Auf der Jacht mit dem Playboy (Baccara) (German Edition)
wollte.
„Sie wollten sagen, Sie sind mit niemandem aus der Schulzeit mehr befreundet?“, hakte Willow nach.
Er dachte an die entlegene Ranch in Neuseeland, auf der er aufgewachsen war, bis seine Eltern bei einem Verkehrsunfall ums Leben kamen, als er sechzehn war. Er hatte sich mit Pokern über Wasser gehalten, weil er beim Spiel schon immer Glück gehabt hatte, und es war dieses Glück, mit dem er die Grundlage für sein Vermögen schuf. Daheim hatte er nie Freunde gehabt, und er hatte auch nie welche gewollt, was es ihm sehr leicht gemacht hatte, von zu Hause wegzugehen.
„Ja, richtig. So etwas bedeutet mir nichts. Ich suche immer nach dem nächsten geschäftlichen Ziel, das ich erreichen möchte.“
„Machen Sie das jetzt auch?“ Aufmerksam sah Willow ihn an.
Tatsächlich hatte Russell Gail aus dem Blickwinkel beurteilt, inwiefern sie für ihn und seine Geschäfte von Vorteil war. Das war ihm von Anfang an klar gewesen, aber das würde er jetzt ganz sicher nicht zugeben. „Ich bin auf der Suche nach Veränderung. Vielleicht möchte ich etwas in der Art, was Sie beide verbindet.“
Nach ihrem Mienenspiel zu urteilen, würde er sich den größten Ärger einhandeln, sollte er versuchen, Willow hinters Licht zu führen.
„Haben Sie das zu Gail gesagt, um sie davon zu überzeugen, dass sie in der Sendung bleibt?“, wollte sie wissen.
„Hat sie Ihnen nichts erzählt?“ Er versuchte, Gail besser zu verstehen. Ließ sie ihre engsten Freunde an den intimen Details ihres Lebens teilhaben? Oder behielt sie trotzdem manche Dinge für sich?
„Sie hat sich dazu überhaupt nicht geäußert“, sagte Willow und sah ihn weiterhin an, als wollte sie ihn mit ihren Blicken durchbohren.
„Dann werde ich das auch nicht machen. Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, Willow“, erwiderte er.
„Gern geschehen.“ Sie stand auf und streckte sich, dann ließ sie sich von Russell bis zum Hoteleingang begleiten. Dort angekommen, drehte sie sich abrupt um und tippte ihm mit einem Finger auf die Brust. „Tun Sie meiner Freundin ja nicht weh“, warnte sie ihn.
„Das habe ich nicht vor“, versicherte er ihr. Er wollte, dass Gail glücklicher war als je zuvor, denn nur dann konnte er sie für sich gewinnen. Und zu gewinnen war das Einzige, was wirklich zählte.
Er war nicht der Typ Mann, der einen Fehlschlag hinnahm oder ein Nein akzeptierte. Weder von Gail noch von den Eigentümern von Family Vacation Destinations, die ihm wegen seines schlechten Rufs nicht die Mehrheit an ihrem Unternehmen verkaufen wollten. Es war an der Zeit, die nächste Phase seines Lebens einzuläuten, und Gail war genau die richtige Frau, die ihm dabei helfen würde, das zu erreichen.
5. KAPITEL
Gail wunderte sich zunächst nicht darüber, dass sie den dringenden Wunsch verspürte, jedes Detail über Russell Holloway in Erfahrung zu bringen, aber als ihr bewusst wurde, dass sie bereits zum vierten Mal an diesem Morgen im Internet nach Informationen zu seiner Person gesucht hatte, war ihr klar, dass sie ihn anrufen musste.
Nachdenklich nippte sie an ihrem Earl-Grey-Tee und lehnte sich nach hinten. Sie hatte nach schnellen Antworten auf ihre Fragen zu seiner Person gehofft, damit sie sich ein Urteil erlauben konnte, ob es tatsächlich ratsam war, sich mit Russell zu verabreden. Aber solche Antworten hatte das Internet nicht zu bieten.
Bekommen konnte sie diese Antworten nur von Russell selbst. Anstatt sich also noch weiter unnütze Gedanken zu machen, griff sie nach dem Telefon und wählte seine Nummer.
„Holloway“, drang seine kraftvolle, geschäftsmäßige Stimme gleich nach dem ersten Klingeln aus dem Hörer. Fast hätte sie aufgelegt, aber dann gab sie sich einen Ruck.
„Gail hier“, sagte sie nervös und ein wenig verlegen.
Es folgte eine Pause, die Gail daran zweifeln ließ, dass der Anruf eine gute Idee gewesen war.
„Oh, hallo, Schönheit.“ Sofort klang Russell wieder so sanft und charmant wie bei ihrem ersten Date.
„Schönheit?“, wiederholte sie verdutzt.
„So sehe ich dich.“
Sie wusste, sie konnte sich nicht mit einer Frau wie Penny messen, daher ging sie über das Kompliment hinweg. Russell schien einer von diesen Männern zu sein, die für jeden einen Kosenamen zur Hand hatten.
„Ich möchte dich ein paar Dinge fragen.“
„Schieß los.“
„Ich hatte eigentlich mehr darauf gehofft, dass wir uns treffen können.“
Russell zögerte. „Das ist schlecht. Ich bin den ganzen Tag verplant,
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