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Auf den Wogen des Glücks

Auf den Wogen des Glücks

Titel: Auf den Wogen des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kit Garland
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schlecht, wissen Sie das?«
    »Wenn man bedenkt, dass ich gerade erst anfange zu lernen.« Sie schlüpfte geschwind unter seinem Arm hindurch, bevor er auch nur daran denken konnte, sie aufzuhalten, und verließ den Raum.
    Er fand sie im vordersten Salon wieder, der dem Mannschaftsquartier vorgelagert war.
    »Rosenholz«, stellte er fest, während er die geschwungenen Verzierungen der Wandpaneele bewunderte. In seiner Nase kitzelte der Duft von Limonenöl, das großzügig aufgetragen worden sein musste. »Das Holz riecht recht neu.«
    »Ich ...« Sie hob eine Augenbraue, presste ihre Lippen aufeinander und schaute zu ihm hinüber. »Ist es auch.« Es hatte den Anschein, als hätte sie dem noch etwas hinzufügen wollen, machte dann aber einen Rückzieher.
    Hawksmoor schaute ihr zu, wie sie hinter einer Reihe frei im Raum stehender Polstersessel entlangschritt. Während sie von einem zum anderen stolzierte, ließ sie ihre Hand über die geschwungenen Rückenlehnen gleiten. »Der Bezug ist aus grünem Seidensamt«, erklärte sie mit stolzgeschwängerter Stimme. »Die Teekannen, Milchkännchen und Zuckerdosen sind aus echtem Queen-Anne-Silber. Das Teeservice auf dem Sidebord ist original Meißener Porzellan und die Zierdeckchen aus echter Chantilly-Spitze. Ich habe weder Kosten noch Mühen gescheut.«
    Das war nicht zu übersehen, aber er hatte nicht mehr als einen flüchtigen Blick für den edlen Schnickschnack übrig, denn sie war es, die ihn fesselte, während sie durch den nur schwach erleuchteten Raum schritt. Sie bewegte sich so damenhaft, dass es ihm schwer fiel, sich vorzustellen, dass sie sich mit Bravour und sicheren Schrittes auch auf schwankenden Decks in stürmischer See zu Hause fühlte.
    »Mir ist zu Ohren gekommen, dass jedes amerikanische Mädchen davon träumt, einen Adligen zu heiraten«, warf er in den Raum.
    Ihre Augen flogen in seine Richtung.
    »Selbst ein alter, verarmter adliger Europäer hat in Amerika beste Chancen, eine Frau zu finden. Stimmt das?«
    Ihre Antwort bestand aus einem spröden Schulterzucken. »Ich weiß es nicht.«
    »Sie sind nicht an einem Adelstitel interessiert? Sie scheinen wohl eher dem Meer Ihre Treue geschworen zu haben.«
    Sie ging um den letzten der Sessel herum und blieb schließlich vor ihm stehen. »Ich interessiere mich nicht für die Ehe. Egal mit wem. Mit oder ohne Titel.«
    Er schenkte ihr sein charmantestes Lächeln. »Haben Sie Lust, Miss Willoughby, unsere Gemeinsamkeiten dieses Thema betreffend herauszuarbeiten?«
    »Nein, eigentlich nicht.«
    Sein Lächeln wurde breiter. »Vielleicht teilen wir dieselben Abneigungen gegen eine Heirat.«
    »Sie scheuen sich nicht vor der Ehe. Sie haben sich selber ein heiliges Gelübde auferlegt: Nämlich die Ehen anderer rücksichtslos zu zerstören.«
    Er hatte Mühe, seine Überraschung zu vertuschen. »Passen Sie auf, Miss Willoughby! Noch ist es mir nicht gelungen, einen finalen Keil zwischen zwei Ehepartner zu treiben.«
    »Nein, Sie gehen behutsamer vor, Sie säen nur den Samen der Zwietracht aus.«
    »Der Samen ist meist längst aufgegangen und hat tiefe Wurzeln geschlagen.«
    Sie wies seine Bemerkung mit einem Blick zurück. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass Sie sehr interessante Gedanken zu diesem Thema hegen, Mr. Hawksmoor, aber ich würde es jetzt vorziehen, über Geschäftliches zu sprechen.«
    Seine Füße suchten Halt und sein Becken versteifte sich, als das Schiff mit einem Mal in ein Wellental tauchte. Dominiques Blick flog hoch zur Decke, wo sich der Steuerstand befand.
    »Richtig. Wir haben einen Deal, Miss Willoughby. Aber ich bestehe darauf, dass die Mischief umgehend von Wright, Füller und Smythe in London umgebaut wird.«
    Dominique riss ihre Augen weit auf. »Umbauen? Vor weniger als einem Monat habe ich jedes Stückchen Holz und alle Möbelbezüge unter Deck erneuern lassen.« Sie straffte die Schultern. »Das kann ich auf keinen Fall zulassen, Mr. Hawksmoor!«
    »Doch, das können Sie. Wright, Füller und Smythe sind die Besten auf ihrem Gebiet.«
    »Es ist mir völlig egal, wer oder was sie sind. Dieses Schiff verfügt über die besten Unterbringungsmöglichkeiten. Kein gescheiter Mensch würde mit Perfektion herumspielen!« Sie schrie kurz auf und prallte gegen ihn, als das Schiff stark nach Steuerbord abfiel. Instinktiv legte Nicholas seine Arme um sie und spürte ...
    Nein, das war ganz und gar nicht das, was er erwartet hatte ... nicht, dass er sich je vorgestellt hatte, wie es sein mochte,

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