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Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition)

Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition)

Titel: Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
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weiß ich genauso wenig wie du. Vermutlich besteht die Möglichkeit, dass es irgendwo eine weitere britische Enklave gibt, von der nur die großen Nummern wissen. Oder wir begeben uns in eines der Wildnisgebiete von Afrika und tauchen ab, während Crowley mit dir experimentiert.«
    »Gefällt mir nicht, wie sich das anhört.« Burton biss von einem Sandwich ab und runzelte nachdenklich die Stirn, während er kaute und schluckte. »Was hast du gefunkt?«
    »Ich habe eine verschlüsselte Botschaft an meinen Redakteur übermittelt und ihm von der A-Bombe berichtet.«
    »Wird es ihm gelingen, sich in Sicherheit zu bringen?«
    »Wahrscheinlich nicht. Wie gesagt, die Stadt wird belagert.«
    »Wie gelangen wir dann hinein? Wie kommt und geht die Britannia? «
    »Wir konnten im Osten der Stadt eine Schneise durch die deutschen Belagerer offen halten. Wir nennen sie die ›Höllenfurt‹. Entlang ihrer Grenzen spielen sich die schlimmsten Kämpfe ab, aber Crowley und seine Medien konzentrieren ihre Bemühungen dort und konnten bislang verhindern, dass die Deutschen die Route schließen.«
    Eine Sirene heulte los.
    »Der Ruf an die Gefechtsstationen!«
    Die Tür öffnete sich, und ein Askari trat ein. »Ich habe Befehl, Sie beide zur Brücke zu bringen«, sagte er. »Tabora hat soeben eine Meldung gefunkt, die Aitken ganz schön Angst eingejagt hat. Wir nähern uns gerade der Stadt.«
    »Was für eine Meldung?«, fragte Wells, als sie dem Afrikaner aus dem Raum folgten.
    »Die Einzelheiten kenne ich nicht, Lieutenant.«
    Sie passierten Gänge und erklommen Treppen. Überall eilten Männer umher, während die Sirene unablässig heulte. Kaum hatten sie die Brücke betreten, kam Aitken auf Burton zu und herrschte ihn an: »Baker, hat Lettow-Vorbeck Ihnen etwas über Schnapper erzählt? Haben die Deutschen die Kontrolle über sie zurückerlangt?«
    »Er hat auf eine Ansammlung von Schnappern gezeigt und gemeint, sie wären in der Nähe des Blutdschungels am zahlreichsten«, antwortete Burton. »Aber Kontrolle? Nein, ganz im Gegenteil.«
    »Tja, das ist verdammt merkwürdig. Tabora meldet, dass sich aus Norden Tausende davon der Stadt nähern.«
    Burton und Wells sahen einander an. Der Entdecker schüttelte den Kopf und zuckte ratlos mit den Schultern.
    »Wir jagen derzeit mitten durch die Höllenfurt, weit entfernt von deutschen Erbsenmörsern«, sagte Aitken. »Wann waren Sie zuletzt hier, Baker?«
    »Ich bin noch nie in Tabora gewesen, Sir.«
    »Nicht? Tja, dann werfen Sie mal einen Blick aus dem Fenster. Wir sind fast da.«
    Burton und Wells traten ans Glas und schauten hinaus auf die afrikanische Landschaft. Die Britannia jagte mit immenser Geschwindigkeit über ebenes Gelände. Nördlich und südlich stiegen schwarze Wolken in den blauen Himmel, an dem Blitze zuckten. Vom Boden darunter stiegen Rauchschwaden auf. Lichter blinkten. Winzige, durch die Luft fliegende Punkte waren zu sehen.
    »Das sind die Ränder der Höllenfurt«, murmelte Wells. »Wie du siehst, sind die deutschen Wetterwirker am Werk. Die Gewitter toben mehr oder weniger genauso konstant wie die Kampfhandlungen darunter. Tabora liegt hinter den Hügeln, die du vor uns siehst.«
    Als Burton das Gelände betrachtete, überkam ihn das Gefühl eines Déjà-vu-Erlebnisses. Er rang nach Atem und klammerte sich an Wells’ Arm fest.
    Die Britannia schoss einen Hang hinauf und über die Kuppe eines Hügels, sank in das Tal dahinter, erklomm den nächsten Hang und erreichte den zweiten Gipfel. Burton sah eine weite Ebene, die sich unter ihnen erstreckte. Einen Großteil davon verhüllte eine Decke schmutzigen Dampfs, der unmittelbar vor ihnen besonders dunkel und dicht war. Dort erhob sich aus dem trüben Dunst ein hoher, mit grüner Vegetation getupfter Felsen.
    »Kazeh!«, krächzte Burton. »Tabora ist Kazeh!«
    *
    »Kazeh wird belagert!«
    Sir Richard Francis Burton, Algernon Swinburne und Isabel Arundell waren durch die Nacht dorthin zurückgeritten, wo Trounce mit der Expedition lagerte. Staub bedeckte die drei, und sie waren zu Tode erschöpft, aber es blieb keine Zeit, um sich auszuruhen.
    Burton feuerte mit seinem Gewehr in die Luft, um das Lager aufzuwecken. Dann rief er: »Hopa! Hopa! Pakia!«
    Trounce reagierte auf die Ankündigung mit der Frage: »Von den Preußen? Sind es so viele?«
    »Es sind genug. Wir müssen los. Wenn sie die Stadt erobern, können wir unsere Vorräte nicht für den nächsten Abschnitt der Reise auffüllen.«
    »Aber was haben sie

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