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Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition)

Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition)

Titel: Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
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vorsichtshalber leise verhalten.«
    Am nächsten Morgen zogen sie wachsam weiter, darauf bedacht, so wenig Geräusche wie möglich zu machen. Vier Wanjamwesi gingen als Kundschafter ein Stück voraus. Aus Westen hörten sie weiterhin leise Schüsse. Es klang, als würde eine Schlacht geschlagen. Burton ließ sämtliche Reservegewehre auspacken und als Ersatz für die altertümlichen Luntenschlosswaffen an Mirambos Krieger verteilen. Er selbst und der Rest seiner Expedition achteten darauf, dass ihre eigenen Waffen gereinigt, geölt und geladen blieben.
    Im Wald kamen sie vergleichsweise einfach voran, da der Baldachin hoch und das Unterholz licht waren. Dennoch brauchten sie zwei weitere Märsche, um den Dschungel zu durchqueren. Als sie schließlich daraus hervorkamen, fanden sie sich in einem langen Tal wieder, durch das ein breiter Bach gurgelte. Das Wasser war kristallklar, und die Hügel zu beiden Seiten des Tales strotzten vor hellgelbem Getreide, das so strahlend leuchtete, dass die Reisenden die Augen zusammenkniffen. Es herrschte eine derartige Hitze, dass Herbert Spencer über diesen Abschnitt ihres Weges meinte, es sei, »als liefe man direkt auf der Oberfläche der vermaledeiten Sonne«.
    Nach und nach ging das Gelände in eine flache Ebene über, auf der lediglich verkrüppelte Bäume wuchsen. Am Horizont vor ihnen zeichneten sich niedrige, bewaldete Hügel ab, wenngleich sie durch die verzerrende Atmosphäre bald kleiner, bald größer wirkten. Von der anderen Seite drang noch immer der Lärm eines Gefechts. Die Luft trug die Geräusche extrem weit.
    Die Mitglieder der Expedition marschierten und marschierten, dennoch hatten sie das Gefühl, nicht voranzukommen.
    »Ich kann die Entfernung nicht abschätzen«, sagte Trounce mürrisch. »Diese Hügel sind wie die Trugbilder, die wir in Arabien gesehen haben. In einer Minute tauchen sie scheinbar direkt vor uns auf, in der nächsten sind sie nicht mehr da.«
    »Sie sind ziemlich nahe«, versicherte ihm Burton.
    »Dann gilt dasselbe wohl für einen verflucht heftigen Kampf, wie es sich anhört!«
    »Oho! Das kommt aus Kazeh!«, merkte Sidi Bombay an.
    Burton lief die Kolonne der Träger und Maultiere entlang nach hinten, wo Swinburne dahintrottete. Der Dichter hatte ein Gewehr über die Schulter geschlungen und hielt sich einen Sonnenschirm über den Kopf.
    »Ich galoppiere voraus, um einen Blick über die Hügel zu werfen, Algy. Willst du mich begleiten? Schaffst du das während der heißesten Zeit des Tages?«
    »Und ob! Alles ist besser als die Eintönigkeit dieses Flachlands.«
    Sie blieben stehen und warteten, bis Isabel Arundell, die in der Mitte des Trosses ritt, zu ihnen aufschloss.
    »Ich brauche zwei deiner kräftigsten Pferde«, sagte Burton, als Isabel auf Höhe der beiden Männer gelangte. »Algy und ich wollen Aufklärung betreiben.«
    »Gut. Ich komme mit. Wenn wir in eine Schlacht eingreifen, möchte ich selbst sehen, wie ich meine Frauen am besten einsetzen kann.«
    »In Ordnung.«
    Tiere wurden ausgewählt, Vorräte in Satteltaschen verstaut. Dann ritten die drei zur Spitze der Kolonne. Burton nahm von Trounce den Feldstecher und teilte dem Ermittler ihre Absicht mit. »Solange wir weg sind, hast du das Kommando. Geht weiter, solange die Hitze es zulässt. In einer einzigen Etappe könnt ihr Kazeh unmöglich erreichen, nicht einmal den Fuß der Hügel, also haltet an, wenn ihr müsst, aber stellt keine Zelte auf. Ruht euch aus, so gut ihr könnt.«
    Damit preschten Burton, Swinburne und Isabel davon und ließen den Staub hinter sich aufwirbeln. Sie brauchten eine Stunde, um einen von Mirambos Kundschaftern einzuholen. Die drei hielten an, um den Mann zu grüßen und ihm Wasser anzubieten, aber er ignorierte sie, als könne er dadurch bewirken, dass die Muzungo mbáyá sang- und klanglos verschwanden.
    Den ganzen Nachmittag trieben sie ihre Pferde an, bis sie bei Anbruch der Dämmerung den Rand der Ebene erreichten und sich neben einem Bach niederließen. Sie tranken ausgiebig und wuschen sich den Staub aus den Gesichtern. Dann bespritzten sie ihre Reittiere, um sie zu kühlen, und banden sie an Bäumen fest, jedoch mit genug Leine, damit sie das Wasser erreichen konnten.
    Rings um sie krachten und wetterten Gewehrschüsse.
    »Die bekriegen sich seit mindestens drei Tagen«, stellte Isabel fest.
    »Wir werden bald einen Blick auf die Kämpfenden werfen«, sagte Burton. »Aber zuerst essen wir, ruhen uns aus und kümmern uns um unsere

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