder Bewegung ihrer Beine zog sich die Kette zwischen ihren Beinen weiter nach oben. Ein belebendes Prickeln nahm von ihrem Unterleib Besitz. Jetzt griff Dominique sich tief zwischen die Schenkel, berührte mit ihren Fingern die feuchte Kette und gab sich den Zuckungen hin, die ihr den Unterleib zusammenschnürten. Der Druck wurde stärker, brannte tiefer in ihr. Lüsterne Flammen loderten tief in ihrem Inneren. Plötzlich hörte sie einen Aufschrei. Es war ihr eigenes Flehen nach Erlösung gewesen. Noch ein Schrei... eine plötzliche Woge kühlender Luft... und der Fluch eines Mannes.
Ein Schuss zerriss die Nachtluft.
Dominique wirbelte herum und sah Hawksmoor im Türrahmen. Er war von Flammen und Rauch umgeben. In einer Hand hielt er einen gewaltigen Säbel, in der anderen eine rauchende Pistole.
Dominique flüchtete zu Omar. Dann erst entdeckte sie das Blut.
14
Die Seide schimmerte elfenbeinfarben und wirkte im sanften Kerzenlicht wie ein durchsichtiger Schleier, der mehr entblößte, als er verbarg, während sie mit zurückgeworfenem Kopf und sinnlich geöffneten Lippen tanzte.
Nicholas spürte das Blut in seinen Ohren rauschen, sein Mund war trockener als die Sahara. Wollust bahnte sich brennend den Weg durch seine Adern.
»Mein Gott, Hawksmoor, Sie haben ihn umgebracht!«
Beine, die geschmeidiger waren, als er es sich je in seinen erotischsten Fantasien hatte vorstellen können, weitaus muskulöser als die eines reinrassigen Pferdes, bewegten sich, sanft umhüllt von einer dünnen, zarten Seidenhose, deren Seitenschlitze sich öffneten, schlössen und wieder auseinander klafften. Wie hypnotisiert schaute er ihr zu.
Jetzt eilte sie an Omars Seite. »Sie haben ihn umgebracht!«
Nicholas starrte auf ihr Gesäß, das ihre ungebändigte Haarpracht umspielte, wenn sie sich bewegte. Zwischen den Rundungen ihrer Pobacken entdeckte er die glitzernde Goldkette mit ihren verbotenen Frohlockungen. Sie endete tief zwischen ihren Schenkeln.
»O Gott...«, hörte er sich stöhnen. Es war der Hilferufeines Mannes, der vor Begierde gelähmt und zum Morden getrieben worden war ...
Dominique schreckte auf und eilte zu ihm. Er aber nahm nur ihre körperlichen Reize wahr und vergaß darüber, dass ihre Schätze von den Händen eines anderen Mannes zuerst entdeckt und bestaunt worden waren. Er hatte nicht mehr klar denken können, als er sie so vor sich gesehen hatte, wie sie für einen anderen Mann tanzte. Das Wenige, das Nicholas hatte beobachten können, reichte ihm, um zu wissen, welch innige Leidenschaft sie erfahren hatte. Dabei interessierte es ihn nicht, dass
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