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Auf den Wogen des Glücks

Auf den Wogen des Glücks

Titel: Auf den Wogen des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kit Garland
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habe mich nur gefragt, was zum Teufel du mit ihm da unten getrieben hast. Oder eher gesagt, er mit dir.«
    Dominique musste schlucken. »Wie meinst du das?«
    Silas warf ihr seinen durchdringenden Blick zu, der ihn im Laufe der letzten zwanzig Jahre zu einem der angesehensten Skipper von New York City gemacht hatte. »Ich traue keinem einzigen britischen Bastard. Vor allem keinem, der meint, er könnte das stehlen, was er nicht käuflich erwerben kann.«
    »Vorhin hast du noch so geklungen, als würde er dich beeindrucken.«
    Silas schob seinen Unterkiefer vor. »Das war, bevor ich wusste, dass du mit ihm Geschäfte machen willst.«
    »Er ist der einzige Interessent, den ich bisher gefunden habe, Silas.«
    »Noch ein Grund, ihm nicht zu vertrauen«, grummelte Silas vor sich hin und zog seinen Hut tiefer in die Augen. Der Wind blies ihm sein langes silbernes Haar von den Schultern und das Sonnenlicht verfing sich in seiner goldenen Kreole, die er am linken Ohr trug und die ihn wie einen wilden Piraten aussehen ließ. Es hatte schon viele Männer gegeben, die er durch sein Äußeres hatte einschüchtern können. Aber Dominique kannte ihn zu gut.
    »Ich muss ihm nicht zwangsläufig vertrauen, nur weil ich für ihn drei Schiffe baue«, gab sie zu bedenken.
    Silas warf ihr einen kalten Blick zu.
    Dominique konnte nicht anders, als zu schmunzeln. »Ja, du hast richtig gehört, ich sagte drei. Jedes zu einem Preis von Sechzigtausend.« Auf einem Bein kniend hockte sie sich neben Silas hin und schlang ihre Hände um seinen Unterarm, wie sie es schon als kleines Kind oft getan hatte. Nur mit dem Unterschied, dass sie damals immer auf seinem großen Schoß gesessen und er ihr Seemannsgeschichten erzählt hatte. Mit seiner tiefen, beruhigenden Stimme hatte er es immer geschafft, die Geräusche der lärmenden Festlichkeiten an Deck in den Hintergrund zu drängen. Immer wieder war es ihm gelungen, sie durch seine Erzählungen an die wundersamsten Plätze voller Abenteuer, Gefahren und Happy-Ends zu bringen. Dafür würde sie ihn auf immer und ewig lieben, so wie sie inständig gehofft hatte, ihm eines Tages zu seinem eigenen Happy-End verhelfen zu können. »Denk mal darüber nach, Silas. Wir wären endlich unsere Schulden los und könnten einen Teil des Geldes auf die hohe Kante legen, nachdem wir Thomas Philpot seinen Bonus ausgezahlt haben, mit dem er uns schon ewig nervt. Wir hätten noch immer genug übrig, damit du dir endlich dein Wirtshaus in der Achtzehnten Straße bauen könntest.«
    Für einen kurzen Augenblick loderte Wärme in seinen Augen auf, aber dann - ganz so, als würde er sich des Betrugs schuldig machen - verfinsterte sich sein Gesichtsausdruck wieder. »Ich werde mein Wirtshaus bekommen, aber verdammt noch mal, ohne deine Hilfe und ohne das schmutzige Geld von Hawksmoor und Konsorten. Zum Teufel, wenn wir wieder zu Hause sind, könntest du dir in Boston ein paar Aufträge angeln. Und außerdem brauchst du alle Überschüsse, um die Wette mit deinem Vater zu gewinnen. Es täte mir weh, wenn ich mit ansehen müsste, wie mein Mädchen auf dem Heiratsmarkt verhökert wird, nur damit ich mir meinen kleinen Traum erfüllen kann.« Sein schroffes, wettergegerbtes Gesicht wurde wieder sanfter, als er sie jetzt anblickte. »Und bis dahin soll der Teufel den Herrn Anwalt Thomas Philpot holen. An deinem Vater verdient er sich dumm und dämlich, wozu braucht er diesen verdammten Bonus überhaupt? Aber er ist der Erste, der angekrochen kommt, wenn es um sein Geld geht, oder? Gieriger, nichtsnutziger Bastard!«
    »Er ist Engländer, nicht wahr?«
    »Verdammt richtig! Meint, er hätte es verdient, in die Firma deines Vaters einzusteigen.«
    »Ich bin mir sicher, Vater und er haben das alles bereits längst ausdiskutiert.« Dominique ignorierte Silas' verächtliches Wutschnauben. In New York City war es kein Geheimnis mehr, dass Steel, der Schiffbauer der Willoughbys, für Thomas Philpot, Firmenanwalt und zugleich Geschäftsführer, noch nie einen Funken Sympathie übrig gehabt hatte. Dominique kannte die genauen Ursachen dafür nicht, nur dass ihre Feindschaft vor fast zwanzig Jahren angefangen hatte. Als ihr Vater später die Geschäfte in Philpots Hände gelegt hatte, wollte sie mit ihm keinen Streit anfangen, obwohl sie persönlich Silas Steel der kleinen, buckligen Brillenschlange Philpot mit seiner kurz angebundenen und nüchternen Art vorgezogen hätte. Ihr Vater nannte seine Art professionell, sie empfand sie als

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