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Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition)

Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition)

Titel: Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
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Bedürfnis, das Thema zur Sprache zu bringen.
    Irgendwann am dritten Tag, als sie zu höherem Gelände hinaufstiegen und gewaltige, verwitterte Granitblöcke passierten, überkam Swinburne das unverhoffte Verlangen, mit Herbert über die Ersten Grundsätze der Philosophie zu reden, doch als er sich ihm näherte, hörte er, wie Pox auf dem Kopf des Philosophen murmelte: »Süßbäckchen.« Sofort überlegte er es sich anders. Herbert war der Einzige, dem der Sittich je Komplimente machte, und aus irgendeinem Grund genügte es schon, den Botenvogel zu hören, um den Dichter von seinem Vorhaben abzubringen. Swinburne ließ es auf sich beruhen. Er wusste zwar, dass es keinen Sinn ergab, tat es aber trotzdem.
    Die Expedition durchquerte die Wüste nicht alleine. Antilopen und Büffel, Giraffen und Rhinozerosse, Elefanten und Zebras, in Herden und als Einzelgänger   – alle trotteten erschöpft dahin und bahnten sich den Weg zu den nächstgelegenen Wasserlöchern.Burton beobachtete die Tiere und beneidete sie um ihre unkomplizierten Instinkte. Er wünschte, er besäße selbst eine solche Klarheit und fragte sich, ob er die richtige Entscheidung getroffen hatte, als er den Auftrag des Königs annahm.
    Heirate das Miststück, Burton. Lass dich nieder. Werde Konsul in Fernando Po, Brasilien, Damaskus oder wo auch immer sie dich hinschicken. Schreib deine verflixten Bücher!
    Das hatte Spring Heeled Jack gesagt, der Mann aus der Zukunft. Das erwähnte »Miststück« war Isabel Arundell, und die Worte waren ein Hinweis auf das Leben, das Burton geführt hätte, wäre die Geschichte nicht verändert worden   – vielleicht auf das Leben, das er hätte führen sollen . Nun schien es, als hätte er sich dadurch, dass er nicht darauf gehört hatte, unbeabsichtigt in einen Strudel bugsiert, der wirbelnd die Zukunft der Welt formte.
    Warum muss es auf meinen Schultern lasten?
    Er beobachtete weiter, wie sich die Tiere durch die Hitze bewegten.
    Ein grauenhaftes Gefühl der Unvermeidlichkeit überkam ihn.
    Der lange, beschwerliche Marsch ging weiter.
    Schließlich wurde die Wüste zu einer kahlen, grasbewachsenen Ebene, die in einen üppig wuchernden Dschungel überging. Dahinter erreichten sie das Dorf Ziwa, wo sie mit Schlachtrufen und einem Hagel von Giftpfeilen empfangen wurden. Fünf Träger wurden getötet, und drei Maultiere brachen zusammen, bevor es Saíd durch viel Gebrüll gelang, den Angreifern zu vermitteln, dass es sich bei dem langen Tross um keine Armee, sondern um eine friedliche Safari handelte.
    Der Stammesführer entgegnete, dass alle Muzungo mbáyá kamen, um zu töten und zu stehlen. »Geht!«, rief er. »Kehrt um! Verschwindet in euer eigenes Land, und bleibt dort! Hier ist unsere Heimat! Wenn ihr versucht, sie zu durchqueren, töten wir euch mit unseren Pfeilen, und dann greifen wir zu unseren Speeren und töten euch ein zweites Mal!«
    Einer der vorderen Träger legte den Stoffballen ab, den er auf dem Kopf balanciert hatte, und trat vor. »Goha!«, rief er. »Erkennst du mich nicht? Ich bin Kidogo, der vor Tagen und Tagen und Tagen von Sklavenhändlern aus diesem Dorf entführt worden ist!«
    Der P’hazi bewegte den Kopf nach links und rechts, als er den Mann musterte. »H’nn! Ja, du bist der Sohn von Maguru-Mafupi, der der Sohn von Kibuya war, der Schmerzen in den Gelenken hatte und der Sohn eines Mannes war, an dessen Namen ich mich nicht erinnern kann, aber er hatte große Ohren. Also bist du, der uns geraubt wurde, jetzt der Sklave dieser weißen Teufel?«
    »Nein. Es war der mit Namen Tippu Tip, der mich in Ketten legen ließ. Diese Männer hier haben mich und alle anderen befreit. Und jetzt bin ich heimgekehrt. Ich sehe meine Mutter!«
    Ehe der P’hazi reagieren konnte, erhob sich hinter den versammelten Kriegern lautes Geheul. Eine Frau drängte sich durch ihre Reihen, rannte auf den Träger zu und warf sich ihm entgegen.
    »Es ist Kidogo, mein Sohn!«, rief sie und stimmte ein an- und abschwellendes Johlen an, das rasch von allen Frauen des Dorfes aufgegriffen wurde.
    Goha warf seinen Bogen zu Boden, hüpfte in einem Wutausbruch auf und ab und rief Kidogo zu: »Siehst du, was du angerichtet hast, indem du nach Hause zurückkehrst? Jetzt erwarten die Frauen ein Fest mit Trommeln und Tanzen, und wir Männer müssen uns in unsere feinste Baumwolle kleiden! Nehmen der Ärger und die Unannehmlichkeiten, die uns die Muzungo mbáyá bereiten, denn gar kein Ende?«
    Burton trat vor und sagte in der

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