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Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition)

Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition)

Titel: Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
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Jenseits bomben. Schnapp dir ein Periskop, und stell dich neben mich. Ha! Genau wie bei unserer ersten Begegnung. Was ist mit dir nach der Schlacht der Bienen passiert?«
    »Der was?«
    »Tanga, Mann!«
    Burton griff sich eines der Beobachtungsgeräte vom Tisch und kletterte neben Wells auf die Kiste.
    »Ich bin bei einer Gruppe von Guerillakämpfern gelandet. Wir haben achtzehn Monate damit verbracht, deutsche Vorposten rings um den Kilimandscharo zu überfallen, bevor mich ein Fieber und schlimme Beingeschwüre befielen, die mich sieben Wochen lang in ein Feldlazarett verbannt haben. Während ich dort war, wurden die Guerillas von A-Sporen getötet. In meiner letzten Woche im Lazarett erfuhr ich von einem   …« Beide duckten sich, als drei Explosionen das Schlachtfeld in der Nähe zerfetzten. »… von einem anderen Patienten, dass du unterwegs nach Dut’humi zum Angriff auf die Tanganjika-Eisenbahn warst, also habe ich mich einer Gruppe angeschlossen, die in diese Richtung wollte.«
    »Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr ich mich freue, dich wiederzusehen!«, rief Wells. »Himmel, Richard, deine unerklärliche Anwesenheit ist der einzige Funken von Magie in diesem endlosen Krieg! Hat sich dein Gedächtnis wieder eingestellt? Weißt du, warum du hier bist?«
    Burton spähte durch das Periskop. Er sah Stacheldrahtspiralen, die quer über die Landschaft vor ihnen verliefen und eine Absperrung bildeten. Dahinter lagen die deutschen Schützengräben; dahinter wiederum stieg das Gelände zu einer dicht mit grünen Bäumen bewachsenen Anhöhe an. Wie Burton erfahren hatte, verliefen die Gleise der Tanganjika-Eisenbahn auf der anderen Seite der niedrigen Erhebung.
    »Ich erinnere mich an einige weitere Dinge   – hauptsächlich aber daran, dass ich etwas tun muss. Das Ärgerliche ist nur: Ich weiß nicht, was!«
    Zu ihrer Linken ratterte ein Maschinengewehr. Vier weitere Explosionen ertönten in rascher Folge, und klumpiger Schlamm regnete auf sie herab. Irgendjemand kreischte, hustete und starb.
    »Verzeih die banale Frage«, sagte Wells, »aber du hast nicht zufällig Gebäck oder so was dabei? Ich habe seit gestern nichts mehr gegessen.«
    »Gar nichts«, erwiderte Burton. »Bertie, der Wald   …«
    »Was? Sprich lauter!«
    »Die Bäume auf der Anhöhe. Irgendetwas stimmt da nicht.«
    »Ist mir auch aufgefallen. Ein grüner Wald, der vor zwei Tagen noch nicht dort war.«
    »Was? Du meinst, die Bäume sind in nur achtundvierzig Stunden zu voller Größe gewachsen?«
    »So ist es. Offensichtlich ein weiterer Unfug der Eugeniker.«
    »Diese Bäume sind in Afrika nicht einmal heimisch. Acer pseudoplatanus . Bergahorn. Das ist eine europäische Gattung.«
    »Für einen Mann, dessen Gedächtnis einem Nudelsieb gleicht, beherrschst du viel Latein. Runter!«
    Sie duckten sich und pressten sich an die Erdwand, als in der Nähe eine Erbse in den Schlamm einschlug und detonierte.
    Wells sagte irgendetwas, doch Burton schüttelte nur den Kopf. Er konnte nichts hören. Ein helles Klingeln erfüllte seine Ohren. Der Kriegsberichterstatter beugte sich näher und brüllte: »Die Deutschen haben das Problem mit dem Anbau gelber Erbsenartillerie gelöst. Die Splitter dieser Projektile sind giftig. Falls du getroffen wirst, musst du die Fragmente so schnell wie möglich aus der Wunde ziehen.«
    Ein schier unglaublich langes, dünnes Bein schwang über den Horchposten, als ein Weberknecht darüber hinwegstieg. Burton schaute zur Unterseite des ovalen Körpers hinauf und sah eine Waffe mit Trompetenmündung, die hin und her schwenkte. Er richtete sich auf, wischte sich Regenwasser aus den Augen und hob das Periskop an. Eine lange Linie mechanischer Spinnentiere überquerte die vorderen Schützengräben und näherte sich der Stacheldrahtabsperrung. Es waren mindestens zwanzig Fahrzeuge. Ihre Waffen spien lange Flammenstrahlen aus.
    Schlagartig endete der Regenguss. Als das Prasseln verstummte, klangen das Klappern der Dampfantriebe der Weberknechte und das Gebrüll ihrer Flammenwerfer seltsam isoliert.
    Eine warme Brise fegte über das Schlachtfeld, und ein Gefühl des Unbehagens überkam Burton.
    Wells spürte es offenbar auch. »Was ist jetzt wieder?«, murmelte er.
    Ein aus den deutschen Schützengräben abgefeuertes Geschoss traf einen der Weberknechte. »Uuuaaa!« , schrillte die Sirene der Maschine, ehe sie zusammenbrach. Der Fahrer stürzte aus dem Sattel, rannte los und wurde von Gewehrfeuer zerfetzt.
    »Irgendetwas geht

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