Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auf den Wogen des Glücks

Auf den Wogen des Glücks

Titel: Auf den Wogen des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kit Garland
Vom Netzwerk:
mir so schnell wie möglich bauen sollten.«
    Hawksmoor sa h , wie Dominique kreidebleich wurde. Den Vertrag hatte sie so gut wie in der Tasche. Mit größter Wahrscheinlichkeit hätte er das Schiff für Vierzigtausend oder weniger haben können, wenn er es drauf angelegt hätte. Sie war keine gute Verkäuferin, so viel stand fest. Kein Mann, der noch alle Sinne bei sich hatte, würde mit ihr Geschäfte machen. Nun, abgesehen von Geschäften der ganz anderen Art. Sein Blick glitt ein weiteres Mal über das Oberteil ihres Kleides und die Wölbungen ihrer Brüste, die sich unter dem straff gespannten Musselin deutlich abzeichneten. Nein, selbst solch ein Geschäft würde er nicht mit ihr abschließen. Nein, er bevorzugte Frauen, die Sinnlichkeit ausstrahlten. Blonde, vollbusige, erfahrenere und vor allem verheiratete Frauen. Große, dünne Brünette mit mehr Verstand als Busen hatten ihn noch nie sonderlich interessiert.
    Vor allem nicht, wenn es um geschäftliche Angelegenheiten ging.
    »Drei zusätzliche Schiffe«, wiederholte sie. »Zu je fünfzigtausend Pfund.«
    »Ja, wenn nichts dazwischen kommt.«
    »Dazwischen?«
    Was für eine nervige Angewohnheit ihrerseits, immer alles zu wiederholen. Hawksmoor bekam so langsam den Eindruck, sie habe noch nie in ihrem Leben eine Vertragsverhandlung geführt, was ihm auf der Stelle das Blut in den Adern gefrieren ließ. Vor lauter Neugier hob er seinen Kopf. »Es dürfte nichts Außerplanmäßiges passieren, und ich müsste vorher einmal probegesegelt sein.«
    »Mit welchem Schoner?«
    »Mit der Mischief.«
    »Oh, das kann ich beim besten Willen nicht erlauben.«
    Sein derbes Lachen ließ sie aufschrecken. Mit verschränkten Armen lehnte er sich gegen sein Schreibpult. »Haben Sie Angst, ich könnte entdecken, dass sich unter dem Ruder der Mischief ein Motor und eine Schiffsschraube befinden?«
    »Nein, ich vertraue Ihnen schlichtweg nicht.«
    Er starrte sie an und merkte, wie sein Sinn für Humor zunehmend schwand.
    »Ich will sie selbst segeln.«
    »Genau das ist ja das Problem, denn ihr Ruder ist genauestens auf mich und meine Art zu segeln abgestimmt.«
    »Ich habe eine sehr ruhige und sanfte Hand.«
    »Nicht ruhig genug.«
    Hawksmoor stieß sich vom Tisch ab, machte einen Schritt auf Dominique zu. Sie geriet leicht ins Schwanken, jedoch wich sie ihm nicht aus, wie er bemerkte. Hawksmoor konnte nicht anders, als auf ihre vollen Lippen zu starren, deren Geschmack er einfach nicht vergessen konnte. »Wollen wir wetten, Miss Willoughby? Um zweihunderttausend Pfund?«
    Sie öffnete den Mund und ihre Zungenspitze lugte kurz hervor. In ihr verschmolzen Geschäftsfrau und Kind, eine Melange, die ihm fast die Sinne raubte. Ihr erstaunliches Maß an schiffstechnischem Wissen, gepaart mit der Lieblichkeit ihres weiblichen Körper - nicht zu vergessen ihres engelsgleichen Gesichts voller Sommersprossen - machten ihn rasend.
    Er knirschte mit den Zähnen. »Miss Willoughby?«
    »Es tut mir Leid, Mr. Hawksmoor, meine Antwort ist nein.«
    » Wie bitte? «
    »Sie können sie nicht haben.« Mit ihren Fingern schnippte sie vor seiner Nase. »Nicht einfach so. Wenn Sie eine Probefahrt wünschen, so werde ich für Sie am Ruder stehen. Das ist meine Bedingung.«
    Er runzelte die Stirn. »Moment mal. Ich bestimme für gewöhnlich die Bedingungen, wenn ich Verträge abschließe.«
    »Wirklich? Ich zufällig auch.«
    »Sie haben doch noch nie in Ihrem Leben einen Vertrag ausgehandelt!«
    »Richtig. Sie sind mein erster Kunde und kennen jetzt meine Bedingungen. Seien Sie froh, dass ich keine Sicherheiten verlange, sagen wir Fünf-oder Zehntausend, falls Sie mir doch ins Ruder greifen und uns auf Grund laufen lassen.«
    Seine Augen verengten sich. »Sie haben eine blühende Fantasie.«
    Dominique blinzelte ihn durch ihre Hutfedern hindurch an. Er schaute ihr tief in die Augen, ohne aber etwas darin zu finden, was ihn beschwichtigte. »Denken Sie darüber nach, Miss Willoughby! Sind Sie wirklich bereit, einen Vertrag aufs Spiel zu setzen, nur weil Sie meinen, ich sei unfähig ein Schiff zu steuern?« Hawksmoor lachte, aber es war ein blechernes Lachen.
    »Ich bin nur vorsichtig, denn es muss ja einen Grund haben, warum Sie das gestrige Rennen verloren haben, Mr. Hawksmoor. Und man kann nicht alles auf das fehlerhafte Design schieben. Sie stimmen mir doch sicherlich zu, dass auch der Slapper seinen Teil der Verantwortung trägt, oder?«
    Hawksmoor lächelte gequält. »Ich persönlich habe die

Weitere Kostenlose Bücher