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Auf den Wogen des Glücks

Auf den Wogen des Glücks

Titel: Auf den Wogen des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kit Garland
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Mal aber, so hoffe ich, wird es endlich ein Mädchen. Komm, ich zeige dir dein Zimmer, dann erzählst du mir von deinem Vater und deiner Mutter. Geht es ihnen gut?«
    »Sie sind auf Barbados«, gab Dominique mit schwermütiger Stimme zurück, die Nicholas aufhorchen ließ, während er gerade die unbezahlbaren Kunstwerke an den Wänden begutachtete. »Um mir einen Ehemann zu suchen. Irgendeinen Nachfahren aus einer unbefleckten britischen Adelsfamilie.«
    Nicholas starrte zu ihr hinüber und hatte mit einem Mal das Gefühl, jemand habe ihm einen harten Schlag in die Magengrube versetzt. Ehemann? Ein Besorgnis erregendes Bild drängte sich ihm auf, die grauenhafte Vorstellung eines blassen, vor lauter Faulheit verweichlichten Mannes, der förmlich nach seiner Herkunft stank und jeden aufgeblasenen, frömmelnden und infantilen Charakterzug seines Standes vorzuweisen hatte - so hatte Nicholas den britischen Adel kennen und hassen gelernt.
    »Dieser Engländer, er wird nie und nimmer deiner würdig sein«, ertönten Navarras schwülstige Worte, die für Nicholas' Empfinden nur einen Bruchteil dessen zum Ausdruck brachten, was er selbst empfand. Mit einem Strahlen im Gesicht, das mit dem der Sonne konkurrieren konnte, blickte Dominique zu ihm auf. »Oh, aber ich habe gar nicht vor, ihn zu heiraten.«
    »Ja, carissima , du brauchst einen heißblütigen Mann, einen der dem Leben, und vor allem dir, mit Leidenschaft begegnet.«
    Dominiques Blick löste sich von Navarra. Für einen flüchtigen und seltsam bezwingenden Augenblick begegneten sich Nicholas' und ihre Blicke. Ihn überkam das Gefühl, etwas laut ausrufen zu müssen, etwas, das wie ein gefangener Vogel in seiner Brust umherflatterte und die Freiheit suchte.
    »Ich brauche einen Mann, den ich lieben kann, Sebastian. Einen Mann, den ich respektieren und bewundern kann. Das ist alles, was ich mir wünsche, und ich bin davon überzeugt, dass ich meine Eltern auch davon überzeugen kann.« Am Ende der Halle angekommen, bog Navarra in einen weiteren langen Flur, der entlang eines mit Steinwällen begrenzten Innenhofes führte. Jenseits der Fenster entdeckte Nicholas hinter einer Staffelei stehend den Maler Guiseppe. Zur Hälfte von der Leinwand bedeckt war Mia zu sehen, die sich theatralisch und gänzlich unbekleidet auf einem Diwan aus elfenbeinfarbener Seide räkelte.
    »Ich werde ihn für dich finden«, schnurrte Navarra. »Ich würde dir die Welt zu Füßen legen, das weißt du. Was ist es, was du dir in diesem Moment mehr als alles andere wünschst? Sprich es aus, und es wird dir gehören.«
    Nicholas unterdrückte ein Stöhnen. Er richtete stattdessen sein geschultes Auge auf Guiseppes Gemälde. Dieser arrogante Bastard von Navarra bildete sich wohl ein, er könnte Frauen jeden Wunsch erfüllen. Nichtsdestotrotz wartete Nicholas gespannt auf Dominiques Antwort. Es war fast, als greife er nach etwas, das just außerhalb seiner eigenen Reichweite wartete.
    Dominiques Lippen kräuselten sich neckisch, dann riss sie ihre Augen weit auf. Nicholas stockte der Atem. »Ein warmes, wunderbares ... nein, dampfend heißes Bad.«
    Navarra lachte laut auf. »Das sollst du bekommen. Das und noch viel mehr. Und während du badest, werde ich mich ein wenig mit deinem Kapitän unterhalten, in Ordnung?«
    Nicholas erwiderte Navarras kühlen Blick mit einem ebenso eisigen.
    »Er macht den Eindruck, als wäre er auf der Suche nach etwas Bestimmtem«, murmelte Navarra, dessen Augen sich plötzlich zu leblosen schwarzen Schlitzen verengten.
    »Informationen«, kam Dominiques überhebliche Antwort. Dann streute sie mit verdrehten Augen noch zusätzlich Salz in seine Wunden. »Er denkt, du wärst irgend so ein unbarmherziger banditti, dem wir nicht vertrauen können.«
    Navarra hielt vor einer geschlossenen Doppeltür inne. »Er scheint ein Mann zu sein, der Probleme damit hat, anderen zu vertrauen, nicht wahr?«
    »Da hast du vollkommen Recht«, bestätigte Dominique und schnitt in Nicholas' Richtung eine Grimasse. »Am meisten hasst er es, auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein. Das stimmt doch, oder etwa nicht, Mr. Hawksmoor?«
    Nicholas war verwundert darüber, dass er nicht den Wunsch verspürte, ihr seine Hände um den Hals zu legen. »Ich verfüge über nichts, womit ich handeln könnte«, sagte er und schaute Navarra unverhohlen in die Augen.
    Navarra schnaubte. »Nichts, sagen Sie. Sie bringen mir die lange verschollene Dominique zurück und nennen das nichts? Mein Freund, wir

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