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Auf den Wogen des Glücks

Auf den Wogen des Glücks

Titel: Auf den Wogen des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kit Garland
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übermäßig hart und häufig auf das Holz ein, bis es nachgab und sich ein großer messerscharfer Holzsplitter in seine Hand bohrte. Der Fluch,
    den er ausstieß, kam aus den Tiefen seiner Seele. Vorsichtig untersuchte er die klaffende Wunde in seinem Handteller.
    »Zufrieden?« Dominique stand so dicht bei ihm, dass er den Duft ihrer Haut einatmen konnte. »Sie haben sich mit Ihrer Flasche Rum hier in diesen Höllenschlund zurückgezogen, um sich für etwas zu bestrafen, was nicht Ihr Fehler war. So, das ist Ihnen nun ja gelungen, Sie könnten sich gratulieren. Aber nein, Sie machen noch immer ein Gesicht wie zehn Tage Regenwetter. Und außerdem stinken Sie nach Rum. Ach so, ich verstehe, die Strafe war noch zu mild, Sie wollen mehr. Warten Sie, ich hole Ihnen eine weitere Flasche, damit Sie sich komplett um den Verstand trinken können, auch wenn wir dann in Tunis nicht auf Ihre Hilfe bauen können, aber was solls. Hier ist noch eine Kiste, die besonders robust aussieht! »
    Er schleuderte ihr einen strafenden Blick zu. »Raus!«
    »Wer war sie?« Dominique zeigte keine Anzeichen von Angst. Sie war sich ihrer selbst sicher und würde es nicht zulassen, dass er sie rauswarf, egal wie wütend er auch sein mochte. Er hätte es erst gar nicht versuchen sollen.
    »Sie wollen die Geschichte wirklich hören?« Nicholas stellte sich vor sie. »Jedes noch so winzige Detail?«
    »Jede Kleinigkeit, ja«, antwortete Dominique und nahm zärtlich seine blutende Hand. Ihn überkam ein eigenartiges Gefühl der Schwäche. Dominique langte nach seinem Hemd, das er sich ausgezogen hatte und begann, es um seine Hand zu wickeln.
    »Ich möchte wissen, warum Sie allen Ernstes glauben, Ihnen sei nichts außer Ihrem Stolz geblieben. Ich will erfahren, warum Sie sich für Ihren Stolz rächen wollen und sich so hartnäckig dagegen sträuben, anzuerkennen, was für wundervolle Taten Sie bereits im Laufe Ihres Leben vollbracht haben. Wenn es Ihnen nach dem Blute anderer Männer dürstet, so sind Sie keinen Deut besser als die Revolutionäre oder die arabischen Dissidenten, die Sie so sehr verabscheuen.«
    »Ich bin genau wie sie, denn auch mein Stolz ist tief verwurzelt. Ich habe ihn mir nicht hastig oder fälschlicherweise zugelegt ...« Er schaute zu, wie sich ihre Finger um die seinen legten und spürte, wie die Schutzmauer, die er um sich hochgezogen hatte, zu bröckeln begann. Fast hätte er sich an seiner eigenen Torheit verschluckt. Jetzt fehlte nur noch, dass sie ihn einen Idioten schimpfte, aber stattdessen saß sie bei ihm und hielt seine blutende Hand, als wäre es ihr wichtig, dass er das bekam, was ihm zustand. »Die Frau, die ich liebte, hieß Genevieve und war eine Freundin der Familie des ...« Nicholas musste inne halten, denn Verbitterung stieg in ihm auf,»... Mannes, der - nachdem meine Mutter mich verlassen hatte - mein Vormund geworden war.«
    Sie schaute zu ihm auf. »Ihre Mutter hat Sie verlassen, als Sie noch ein Kind waren?«
    »Selbst Zofen, die sich das Vorrecht erarbeitet haben, zur persönlichen Dienerin zu avancieren, müssen sich an gewisse Spielregeln halten. Den Sohn eines Stallburschen im Hause des Grafen von Winterthur zur Welt zu bringen, ist ein Skandal, über den selbst Emporkömmlinge für gewöhnlich nicht hinwegsehen können und wollen. Soweit ich weiß , geht es auf Edmund Thirlesta nes Konto, dass sie nicht bleiben durfte.«
    »Er hat sie einfach herausgeworfen?«
    »Ein Graf hat die uneingeschränkte Befehlsgewalt über seinen Haushalt.«
    »Aber wieso hat Ihre Mutter Sie einfach zurückgelassen und Sie nicht mit sich genommen?«
    »Das ist sehr hart formuliert. Sie müssen verstehen, dass auf Winterthur selbst die Quartiere der Dienerschaft fast schon luxuriös sind. Für mich war dort bestens gesorgt. Meine Mutter war damals noch sehr jung, gerade mal sechzehn Jahre alt, wenn überhaupt. Sie war einfach zu jung und zu töricht, genau wie mein Vater, der Stallknecht, der vom Gut floh, noch bevor ich das Licht der Welt erblickte. Nein, ich bin mir ganz sicher, dass meine Mutter wusste, mir würde es an nichts fehlen. Ich bin zum Liebling aller im Hause herangewachsen, gehörte quasi mit dazu. Es war, als wäre ich schon immer dort gewesen, und vor allem die Gräfin hatte einen Narren an mir gefressen.«
    »Aber es gab doch bestimmt noch andere Kinder?«
    »Nein. Die Gräfin hat ihrem Mann keinen Erben schenken können.«
    »Wie traurig! Sie war bestimmt furchtbar allein.«
    »Eigentlich nicht,

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