Auf der Suche nach Zach (German Edition)
„Wie Muffin schon sagte, niemand sonst wusste es. Nun, vielleicht Coach Faber, aber er hat auch nichts gesagt. Du hast aber die Herzen vieler kleiner Mädchen gebrochen, weißt du? Als du keine von ihnen beachtet hast. Jeder sagte, du seist total in Maggie Richards verliebt gewesen, Taffs Freundin, und darum wärst du nie mit einem anderen Mädchen ausgegangen.“
„Ihr spinnt doch“, sagte Zach und schüttelte verwundert seinen Kopf. „Ihr wollt mir weismachen, dass ihr es wusstet, aber sonst kein Mensch in der Schule etwas mitgekriegt hat?“
„Himmel“, sagte Jeff, „wir waren deine besten Kumpel und ständig um dich herum. Ich glaube aber nicht, dass irgendwer sonst was ahnte.“
„Und es hat euch nicht gestört?“
Jeffs Gesicht wurde nachdenklich. „ Am Anfang haben wir es als seltsam empfunden. Und als wir wirklich wussten, was 'schwul sein' heißt – ich meine, bäh! Aber jedem das Seine, sag ich mal, und wenn man darüber nachdenkt, ist Sex generell seltsam und eklig.“ Er grinste und schlang einen Arm um Zachs Hals. „Also, wenn ich sage, 'ich liebe Dich, Mann' – dann fasst du das bitte nicht falsch auf, in Ordnung? Ich steh nämlich nicht auf Arschmampfen.“
Tai machte Würgegeräusche.
„Ihr Jungs“, sagte Zach, „seid alles Arschlöcher. Und ich liebe euch. Nicht im arschmampfenden Sinne, natürlich.“
Seine vier Freunde lachten, als sie das Restaurant verließen.
David sah sich um. Sie waren bei Bellas, einer Pizzeria, in der sie in ihrer Schulzeit oft gewesen waren. Aber er war seit Jahren nicht mehr hier gewesen. Es sah wie jede andere Pizzeria aus, in der er je gewesen war, von Neuseeland bis New York: dunkel, ein bisschen schäbig, laut, aber beruhigend in ihrer Eintönigkeit. Hier hatte sich nichts verändert. In seinem alkoholisierten Zustand, spürte er ein sentimentales Gefühl für den Laden aufkommen, selbst wenn weder das Bier noch die Pizza besonders eindrucksvoll gewesen waren. „Netter Laden, oder, Zach?“
„Was? Taff, ich glaube du bist betrunken.“
„Ich glaube, du hast recht. Und du?“
„Ich glaube nicht. Ich hatte nur zwei Bier.“
„Wie kommt's? Ich meine, zwei Bier waren mal gar nichts für dich, als du noch jeden Abend einen Scotch nach dem anderen getrunken hast. Ich hab dich aber in letzter Zeit gar keinen Scotch mehr trinken sehen.“ Er stand auf und klammerte sich an die Stuhllehne, als der Raum leicht anfing zu schwanken. „Wie kommt's, dass du keinen Scotch getrunken hast in letzter Zeit? Soweit ich weiß?“
„Ich weiß nicht.“ Zach betrachtete ihn mit einem amüsierten Blick. „Ich brauch keinen Scotch. Ich kann auch so gut schlafen in letzter Zeit.“
„Das kommt daher, dass du mit mir schläfst“, sagte David selbstsicher.
„Ich glaube, du hast recht. Warte mal, ich muss pinkeln. Kommst du solange alleine zurecht?“
„Ich bin nicht so sehr betrunken“, sagte David trocken. „Geh schon mal. Ich warte noch auf die Rechnung.“
„Versuch ja nicht, zu bezahlen“, gluckste Zach. „Gott weiß, was du dann anstellst.“
„Du kannst mich mal“, warf David mit einem Grinsen zurück und setzte sich wieder hin.
Z ACH kam gerade aus der Toilette, als ihm jemand in den Weg trat. Er hielt inne, runzelte die Stirn, dann erkannte er das gesträhnte blonde Haar und das hübsche Gesicht.
„Hi“, sagte Brian. „Wie geht’s, Zach?“
„Gut“, sagte Zach kurz angebunden und ging weiter.
Brian streckte seine Hand aus. „Nein, warte. Ich hatte gehofft, dich wieder zu treffen. Hast du eine Minute?“
„Nein.“
Brian berührte sanft seinen Arm. „Nur eine Minute. Ein paar Sekunden. Ich will nur mit dir reden.“
„Ich weiß, worüber du reden willst und ich bin nicht interessiert.“ Zach entfernte sich einen Schritt von ihm.
„Ich habe die Berichte gesehen“, sagte Brian.
Zach stockte. Seine Augen schnellten zu Brians Gesicht. Der Ausdruck des Mannes war mitfühlend. „Was für Berichte?“
„Die Berichte darüber, was dir passiert ist. Was mit Esteban passiert ist. Was wirklich in Venezuela passiert ist.“ Er griff in die Brusttasche seiner Jacke und legte eine Karte in Zachs Hand. „Ich will mehr darüber hören, Zach. Bitte. Jetzt – später – wann immer du bereit bist.“
D AVID nahm die Rechnung von der Kellnerin entgegen und dankte ihr dafür, dass sie seine rowdyhafte Truppe ertragen hatte. „Oh, ihr Jungs wart nicht so schlimm“, sagte sie mit einem Lächeln. „Laut, aber das ist auch
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