Auf der Straße nach Oodnadatta
des Schwerts in den Griff zurückfahren und sprang über den Baumstamm. Er versetzte dem auf ihn gerichteten Laser einen Tritt, sodass die Waffe durch die Luft wirbelte, und packte den Neosatanisten am Hals. Dieser gab ein höllisches Geschrei von sich, fletschte die Zähne und versuchte den Seligen zu beißen, während er gleichzeitig strampelte, mit seinen langen, spitzen Fingernägeln kratzte und sich in Collonis Umarmung wie ein Wahnsinniger hin und her warf. Colloni spannte die Muskeln des Handgelenks an, und indem er für einen kurzen Moment die rechte Hand öffnete, ergriff er den herausspringenden Dolch. Er umklammerte ihn fest, woraufhin dessen Klinge unmittelbar vor den Augen des Neosatanisten rot glühend wurde. Der Gefangene beruhigte sich ein wenig.
Colloni zog den silbernen Flakon aus der Tasche und bespritzte mit einer einzigen Handbewegung mit dessen Inhalt den Satanisten. Der Überwältigte schrie markerschütternd auf, sein Körper spannte sich, um gleich zu erschlaffen und grün anzulaufen. Bewusstlos sank er zu Boden. Der Selige, der darin eine Falle witterte, wartete ab, bis die Freund-Seelen ohne jeden Zweifel feststellten, dass der Gefangene ohnmächtig war. Dann ließ er den Dolch ins Handgelenk zurückspringen und schaute auf einen seiner Fingernägel. Es war 03:50 Uhr. Er beugte sich über den Liegenden und untersuchte ihn. Der Neosatanist war noch nicht endgültig satanisiert.
Colloni sah keinen Sinn mehr darin, seine Kräfte weiter zu vergeuden. Er richtete sich auf und schaltete seinen Verstand wieder ein. Ein reißender Muskelschmerz, dessen bewusst er sich erst in diesem Moment wurde, haute ihn regelrecht um.
Der Tag dämmerte schon auf, als sich Colloni vom nassen Gras erhob. Nach längeren Einsätzen konnte die Rekonvaleszenz auch ein paar Tage dauern. Der Selige reckte sich und ließ den »Freund« seinen Stratoflieger holen. Zehn Sekunden später landete die Maschine einen Meter vor Colloni. Er fesselte den Neosatanisten und warf ihn in den hinteren Teil des Fluggeräts. Während er das seit vielen Stunden leuchtende Lämpchen des call request ignorierte, ließ er seine Maschine in einem ihn in den Sessel drückenden Steilflug in die Höhe schießen. Trotz des die Luft verpestenden Gestanks des gescheiterten Teufels gab er sich keine Mühe, die Klimaanlage einzuschalten.
Um 11:16 Uhr erstarrte der Kontrolleur der Stratofliegerdienstflüge in seiner Abteilung völlig verdutzt, als er Colloni den Neosatanisten aus seiner Maschine zerren sah, verschluckte sich an der Katalla, drehte sich um und rannte wie ein Wahnsinniger davon. Colloni zuckte die Achseln, rief die Güterschwebeplattform herbei, schmiss den Gefangenen darauf, tippte in den Piloten die Koordinaten des Zielraums, und ohne weitere Gedanken an den Aufzug zu verlieren, ging er etwas essen. Seit zwanzig Stunden lief er mit leerem Magen herum. Radiwill erwischte ihn, als er gerade seine Mahlzeit beendete.
»Colloni!« Die Drohung in seiner Stimme war leicht herauszuhören. »Ich kann viel verkraften. Ich habe deine geheimen Umtriebe mit den Aliens verkraftet. Ich habe die Ermordung des Leitsterns verkraftet. Ich habe deine Insubordination während des Einsatzes in der Hölle verkraftet. Ich habe deine geheimen Flüche verkraftet. Aber dies wird dir nicht ungestraft hingehen. Das ist nicht mehr dein Fall. Darüber hinaus entziehe ich dir alle Privilegien. Diesmal hast du aber wirklich den Bogen überspannt.«
Colloni seufzte schwer, schob die traditionellen Essensbehälter von sich und blickte den die Kantine panikartig verlassenden Seligen ironisch nach. Innerhalb von wenigen Sekunden war der Raum leer. Er ließ seinen Blick zu Radiwill wandern, beobachtete ihn eine Weile, als zögerte er, stand schließlich auf und sagte beschwichtigend: »Warum diese Schreie? Es gibt doch keinen Grund, um beleidigt zu sein, Charles. Dass ich für ein paar Stunden verschwunden bin? Es ist nicht das erste und nicht das letzte Mal. Du weißt doch sehr gut, dass ich immer allein arbeite und mich deine Prioritäten nicht interessieren. Du kannst sie dir mal … Und was den Fall angeht, da machst du einen großen Fehler. Die Zeit läuft uns davon, und ich glaube nicht, dass du jemand anderen findest, der innerhalb der nächsten zwei Tage das erledigen wird, woran sich McSonn vier Tage lang die Zähne ausgebissen hat.«
»Willst du damit sagen, dass dir die zwei Tage reichen werden?«
»Ein Tag. Wenn alles nach mir geht, dann werde ich
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