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Auf den Wogen des Glücks

Auf den Wogen des Glücks

Titel: Auf den Wogen des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kit Garland
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dich von gehörnten
    Ehemännern fernzuhalten, könnte sich bezahlt machen.« Brittlesea nahm einen der rosafarbenen Umschläge zur Hand und hielt ihn sich unter die Nase. »Ich wette, deine Adresse ist eines der bestgehüteten Geheimnisse im ganzen Königreich, was bestimmt so manchen Schachzug deinerseits erforderte. Ich nehme an, ein Mann muss einen stolzen Preis für seine Berühmtheit und seine Laster zahlen.«
    Nicholas schaute bei diesen Worten nicht einmal auf. »Und ich muss immer, wenn ich dein Büro betrete, an den horrenden Preis denken, den ich jedes Mal zahlen muss, damit du dir noch einen Schatz aus dem Orient auf deinen Kaminsims stellen kannst.«
    »Aus Ceylon«, verbesserte Brittlesea ihn und schaute zum Sims, den seine neueste Errungenschaft zierte - eine mit Juwelen besetzte Truhe in Miniaturformat. Wieder hielt er sich den duftenden Umschlag unter die Nase und atmete tief ein. »Die eingelassenen Rubine stammen aus Ceylon.«
    Brittlesea schaute zu Nicholas hinüber. »In den schönsten aller Schattierungen«, ließ er stolz vernehmen. »Ich habe die Truhe bei Christie's aufgestöbert.«
    »Dann hast du unter Garantie zu viel bezahlt.«
    »Wie bitte?«
    »Ungefasst wären die Steine nämlich weitaus mehr wert gewesen.«
    Es hatte den Anschein, als brauchte Brittlesea einen Moment, um seine Gedanken zu ordnen. »Dein Freund Stringfeld war alles andere als begeistert, als er letzte Woche mit der Truhe aus Ceylon zurückkehrte. Viele fragen sich, warum du es zum Teufel noch mal vorgezogen hast, nach Cowes zu fahren - IIundert-Guinea-Cup hin oder her -, wo du doch die Aussicht auf Schätze gehabt hättest, hinter denen auch Stringfeld her war. Er hat dich zwar nicht öffentlich aufgefordert, ihm bei der Suche die
    Stirn zu bieten, aber du weißt selbst nur zu gut, dass die Rivalität zwischen dir und Stringfeld in den letzten Jahren immer für Aufruhr gesorgt hat. Die Reichen und Schönen haben einen Narren an eurer Fehde gefressen.«
    »Sollen sie sich woanders satt essen. Der einzige Schatz, der es wert ist, im Moment in Ceylon gesucht zu werden sind rohe, ungeschliffene Saphire. Soll Stringfeld sie aufstöbern.«
    Nicholas spürte Brittleseas Blick mehr als deutlich. »Verstehe. Ich frage mich nur, ob Stringfeld von deinem plötzlichen Desinteresse an einem Sieg über ihn wöiß.«
    »Meine Schiffe haben zur Zeit Vorrang davor, Stringfeld zur Belustigung der Reichen wie eine Ameise zwischen meinen Fingern zu zerquetschen.«
    »Vernehme ich da etwa einen Hauch von Langeweile in deiner Stimme?«
    Nicholas hielt kurz inne und dachte über Brittleseas Worte nach, was dazu führte, dass sich sein Gesichtsausdruck verfinsterte. »Vielleicht ist es die Herausforderung, die mir fehlt, die mir schon seit einiger Zeit fehlt.«
    »Herausforderung? So etwas solltest du nicht sagen. Das verdirbt uns allen und auch ihm, der doch einer der Besten auf diesem Gebiet ist, den ganzen Spaß an der Sache.«
    Nicholas warf Brittlesea einen angeödeten Blick zu, als er das Siegel einer der Umschläge brach und den Brief hervorzog. Es war der erste an diesem Tag, der es wert war, gelesen zu werden. »Die Gräfin St. Leger«, murmelte er vor sich hin, während seine Augen erst die zierliche Schrift entlangfuhren, bevor sie sich zu Schlitzen verengten und er sich das Geschriebene ein wenig genauer anschaute. Er suchte nach Details. De Rigueur. Ein anonymer Kunde, absolute Diskretion erforderlich. Natürlich. Die Angelegenheit eilt. Niemand stürzt sich nur zum Vergnügen auf die Suche nach verloren gegangenen Schätzen. Das gesuchte Objekt ist von unschätzbarem Wert. War das nicht immer so? Es ging vor der Küste Spaniens verloren.
    Nun, das war doch immerhin etwas. Sein letztes und schnellstes Schiff, die Intrepid - sie war noch schneller als die Fleetwing gewesen -, hatte er aus Algerien kommend in eben diesen Gewässern an Piraten verloren. Die verdammten Piraten waren schneller gewesen als er, und ihr Schiff trug eindeutig eine amerikanische Handschrift. Es gab nichts Besseres, als die Aussicht auf Rache, wenn man sein Interesse wecken wollte.
    Seine Augen flogen weiter über das Schreiben. Das Katzenauge! Sein Herz begann schneller zu schlagen. Der Herausforderung, etwas derartig Wertvolles und Geheimnisvolles zu finden, konnte Nicholas für gewöhnlich nicht widerstehen, in seiner momentanen Situation aber ... konnte es sein, dass er ablehnte.
    Doch da war noch etwas anderes: Die Formulierungen, der gesamte Unterton

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