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Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition)

Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition)

Titel: Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
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geheim.«
    »Warum fragen Sie dann?«
    »Weil diese Reise sich schier endlos hinzieht und mir langweilig ist, Generalmajor. Außerdem finde ich, dass kein Schaden entstehen kann, wenn Sie es mir sagen, zumal ich Ihr Gefangener bin und nicht einmal weiß, wo Tabor liegt. Außerdem steht der Angriff unmittelbar bevor.«
    »Ja, das ist wahr. Na schön. In achtundvierzig Stunden wird die L.59 Zeppelin eine A-Bombe auf die Stadt abwerfen.«
    »Und was ist das?«
    »Sie wissen von den A-Sporen, ja?«
    »Eine unanständige Waffe.«
    »Richtig. Aber extrem effektiv. Die Bombe wird aus sehr großer Höhe eine konzentrierte Dosis der Sporen auf die gesamte Stadt freisetzen. Der Knollenblätterpilz gehört zu den giftigsten Pilzarten der Welt, Herr Burton. Seine Sporen töten schlagartig, wenn sie eingeatmet werden, aber mit einer Gasmaske kann man sich ihrer leicht erwehren. Bei den Sporen in der Bombe kann man das allerdings nicht, denn sie wurden speziell auf eine solch mikroskopisch kleine Größe gezüchtet, dass sie sogar durch die Poren der Haut eines Menschen dringen. Niemand wird entkommen.«
    »Das ist barbarisch!«
    »Wohl kaum. Es ist eine außerordentlich ausgefeilte Waffe.«
    »Und Sie behaupten immer noch, das Großdeutsche Reich sei eine überragende Zivilisation?«
    »Es waren die Briten, die uns zu derlei extremen Maßnahmen getrieben haben.«
    »Ich finde nicht, dass   …«
    Plötzlich schlingerte die Pflanze nach links, und der Fahrer brüllte: »Großer Gott! Was ist das? Was ist das?«
    Burton schaute nach rechts. Die unglaublichste Maschine, die er je gesehen hatte, erklomm den Höhenzug. Sie war völlig rund, ein gigantischer Ball aus Metall mit einem Durchmesser von etwa sechzig Metern, in dunklem Dschungelgrün lackiert. Ein breiter, genoppter Kettenlauf drehte sich mit hoher Geschwindigkeit lotrecht darum und sorgte für den motorischen Antrieb. Burton vermutete, dass dieselbe Gyroskoptechnologie, die zu seiner Zeit dafür gesorgt hatte, dass Hochräder aufrecht blieben, hier eingesetzt wurde, um zu verhindern, dass die Kugel nach links oder rechts rollte.
    Vier lange, mehrgliedrige Arme erstreckten sich von den Seiten. Das obere Paar endete in hummerartigen Klauen, das untere in rotierenden Rundsägeblättern. Sie dienten offensichtlich dazu, jedwede Vegetation zu zerfetzen, die nicht einfach überrollt werden konnte.
    Um die Kugel herum verliefen waagerecht drei Reihen mit Bullaugen und Geschützpforten, und von dicht unterhalb des Scheitelpunkts bliesen vier gekrümmte Schlote weißen Dampf in die Luft.
    Aus dem Rumpf explodierte eine Rauchwolke. Gleich darauf folgte ein lauter Knall, dann noch einer. Eine Detonation ließ die Erde vor dem deutschen Transportmittel aufstieben.
    »Warnschuss!«, brüllte Burton. »Sie müssen anhalten. Sie können unmöglich schneller sein als dieses Gefährt.«
    »Halt! Halt!«, rief Lettow-Vorbeck gellend.
    Mit einem Ruck kam die Pflanze zum Stehen. Der Generalmajor stand auf, zog seine Pistole, drückte den Lauf an Burtons Schläfe und wartete, während sich die Kugel näherte.
    »Es tut mir leid, Herr Burton. Ich werde Sie eher töten, als Sie wieder in britische Hände fallen zu lassen. Aber warten wir erst ab, was die zu sagen haben.«
    Ein dumpfer Einschlag ertönte.
    Lettow-Vorbeck blickte auf das Loch, das soeben in seiner Brust erschienen war, und murmelte: »Himmelherrgott! Einfach so?«
    Dann kippte er rücklings aus der Pflanze.
    Patsch. Patsch. Patsch.
    Einer nach dem anderen sanken die Soldaten der Schutztruppen auf ihren Sitzen zusammen.
    Die rollende Kugel kam zum Stehen und warf ihren Schatten über das deutsche Fahrzeug. Burton beobachtete, wie sich ein dünner Keil öffnete und absenkte, um eine abschüssige Plattform mit einer Tür am oberen Ende zu bilden. Eine Gestalt zeichnete sich am Eingang ab.
    »Sitz da nicht einfach rum, du Trottel!«, rief Bertie Wells. »Komm an Bord!«
    *
    Das Gefährt nannte sich SS Britannia , und als Kapitän fungierte General Aitken höchstpersönlich   – der Chef aller britischen Militäroperationen in Ostafrika. Burton erinnerte sich noch vom Bombardement auf Daressalam im Jahr 1914 an diesen Mann.
    »Es ist schön, dich wiederzusehen, Bertie!«, sagte der berühmte Entdecker überschwänglich, als Wells und drei britische Soldaten ihn durch das Schiff zur Brücke führten. »Was ist dir widerfahren? Und wie bist du an Bord dieses Kolosses gelandet?«
    »Was mir widerfahren ist? Abenteuer und Gefahren  

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