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Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition)

Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition)

Titel: Auf der Suche nach dem Auge von Naga: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
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zusammen.
    Der Diamant ist erfüllt mit der Restintelligenz einer prähistorischen Rasse, die sich den Weg in Oxfords Geist gebahnt hat.
    Er beginnt, über die Zeit nachzudenken.
    Er wird besessen.
    Er wird paranoid.
    Zufällig trägt er denselben Namen wie ein entfernter Vorfahr, der in einem Anflug von Wahnsinn versucht hat, Königin Victoria zu ermorden. Irgendwo hinter seinem bewussten Verstand murmelt eine beharrliche Stimme: »Dieser Mann hat den Ruf deiner Familie besudelt. Ändere das. Berichtige es.«
    Warum ist diese mittlerweile kaum noch bekannte Tatsache plötzlich so wichtig? Warum sollte ihm etwas an einem längstvergessenen Vorfall liegen, der sich vor fast dreihundertfünfzig Jahren zugetragen hat?
    Aber es ist wichtig.
    Ihm liegt etwas daran.
    Er kann kaum noch an etwas anderes denken.
    Die Reptilienintelligenz streut eine weitere Saat.
    Langsam erblüht in Oxfords Geist eine Theorie über das Wesen der Zeit wie eine exotische Blume mit durchdringendem Duft. Ihre Wurzeln graben sich tiefer. Ihre Ranken umgarnen ihn. Die Idee verzehrt ihn.
    Er arbeitet unermüdlich.
    Ein Ruck durchläuft den Traum, und fünfzehn Jahre sind verstrichen.
    Oxford hat Splitter vom Diamanten geschnitten und sie mit einer Verkettung von DNS -Stringrechnern und Bioprozessoren verbunden. Sie bilden das Herzstück eines Nimtz-Generators, wie er das Gerät bezeichnet. Es handelt sich um eine flache, runde Vorrichtung. Sie wird ihm ermöglichen, durch die Zeit zu reisen.
    Um das Gerät anzutreiben, hat er die Fischschuppen-Batterie erfunden und Tausende winziger Solarenergiekollektoren an einem einteiligen, eng anliegenden Anzug angebracht. Zudem hat er in einen runden, schwarzen Helm einen Kommunikationsverstärker eingebaut. Er soll als Schnittstelle zwischen seinem Gehirn und dem Generator dienen. Außerdem wird er ihn vor dem tiefenpsychologischen Schock schützen, der, wie er irgendwie ahnt, jeden befällt, der die Gefilde seiner eigentlichen Zeit zu weit verlässt.
    Die Stiefel der Kluft sind mit sechzig Zentimeter hohen, federgelagerten Stelzen versehen. Sie wirken exzentrisch, bieten jedoch eine einfache Lösung für ein komplexes Problem, denn wenn sich die vom Nimtz-Generator erzeugte Energieblase um den Anzug bildet, darf sie nur Luft berühren.
    Oxford wird buchstäblich durch die Zeit springen.
    Es ist der Abend des 15. Februar 2202. Neun Uhr. Ein Montag. Sein vierzigster Geburtstag.
    Oxford kleidet sich in eine den 1840er Jahren entsprechende Aufmachung. Darüber legt er seinen Zeitanzug an und befestigt seine Stelzen. Er bringt den Nimtz-Generator an seiner Brust an und setzt sich den Helm auf. Schließlich ergreift er einen Zylinder, stakst aus seiner Werkstatt und betritt einen länglichen Garten.
    Seine Frau kommt aus dem Haus und wischt sich die Hände an einem Handtuch ab.
    »Jetzt willst du weg?«, fragt sie. »Das Abendessen ist gleich fertig!«
    »Ja«, erwidert er. »Aber keine Sorge. Auch wenn ich jahrelang fortbleibe, bin ich in fünf Minuten wieder hier!«
    »Hoffentlich kommst du nicht als alter Mann zurück«, sagt sie und streicht sich mit der Hand über ihren runden Bauch. »Der hier braucht einen jungen, tatkräftigen Vater!«
    Er lacht. »Sei nicht albern! Es wird nicht lange dauern.«
    Er beugt sich vor und küsst sie auf die Nasenspitze. Dann weist er den Anzug an, ihn zur oberen Ecke des Green Parks in London zu bringen, Zeitpunkt: 10. Juni 1840, 17.30 Uhr.
    Er schaut zum Himmel.
    »Tue ich das wirklich?«, fragt er sich.
    »Tu es!«, flüstert eine Stimme in seinem Kopf, und bevor er bewusst eine Entscheidung treffen kann, macht er drei große Schritte, hüpft, landet mit gebeugten Knien auf dem Boden und springt hoch in die Luft. Eine Blase bildet sich rings um ihn, und er verschwindet, begleitet von einer gedämpften Detonation, die sich wie ein verhaltener Donnerschlag anhört.
    *
    Bumm!
    Mit einem Ruck erwachte Sir Richard Francis Burton. Lauwarmes Wasser schwappte über den Rand der Badewanne.
    Schaudernd setzte er sich auf, schaute sich in seinem Arbeitszimmer um und versuchte, die Quelle des Geräuschs ausfindig zu machen. Seine Aufmerksamkeit wurde von dünnen Dampfschwaden angezogen, die sich aus einer röhrenförmigen Vorrichtung auf einem seiner drei Schreibtische kräuselten. Er griff nach einem Handtuch, stand auf, stieg aus der Wanne, wickelte sich den dicken Stoff um und ging zum Schreibtisch. Der Apparat aus Glas und Messing stellte seine direkte Verbindung mit dem

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