Auf der Suche nach Zach (German Edition)
sagen wir einfach, sie haben alle schlechten Geschmack. De gustibus non est disputandum.“
„'Über Geschmack lässt sich nicht streiten'“, sagte Zach.
„He, schön, dass du nicht all die lateinischen Sprüche vergessen hast, die ich dir beigebracht habe.“
„Die Meisten hab ich vergessen. Ich glaube, den einzigen anderen Spruch, an den ich mich noch erinnere, ist irgendwas über 'brevior saltare - irgendwas - viris est vita'.“
David gluckste. „'Brevior saltare cum deformibus viris est vita.' 'Das Leben ist zu kurz, um mit hässlichen Männern zu tanzen.' Gut, dass keiner von uns heißen Typen in diese Kategorie fällt.“
„Eitel sind wir aber nicht?“ Zach legte sich wieder neben ihn und verschränkte seine Finger mit Davids. „Als ich mit den Jays geredet habe, hat Muffin mir erzählt, dass irgendein Reporter ihm vor ein paar Wochen Fragen gestellt hat. Über meine Kindheit. Er sagte, er hätte ihm von den Spitznamen erzählt, aber nichts weiteres. Was ist?“ Davids Hand hatte sich plötzlich verkrampft.
„Nichts“, sagte David.
„Von wegen“, erwiderte Zach. „Was ist los?“
„Ach, ich glaube, ich bin dem gleichen Kerl über den Weg gelaufen. Er hat mich 'Taff' genannt. Ich hab ihn rausgeschmissen und gesagt, er solle dir fern bleiben, aber er weiß, wer du bist.“
„Er kennt mich.“ Zachs Stimme war ausdruckslos.
„Ja.“ David holte tief Luft und stieß einem Seufzer aus. „Es war dieser Brian.“
„Brian? Der Surfertyp? Er ist ein beschissener Reporter ?“
„Anscheinend.“
Zach war einen Moment lang still, dann sagte er mit bitterer Stimme, „Nun, wo wir gerade davon reden, dass die Vergangenheit einem in den Hintern tritt. Ich weiß, wo er den 'Taff' Teil her hat.“
„Er hat's mir gesagt.“
Sie schwiegen eine Weile, nur die Geräusche der Party waren in der Ferne zu hören. Endlich sagte Zach: „Es war, bevor wir zusammen gekommen sind. Ich habe dich nicht betrogen, Taff.“
„Das habe ich auch nie gedacht“, sagte David überrascht.
„Oh. Gut.“ Seine Finger griffen fester nach Davids. „Er hat sich nicht wie ein Reporter verhalten. Er hat keine Fragen gestellt. Das Einzige an dem er interessiert war, war gefickt zu werden.“
„Ich bin mir nicht sicher“, grübelte David. „Er klang so, als ob er an mehr als dem interessiert war.“
„Nun, ich bin es nicht. Nicht mit ihm zumindest.“ Zach ließ Davids Hand los, setzte sich auf und schlang die Arme um seine Knie.
David legte einen Arm unter seinen Kopf und die andere Hand auf seinen Bauch, entspannte sich und schaute hoch zu den Sternen. „Ich weiß, dass du nicht an ihm interessiert bist.“ sagte er sachlich.
„Taff?“
„Bin noch da.“
„Wenn das alles nicht passiert wäre – wenn wir damals zusammengekommen wären, glaubst du, dass wir dann hier, so wie jetzt, zusammen wären?“
„Wahrscheinlich nicht“, sagte David. „Vielleicht wären wir Freunde. Aber nicht zusammen.“
„Warum nicht?“
„Selbst wenn wir das Jahr zusammen gewesen wären, und du entschieden hättest, noch nicht gleich ans MIT zu gehen, während ich bei Tyler Geld fürs College verdiene, wärst du früher oder später nach Boston gegangen und ich an die UCLA. Wir hätten uns für eine Weile geschrieben, telefoniert und gemailt, aber es ist schwer, eine Beziehung über die Distanz aufrecht zu erhalten. Früher oder später hättest du einen heißen, jungen Wissenschaftler kennengelernt oder ich hätte einen heißen, jungen Möchtegern-Schauspieler getroffen und wir wären auseinander gegangen. Du weißt schon, mit 'Lass uns Freunde bleiben' oder so einem Spruch.“
„Ich hätte das nicht getan.“
„Klar hättest du das.“ David lächelte Zach an, als der den Kopf drehte und ihn ansah. „Wir waren so viel jünger damals. So läuft es nun mal.“
„Wolltest du mich deshalb am Anfang nicht? Weil du dachtest, es sei nur eine Verliebtheit? Dass wir uns am Ende nur trennen würden, also warum Zeit verschwenden?“
„Wow, von Null auf Arschloch in 60 Sekunden“, beschwerte sich David. Er setzte sich auf und zog auch die Knie an. „Zum Mitschreiben – und zum hundertsten Male – du weißt, warum du mich aus der Fassung gebracht hast, als du mich geküsst hast.“
„Ich weiß, was du gesagt hast.“ Zach warf ihm einen Blick aus dem Augenwinkel zu. „Also, was passiert, wenn ich am MIT angenommen werde? Du erwartest, dass ich mir einen heißen Wissenschaftler angeln werde und dich
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