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Auf der Suche nach Tony McKay

Auf der Suche nach Tony McKay

Titel: Auf der Suche nach Tony McKay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yt Genthe
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‘10.000 Euro dafür, dass er den Kram für uns anlegt?’
    ‘Wir hatten da nicht wirklich eine Alternative, oder?’ sagt Heiko zu seiner Rechtfertigung.
    ‘Also, um das mal zusammenzurechnen: 10.000 für den in London, 15.000 für den hier, bleiben also noch 75.000 Euro übrig, gesetzt den Fall, dass der Fond sich nicht verändert hat. Also 25 Prozent über einen Zeitraum von drei Tagen, dafür dass wir denen unser Geld gegeben haben. Bei der Mafia hätten wir das billiger bekommen,’ sage ich, ‘und die hätten uns Geld gegeben, nicht umgekehrt.’
    Hunter Neechy guckt mich an, lächelt süffisant und sieht so aus, als ob er jedes Wort verstanden hat.
    ‘Was wollen wir also machen?’ fragt Heiko an Britta und mich gewandt.
    ‘Lass’ uns das Geld bloß wieder da rausziehen, unter dem Kopfkissen ist das sicherer als bei diesen Verbrechern. Und Gebühren muss ich meinem Kopfkissen auch nicht zahlen.’
    ‘Ok,’ sagt Heiko an den Banker gewandt, ‘Let’s get the money out today.’
    ‘Okey Dokey,’ sagt Hunter Neechy jovial und zieht ein paar Papiere aus einer Schublade.  
    ‘If you could sign here, Mr Hansen, that means that you are selling your shares in the fund to me as per today’s market values.’
    Heiko unterschreibt und guckt dann zu mir und Britta rüber.  
    ‘Your fund is being traded in Europe, so it has already closed for the day. Let me have a look at how it has performed.’
    Heiko lehnt sich vor und sagt, ‘Bernhard said that it was expected to do extremely well and we were sure to make a profit, even if we left it in there for only a few days.’
    Hunter Neechy guckt uns an. Ich frage mich, was er denkt - wahrscheinlich kontempliert er, welchen von uns er zuerst aussaugen wird, nachdem er sich all unseres Geldes bemächtigt hat.
    Er wechselt den Kanal und auf dem Bildschirm erscheint ein Reporter vor einer Kaffee-Plantage, hinter ihm ein aufgeregter Mob. Der Ton ist weggeschaltet.
    ‘Well,’ sagt Hunter Neechy, ‘there has been a bit of a problem with the fund you are invested in.’
    Pause, wahrscheinlich sollen wir das Gesagte erst mal verarbeiten.
    ‘As you know, your fund mainly consists of African coffee plantation shares. Now over the weekend, some terrorists have taken over the coffee plantations in Tanzania.’
    ‘So?’ sagt Britta.
    ‘Well, as a consequence the fund has dropped somewhat in value.’
    Ok, die todsichere Investition, die Heiko sich von Bernhard von Mühlhausen in London hat aufschwatzen lassen, hat also nicht nur nicht im Wert zugenommen, sondern ist gefallen.
    ‘How much of a drop are we talking about?’ frage ich.
    ‘Let’s see. After Bernhard took off his fee, you had 90,000 Euros left to invest, and he bought 5,000 shares for you at 18 Euros per share. As per today, the value of one share in that fund is just over 5 Euros, which means, the value of your investment stands at 25,000 Euros.’
    Britta und ich gucken Heiko an, der sprachlos dasitzt und den Kopf schüttelt.
    ‘From those 25,000, I will take 15,000 for the exit fee and my fee for buying them off you today, which leaves you with 10,000 Euros.’
    Er zieht einen Taschenrechner hervor und tippt ein paar Zahlen ein. Dann greift er nach einem Scheckbuch.
    ‘Can you spell your first name for me again?’ fragt er an Heiko gewandt.
    ‘H-E-I-K-O,’ antwortet der automatisch und starrt Hunter Neechy fassungslos an.
    ‘The US Dollar stands currently at US $ 1.33 for 1 Euro, which makes your 10,000 Euros worth 13,300 Dollars minus my fee of 300 dollars for writing out a check, which leaves you with 13,000 Dollars.’
    Er reicht Heiko den Scheck über den Tisch, lehnt sich in seinem Sessel zurück und ein hässliches Grinsen verbreitet sich auf seinen blutleeren Lippen.
    Der todsichere Tip des Investmentberaters von Mühlhausen, bei dem angeblich die gesamte deutsche Botschaft in London und was da sonst noch so an Deutschen kreucht und fleucht investiert, hat uns mehr als 90.000 Euros innerhalb von drei Tagen gekostet. Unsere Investition ist auf ein Zehntel der ursprünglichen Summe geschrumpft.
    Heiko steckt den Scheck ein und steht auf. Er starrt den Menschen lange an. Wenn er nicht sowieso schon eine Bank ausgeraubt hätte, so wäre er jetzt reif dafür. Wir folgen Heikos Beispiel und gehen zur Tür.
    ‘I could recommend a colleague of mine, who will cash the cheque for you at a reduced fee,’ ruft uns Hunter Neechy hinterher.

Bill oder der Versuch einer Verhaftung
     
    Auf der

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