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Auf den Wogen des Glücks

Auf den Wogen des Glücks

Titel: Auf den Wogen des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kit Garland
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wenn sie in die Arme eines Mannes fiel. Jedes Mal, wenn er sich eine Frau anschaute, stellte Nicholas sich auch zugleich vor, wie sie sich eng an ihn geschmiegt anfühlen würde. Wenn sie dann wirklich in seinen Armen lag, war er in keinster Weise überrascht, empfand keine Verwunderung, keine freudige Erregung über das Neue, Unbekannte. Aber selbst durch die vielen Schichten Musselin und ihre zahlreichen Unterröcke, ihre dicken schwarzen Strümpfe und ihre nach außen getragene Unterkühlung fühlte sich diese Frau an, wie etwas... das außerhalb seiner Vorstellungskraft lag.
    Ein kleines Stückchen Himmel. Für einen flüchtigen Moment schwebte er auf einer weichen Lavendelwolke.
    »Au, Sie stehen auf meinem Fuß, Mr. Hawksmoor.«
    »Es tut mir ...«, er verlagerte sein Gewicht auf das andere Bein, »... Leid.«
    Seidiges, kastanienfarbenes Haar streifte ihn unter dem Kinn. Sie hatte sich noch tiefer in seine Umarmung fallen lassen, war ihm noch näher gekommen. Als er ihr geradewegs in die Augen blickte, erkannte er, dass sie golden waren. Ein warmes, lebendiges Gold, das von einem feurigen Ring aus Smaragden umgeben war. Ihre Wimpern waren so dicht wie eine Bürste aus Pferdehaar. Seine Hände ruhten auf ihrer Taille, und er konnte ihren pulsierenden Herzschlag spüren. Ein seltsames Ziehen durchfuhr seine Brust.
    Dominiques Hände trommelten gegen seine Schultern. »Lassen Sie mich los, Mr. Hawksmoor, bevor Silas uns auf Grund laufen lässt!«
    »Ja, natürlich.« Er gab sie frei und trat einen Schritt zurück. Mit einem Mal fühlte er sich groß und unbeholfen, wie ein Junge, der mitten in einem Raum voller unbezahlbarer Kunstwerke dumm herumstand.
    Unbeholfen? Er ballte seine Hände zu Fäusten.
    »Dummer alter Mann«, murmelte sie leise vor sich hin, als sie sich eine Strähne aus dem Gesicht blies. Ohne Hawksmoor eines Blickes zu würdigen, schritt sie an ihm vorbei. »Dies hat nicht im Geringsten mit Konstruktionsfehlern zu tun, das möchte ich hiermit klarstellen.«
    »Obwohl man es fast vermuten könnte.«
    »Sie irren. Das Schiff ist perfekt, in jeder Beziehung. Es liegt an Silas, er kennt die hiesigen Gewässer nicht sonderlich gut. Nun kommen Sie schon, was stehen Sie denn noch herum? Wir brauchen Sie oben vielleicht als Ballast.«
    » Ballast «, wiederholte er, als er mit eingezogenem Kopf den Salon verließ und ihr in Richtung Kajütstreppe folgte. Es war ihm schleierhaft, warum er sich fühlte, als hätte sie ihn da, wo sie ihn haben wollte. Aber weshalb nur? Um sie aufzufangen, bevor sie auf die Nase fiel?
    Er richtete sich kerzengerade auf und kam nicht umhin, den schwingenden Bewegungen ihrer Hüften zu folgen, als sie die steilen Stufen vor ihm erklomm. Gerade noch rechtzeitig konnte er einen Blick auf ihre Beine erhaschen, bevor sie die Röcke wieder fallen ließ. Das Stakkato ihrer Schritte hallte ihm deutlich in den Ohren, als sie auf den Steuerstand am Heck des Schiffes zuhastete. Nicholas zögerte nicht lange und folgte ihr.
    »Ballast«, murmelte er. Die Gischt traf ihn mit voller Wucht ins Gesicht und verschlug ihm für einen Moment den Atem. Im nächsten Augenblick bekam er von einem Seemann, der es anscheinend gewohnt war, Befehle zu erteilen, ein schweres, aufgerolltes Tau zugeworfen. Der Matrose schaute ihn nicht einmal an.
    »Hier, mach dich nützlich. Hilf mir, die Schoten dicht zu holen.« Am Heck des Schiffes sprang Dominique gerade in den Führerstand und stellte sich breitbeinig Silas entgegen. Die Hände hatte sie in die Hüften gestemmt. »Was zum Teufel machst du hier eigentlich?«
    Silas streckte seine Nase in den Wind und mit zusammengekniffenen Augen, die des Krieges müde waren, blickte er auf einen Punkt irgendwo in der Ferne. »Ich wende das Schiff. Zugegeben, meine Augen sind nicht mehr die besten, und meine Hand liegt auch nicht mehr so ruhig auf dem Ruder wie früher, aber das sage ich dir heute nicht zum ersten Mal.«
    Dominique hatte den steilen Kurs in Richtung Küste längst bemerkt. Sie warf ihrem alten Freund einen fragenden Blick zu, verschränkte die Arme vor der Brust und gab sich alle Mühe, finster und vorwurfsvoll dreinzuschauen. Es gelang ihr aber nicht sonderlich überzeugend. Silas kannte sie einfach zu .gut. »Prima. Es tut mir Leid, dass ich dir nichts von Hawksmoor erzählt habe, aber das gibt dir noch lange nicht das Recht, meinen Auftrag zu sabotieren, indem du wie ein rücksichtsloser alter Trottel segelst. Fast wären wir gekentert.«
    »Ich

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