Auf den Wogen des Glücks
wie pure weibliche Intuition.
»Hier, versuch es damit...« Mia hielt ihr ein Porzellantöpfchen mit einer weißen Creme hin. »Meine Großmutter gab sie mir, als ich damals Sebastian heiratete. Du musst sie in die Haut reiben, dann öffnen sich die Poren und nehmen die Sonne besser auf. Du wirst den Drang verspüren, die Kleider auszuziehen. Und wenn seine Hände dich dann berühren, wird sich deine Haut so sanft wie Seide anfühlen. Möchtest du mal probieren?«
»Ja ... nein. Ich ... na gut. Ich werde sie mal ausprobieren.« Nervös schwang Dominique ihre Beine von der Mauer und griff nach dem Tiegel. Sie tauchte ihre Finger in die dickflüssige, kühle Lotion. Langsam verstrich sie die Creme auf ihren Armen, dann auf ihren Schultern. Durch die Hitze ihrer Haut begann der Duft der Lotion sich zu entfalten. »Sie riecht so eigenartig.«
»Es ist eine Mischung aus zerstoßenen Rosenblättern und Moschus, das die individuelle Duftnote einer jeden Frau hervorbringt - um dich zu erregen. Und wenn er dich berührt, macht ihn das zu einem wilden Tier.«
Dominiques Finger verharrten regungslos über dem Tiegel. Sie musste schlucken und schloss die Augen. Mias durchdringende Stimme wirkte fast hypnotisierend auf sie. Selbst die rationellsten Menschen waren dieser Frau scheinbar machtlos ausgeliefert. Der Wein, die Sonne und die sanften Berührungen des Windes hatten sich gegen sie verschworen, raubten Dominique ihre letzten Hemmungen. Der aufsteigende Duft hatte seinen Ursprung tief unter ihrer Haut, dort, wo etwas zu kribbeln begann. Ihre Finger tauchten erneut in die kühle Masse ein. Die Creme, die sie jetzt auf ihrem Halsansatz verteilen wollte, wurde noch auf ihren Fingerspitzen flüssig und tropfte ihr zwischen die Brüste, woraufhin sich ihre Brustwarzen schmerzlich zusammenzogen. Eine unglaubliche Hitzewelle ergoss sich über sie. Sie musste den Atem anhalten, als sie damit begann, die Creme tief zwischen ihren Brüsten einzumassieren. Langsam arbeitete sie sich zum Brustansatz und den Schultern hoch. Mit schweren Lidern sah sie zu, wie die Sonne ihre Strahlen auf die eingecremten Stellen ihres Körpers warf und dort reflektierte. Wie Seide. Wie warm ihr war, wie die Erregung sie überkam ... Jeder Windhauch kam Fingern gleich, die zärtlich über ihre Haut streichelten. Sie stellte sich maskuline Finger, kräftige Hände und Arme vor, unter deren Haut jede Regung der Muskeln zu erkennen war. Würde Nicholas ihr die Bluse behutsam von den Schultern streifen oder sie brutal hinunterzerren, um ihre Brüste freizulegen?
»Du denkst gerade an ihn«, sagte Mia ihr mit heiserer Stimme auf den Kopf zu.
»O Gott«, flüsterte Dominique. »Ich wehre mich, aber ich kann einfach nicht anders. Es ist wie eine magische Kraft.«
»Genau wie du habe ich damals versucht, Sebastian zu entkommen, aber es war unmöglich.«
»Aber warum wolltest du denn vor ihm fliehen? Du und Sebastian, ihr seid ...« Dominique blinzelte zu Mia hinüber. »Du bist für ihn bestimmt, das sehe sogar ich, die seit ihrer Kindheit denkt, in ihn verliebt zu sein.«
»Du liebst nur einen Mann.«
»Nein.« Ihr Leugnen bestand aus einem wohligen Seufzer. »Nein ... Ich kann nicht. Das wäre einfach nur dumm von mir. Es wäre wider jede Faser meines Verstandes.«
»Dein ganzes Leben schon hast du auf ihn gewartet, und jetzt, wo er endlich in dein Leben getreten ist, sprichst du von allem Möglichen, aber nicht von dem, was auf der Hand liegt. Du hast nämlich Angst.«
»Ja«, wisperte Dominique, die ihre entfesselte Leidenschaft mit Gewalt aus sich herausfließen spürte. »Ich habe Angst, und das sollte ich auch. Er ist... er ist...«
»Durch und durch ein Mann.«
»O ja ...« Dominiques Brüste bebten so heftig, dass sie keuchend einatmen musste. »Das und noch mehr. Wenn ich ihn anschaue, wenn ich in seiner Nähe bin, wenn meine Gedanken bei ihm sind, verschlingt er mich. Er setzt in mir Gefühle frei, die ich mir niemals habe träumen lassen.«
»Du liebst ihn.«
»Das tue ich nicht! Mein Körper mag eine Sehnsucht nach ihm verspüren, aber Liebe? Was ist das? Das ist ein Gefühl, das ich meinen Eltern und meinem Bruder entgegenbringe. Es ist dieses unsichtbare Band, das unsere Herzen miteinander verbindet. Es ist Wärme, Geborgenheit. Und es hat nichts damit zu tun, was ich empfinde, wenn Nicholas den Raum betritt oder mich ansieht. Wenn ich es zuließe, könnte er mich vernichten. Aber so weit werde ich es nicht kommen lassen, das kann
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