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Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition)

Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition)

Titel: Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
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erzählte uns von einem bösen Mann mit bösen Männern, die in sein Dorf einfielen und böse Dinge vorhatten. Angeführt wurden sie vom Muzungo mbáyá , und als er mir beschrieben wurde, da erinnerte ich mich an denjenigen, den du Speke nennst, obwohl es heißt, sein Kopf bestünde jetzt halb aus Metall.«
    Burton hakte nach: »Also folgt seine Expedition dem Nordpfad nach Osten?«
    »Aye, und unterwegs tötet und stiehlt er. Hast du dasselbe vor?«
    »Keineswegs! Meine Leute möchten sich nur eine einzige Nacht ausruhen, und dafür bezahlen wir mit Kupferdraht, Baumwollstoff und Glasperlen.«
    »Und Tabak?«
    »Und Tabak.«
    »Und Getränken, die angenehm im Hals brennen?«
    »Und Getränken, die angenehm im Hals brennen.«
    »Ich muss mit meinen Brüdern beratschlagen.«
    Die drei P’hazi entfernten sich einige Schritte und unterhielten sich außerhalb von Burtons Hörweite miteinander.
    Saíd schnaubte verächtlich und raunte mit leiser Stimme: »Sie werden zurückkommen und viel Hongo verlangen, um uns die Reise durch ihr Gebiet zu gestatten.«
    »Natürlich«, erwiderte Burton. »Was haben sie denn sonst, womit sie verhandeln können?«
    Tatsächlich kehrte Kombe mit etwas zurück, das einer umfangreichen Einkaufsliste gleichkam. Burton und Saíd, beide in solchen Dingen erfahren, feilschten, bis eine Übereinkunft erzielt wurde. Das Dorf sollte zwei Drittel der geforderten Tauschwaren erhalten   – was wesentlich mehr war, als die Stammesführer erwartet hatten.
    Zufrieden gestattete Kombe der Expedition, ihr Lager neben Nzasa aufzuschlagen, und kündigte an, dass zu Ehren der Ankunft des Murungwana Sana ein Fest abgehalten würde.
    Der erste volle Reisetag durch Afrika hatte alle erschöpft. Isabella Mayson sagte zu Burton: »Ich bin verwirrt, Richard. Mein Körper sagt mir, dass wir viele Meilen gereist sind, aber mein Kopf behauptet, wir wären kaum vorangekommen.«
    »Das gehört zur Natur unseres Unterfangens«, gab er zurück. »Heute war ein guter Tag. An einem schlechten Tag muss jeder Schritt als Errungenschaft gewertet werden.«
    Als der Nachmittag in den Abend überging, wurden Zelte aufgestellt, die Tiere wurden in Pferche gesperrt, und die Vorräte wurden gesichert.
    Die Regenfälle setzten ein.
    Es gab weder vorwarnende Tropfen noch einen einleitenden Schauer. In der einen Minute war der Himmel noch klar, in der nächsten zeigte er sich in einem dunklen Violett. Dann kam der Msika , eine Wand aus Wasser. Der Regen fiel über die Zelte her wie eine Lawine. Burton, Saíd, Trounce, Honesty, Krishnamurthy, Spencer, Schwester Raghavendra und Miss Mayson, die alle im größten Zelt versammelt waren, mussten die Stimme erheben, um gegen das Prasseln des sintflutartigen Regens auf dem Zeltstoff und den unablässigen Donner anzukämpfen, der bald darauf einsetzte.
    »Entschuldigt meine Ausdrucksweise, meine Damen«, rief Trounce, »aber Himmel, Arsch und Zwirn!«
    »Kann das Zelt das aushalten?«, fragte Krishnamurthy. »Ich habe das Gefühl, das Meer entleert sich auf uns.«
    Honesty zog die Eingangsklappe zurück und spähte hinaus. »Kann nichts sehen!«, rief er. »Nur durchgängig Wasser.«
    »So wird es zwei Stunden lang gehen«, kündigte Burton an. »Wenn Sadhvi und Isabella nichts dagegen haben, schlage ich einen Brandy und etwas zu rauchen vor.«
    »Mich stört das überhaupt nicht«, erklärte Isabella.
    »Mich auch nicht«, fügte Sadhvi hinzu. »Ich werde mir sogar selbst ein Schlückchen genehmigen.«
    Aus Herbert Spencers zahlreichen Roben und Tüchern erklang ein tiefes Seufzen.
    Pox, die wie üblich auf dem Kopf des Uhrwerkphilosophen kauerte, stimmte ein lautes, melodisches Pfeifen an, dann krächzte sie: »Schlubberige Schlurche!«
    »Hurra!«, jubelte Krishnamurthy. »Das war neu!«
    »Die unsinnigen Beleidigungen sind eindeutig am unterhaltsamsten«, pflichtete Isabella ihm bei.
    »Meiner Seel!«, platzte Trounce hervor. »Das erinnert mich an etwas. Richard, diese grässlichen Pflanzenkreaturen, die wir in Mzizima gesehen haben   …«
    »Was ist mit ihnen?«, fragte Burton.
    »Ich habe mir Gedanken gemacht. Da Schöpfungen der Eugeniker wie beispielsweise Pox   …«
    »Schweinsknuddler!«, rief Pox.
    »… immer mit einem Nachteil einhergehen, der proportional zu dem Talent ist, das ihnen die Wissenschaftler angezüchtet haben   …«
    »Ja?«
    »Worin könnte der Nachteil dieser Pflanzenfahrzeuge bestehen? Was denkst du?«
    »Das ist eine gute Frage, William. Allerdings

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