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Auf den Wogen des Glücks

Auf den Wogen des Glücks

Titel: Auf den Wogen des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kit Garland
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Stringfeld verfolgt nur ein einziges, selbstgefälliges Ziel: Er will mir um jeden Preis zuvorkommen. Beide sind bereits in Palermo gesichtet worden, wo sie viele dumme Fragen gestellt haben. Mit größter Wahrscheinlichkeit waren sie es, die Ramzi verjagt haben, noch bevor er zum Auslaufen bereit war. Es besteht kein Zweifel, die beiden befinden sich auch gerade auf dem Weg nach Tunis. Dominique, Sie dürfen niemals vergessen, dass es hier um das Katzenauge geht.« Nicholas senkte seine Stimme. »Seit Jahrhunderten suchen Männer auf der ganzen Welt nach diesem unbezahlbaren Schmuckstück. Es entsprang einer Legende, und Gerüchte und Spekulationen haben ihm Leben eingehaucht. Männer sterben in der Wüste, um es zu finden, mächtige Herrscher gehen unter, und ganze Länder leiden wegen ihm. Es ist deshalb so begehrt, weil es schier unmöglich ist, es in seinen Besitz zu bringen. Aber ich werde derjenige sein, der es vor allen anderen findet!«
    Nicholas schaute zu, wie die nächtliche Brise sich in Dominiques Haar verfing. Seine Brust wurde schwer, das Atmen strengte ihn an. Er schaute auf ihren Mund und durchlebte einen erschreckenden Augenblick der Kapitulation. »Herrgott, Sie quälen mich.«
    Ihre Augen flogen für den Bruchteil einer Sekunde weit auf.
    »Mr. Hawksmoor, bitte ...« Dominique wich in Richtung Steinbalustrade zurück, von der aus sich ein herrlicher Blick auf das Mittelmeer bot und schlang die Arme um ihre Schultern, ganz so, als wolle sie sich vor etwas schützen.
    »Sie haben Angst vor mir.«
    »Habe ich nicht.«
    »Sollten Sie aber.« Leidenschaft verzerrte seine Gesichtszüge. »Die Gedanken, die mich verfolgen, würden Ihr zartes Jungfrauenherz in Angst und Schrecken versetzen. Sie würden es nicht einmal wagen, in den strengen Kleidern Ihrer unverheirateten und gebrechlichen Tante vor mich zu treten, aus Angst vor den Fetzen, in die ich sie mit meinen bloßen Händen reißen würde.«
    »Und dennoch gibt es auch jetzt und hier etwas, das Sie davon abhält. Nämlich Ihr Bedürfnis, mir und Ihnen selbst etwas zu beweisen.« Zwar schaute Dominique ihn voller Vertrauen, unerschrocken, ja sogar herausfordernd an, aber dennoch stand sie wie ein kleines Vögelchen zitternd im Mondschein vor ihm, ganz so, als wäre sie kurz davor, sich ohne ihn zu neuen Höhen aufzuschwingen. »Ehre.«
    Er schluckte einen Fluch hinunter, der jede Frau hätte zusammenzucken lassen. Keine Spur von Überraschung lag in ihren Gesichtszügen. »Ich kenne keine Ehre, ich habe überhaupt keine Wurzeln. Ich kenne nur Stolz. Es ist nur mein verdammter Stolz, der Sie besser schützt, als alle Keuschheitsgürtel der Welt es könnten. Versuchen Sie nicht, ein romantisches Bild von mir zu malen, indem Sie von Ehre reden, meine Liebe. Ich denke dabei nur an Sie und Ihre Empfindsamkeit. Ich halte nichts von emotionalen Bindungen und jungfräulichen Träumen, von Heirat und Kindern und Verpflichtungen und all den Gewichten, die schwerer als ein Grabstein auf einem Mann lasten. Ich denke dabei nur an mich und nicht an so eine ...«, er machte eine wegwerfende Handbewegung in ihre Richtung, »eine teuflische Jungfrauenzofe. Es wird nicht noch einmal vorkommen, dass ich meine Schwäche vor Ihnen zugebe, haben Sie verstanden?«
    »Absolut. Keine Schreibtischgeschichten mehr.«
    Er musste seinen Blick abwenden. »Das war verabscheuungswürdig von mir.«
    »Verstehe.«
    »Ich habe Ihnen mein Wort darauf gegeben und gedenke auch, es zu halten.«
    »Selbstverständlich. Sie müssen ja schließlich an Ihren Stolz denken. Ich frage mich nur, wo sich Ihr Stolz in den letzten zwanzig und mehr Jahren aufgehalten hat?«
    »Das ist ja das Schlimme, nie zuvor habe ich mich für mein Verhalten verurteilt, bis ich Sie traf.«
    »Vielleicht war Ihr Stolz die ganze Zeit über da, aber Sie haben es vorgezogen, ihn zu ignorieren. Aus Gründen, die Sie für wichtiger erachteten, beispielsweise Ihren Ruf.« Erhobenen Hauptes blickte sie auf das Meer hinaus, während Nicholas sich am Lichtspiel des Mondes auf ihren Brüsten erfreute. »Und, weil es noch so viele andere Frauen gibt.«
    »Die ganze Welt ist voll von Frauen«, entfuhr es ihm, und er fragte sich, ob sie den Sarkasmus in seiner Stimme vernommen hatte. Sie machte sich keine Vorstellung davon, dass er ihretwegen ihr durch die Hölle ging. Eine Welt voller Frauen, und dennoch hatte er nur Augen für eine einzige, nach der er sich verzehrte, die er wie die Luft zum Atmen brauchte. Er fuhr sich mit

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