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Auf der Spur der Vogeljaeger

Titel: Auf der Spur der Vogeljaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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genug.«
    Ein kleiner Sportwagen preschte heran. Mit kreischenden Reifen hielt er neben dem Streifenfahrzeug, das – mit Erich am Funksprechgerät – zur Leitstelle geworden war.
    Ein Fotoreporter vom ABENDKURIER sprang heraus. Kamera mit Blitzlichtgerät hing ihm vor der Brust.
    »Hallo, Erich!« rief er. Denn den kannte er offensichtlich. »Ist ja eine tolle Sache. Hoffentlich kriege ich das Vieh vor die Kamera. Aber erst schieße ich ein paar Bilder von den Jungs. Wo sind diese Teufelskerle?«
    Erich stieg aus, schüttelte dem Reporter die Hand und sah sich suchend um.
    »Komisch. Eben waren sie noch hier.«
    »Die beiden Räder, die dort an der Wand lehnten«, sagte Fräulein Obermüller, »sind ebenfalls verschwunden. Ich glaube, die beiden haben sich verkrümelt.«
    »Wissen Sie die Namen?« Der Reporter hielt seinen Notizblock in der Hand.
    Fräulein Obermüller überlegte. Hatte der große, dunkelgelockte Junge nicht Namen und Adresse genannt, als er den Pickligen heute Vormittag zum Eingang hinausstieß? Aber in der Aufregung hatte sie nicht richtig hingehört.
    »Tut mir leid«, sagte sie und hob die Achseln.

10. Ein pfundiger Lehrer
    In dieser Nacht schlief Tarzan schlecht. Zwar hatte auf dem Rückweg alles geklappt. Sie waren ungesehen ins Haus gelangt und hatten die Strickleiter wieder auf dem Speicher versteckt. Aber die Sorge, Dr. Wagner könnte sie vielleicht doch gesehen haben, drückte schwer. Sicherlich – er gehörte zu den nettesten Lehrern. Aber auch sprichwörtliche Gutmütigkeit hat ein Ende, wenn gegen die Hausordnung so schwerwiegend verstoßen wird.
    Tarzan wachte auf, bevor der Wecker klingelte, setzte sich auf die Bettkante und hing einen Moment den unerfreulichen Gedanken nach. Dann gab er sich einen Ruck und machte Klößchen wach.
    Dem fehlten mindestens drei Stunden Schlaf. Erst kriegte er die Augen nicht auf. Als das endlich gelang, blieben sie klein wie Erbsen.
    »Ich bleibe im Bett. Ich bin krank.«
    »Reiß dich zusammen. Du brauchst nur eine kalte Dusche.«
    »Schon bei dem Gedanken kriege ich Krämpfe. Ich glaube, ich habe von der Gabun-Viper geträumt. Aber es könnte auch eine Texas-Klapperschlange gewesen sein. Oder eine Speikobra. So wissenschaftlich genau unterscheide ich das in unklaren Träumen nicht.«
    Nach dem Duschen fühlten beide sich munterer.
    Punkt 7 Uhr schaltete Tarzan sein Transistorradio ein und wählte das dritte Programm. Die Musikberieselung, die dort rund um die Uhr stattfand, interessierte ihn wenig. Aber immer zur vollen Stunde wurden Nachrichten verlesen – die wichtigsten Geschehnisse aus aller Welt. Und aus dem lokalen Bereich, also aus Stadt und Land.
    War die – sozusagen öffentliche – Bedrohung durch die Gabun-Viper eine Nachricht wert?
    Sie war’s.
    »...entstand durch den Diebstahl einer gefährlichen Giftschlange, einer Gabun-Viper, aus einem Reptilien-Zoo in der Innenstadt eine bedrohliche Situation, die trotz polizeilicher Suchaktion während der Nacht nicht entschärft werden konnte. Der unbekannte Täter verlor die Kiste, in der er die Schlange transportierte, als er von einer Polizeistreife durch den Stadtpark verfolgt wurde. Aus dieser Kiste entwich die Schlange. Trotz der sofort eingeleiteten Suche, an der sich 27 Beamte und später auch Hundeführer mit ihren Suchhunden beteiligten, konnte das Reptil nicht gefunden werden.Da man annimmt, dass sich das giftige Reptil noch immer im Stadtpark befindet, wurde er für die Öffentlichkeit gesperrt. Zur Zeit durchforschen Suchtrupps die Höfe und Keller umliegender Grundstücke. Entdeckt wurde der Einbruch von zwei etwa 13-jährigen Jungen, die eine vom Täter freigelassene Klapperschlange unter Lebensgefahr einfingen und sofort die Polizei alarmierten. Die beiden Jungen, deren Namen mit Peter und Willi angegeben werden, sollen sich bitte auf einem der Polizeireviere melden.«
    Klößchen schlug klatschend die Hände zusammen.
    »Das ist das erste Mal, dass ich von mir was im Radio höre. Und meine Eltern sind verreist und kriegen nichts von dieser Sternstunde mit. Ein Jammer!«
    »Begreifst du auch, dass unsere Pauker möglicherweise Lunte riechen?«
    »Ach, meinst du? Peter und Willi sind doch keine seltenen Namen.«
    »Einzeln nicht. Aber in der Kombination doch. Wer uns kennt, denkt bestimmt gleich an Tarzan und Klößchen. Und ob ich lügen kann, wenn ich direkt gefragt werde – ich weiß nicht. So was ist immer schäbig.«
    »Hm!«, meinte Klößchen und betrachtete

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