Auf der Suche nach Zach (German Edition)
Großvater heißt auch David. Er kommt aus Wales. Seine Brüder nennen ihn alle 'Taffy'. Es ist ein Spitzname für David. Also dachte ich, 'Taff' ist wie Taffy für David.”
„Nicht Taffy”, sagte Zach automatisch.
Brian zuckte die Schultern. „Wie auch immer. Ich dachte bloß, es ging um ihn. Gib mir ein Tempo, ok?”
Zach warf ihm eine Packung Taschentücher zu, die in dem Raum bereitgestellt waren und er setzte sich auf, wischte sich den Unterleib ab, ehe er sich die Jeans wieder hochzog und zuknöpfte. „Ich kann's dir nicht verübeln – er ist scharf.”
„Es war nicht David gemeint”, sagte Zach brummig .
„Echt?” Brian zuckte wieder die Schultern. „Ist's dann ok, wenn ich mein Glück versuche?”
Zach ballte die Fäuste, aber sagte nur: „Er hat einen Freund.”
„Dich vielleicht?” fragte Brian. „Er ist doch scharf auf dich.”
„Nein, ist er nicht.” Zach hob seine Jacke auf. „Davon verstehst du einen Dreck..”
„Vielleicht nicht, aber er wurde ganz nervös und besorgt, als ich sagte, ich hätte dich gefickt.” Brian gluckste. „Ich glaube, er war eifersüchtig. Also wie, ihr beide seid noch nicht zur Tat geschritten? Ist er verheiratet ? Obwohl ich das bezweifle.”
„Halt. Deine. Verdammte. Klappe”, sagte Zach und verließ den Raum, die Tür hinter sich zuknallend. In dem moderigen Flur lehnte er sich gegen die Betonwand und versuchte, zu Atem zu kommen. Er wusste, heute Nacht hierherzukommen, war eine schlechte Idee gewesen. Und dann hatte er auch noch das Pech, jemandem abzuschleppen, den er schon einmal gefickt hatte und der ihn und David miteinander hatte reden sehen. Der selbst mit David geredet hatte. Der den verdammten Mumm aufgebracht hatte, auch nur Davids Namen zu erwähnen. Am liebsten würde er zurückgehen und den Typen verprügeln.
Stattdessen drehte er sich um, und ging steifbeinig aus der Hintertür des Clubs und um die Ecke, wo er die Ducati stehengelassen hatte. Dieser Brian hatte gesagt, David wäre scharf auf ihn, aber er hatte David nicht in dieser Nacht auf Zachs Sofa sitzen sehen, sein Gesicht müde und traurig, bereit, sich von Zach ficken zu lassen, nur um mit ihm reden zu können. Da war nichts von Verlangen in Davids Gesicht zu sehen gewesen. Er wollte nur, dass sie wieder Freunde sein konnten. Zach versuchte, den Schmerz in seiner Kehle herunterzuschlucken. David wollte ihn nicht als Liebhaber, nur als einen Freund. Er hatte einen Liebhaber, den abwesenden Jerry, von dem Zach wusste, dass er seine Meinung ändern und David zurück wollen würde. Es musste so kommen. Er konnte sich nicht vorstellen, dass jemand David lieben und ihn dann gehen lassen konnte. Es war ok. Er und David waren Freunde, damit konnte Zach leben.
Aber dies war das letzte Mal gewesen, dass er zum Dreckigen Schwanz gekommen war oder zu Fat Charlies. Er konnte noch zum Terrys gehen, wenn er etwas trinken wollte. Aber wenn es um Sex ging... . Er fühlte Übelkeit aufsteigen und schüttelte heftig den Kopf. Keinen Sex mehr. Es würde ihn nicht umbringen, keinen Sex mehr zu haben. Zumindest bis er jemanden traf, der ihm etwas bedeutete, jemanden, dem es nichts ausmachte, dass Zach ein Wrack war. Keine anonymen Aufrisse mehr. Er wollte jemand Besonderen wie David ihn hatte. Er wollte einen Jerry.
Er wollte David.
„Verdammter Mist”, sagte er, und ließ das Motorrad an, legte den Gang ein und rollte raus auf die von Laternen beleuchtete Straße. Er lenkte in Richtung Zuhause. Das war jetzt das dritte Mal in Folge, dass er früh am Abend nach Hause kam, aber diesmal würde er nicht denselben Fehler machen. Er würde das Südtor benutzen, weit weg von Davids Haus mit seinen einladend leuchtenden Fenstern. Sie leuchteten nicht für ihn. Sie würden nie für ihn leuchten.
D AVID radierte ein paar Linien aus, dann zog er die Kinnlinie nach und fügte mit einer Kreuzschraffur einen tieferen Schatten hinzu. Da. Das sah schon mehr wie Zach aus. Er arbeitete aus dem Gedächtnis, versuchte den Ausdruck nachzuzeichnen, den er bei Zach den einen Morgen gesehen hatte, als sie herumgealbert hatten. Das lachende Gesicht, das die beiden Zachs vereinigte; den erwachsenen Mann und den fröhlichen Jungen. Für einen Augenblick hatte David den Mann gesehen, der Zach hätte sein können, nicht der bittere wütende Mann, der er geworden war.
Er blätterte ein paar Seiten zurück in seinem Skizzenbuch, zu der Zeichnung, an der er gearbeitet hatte, als er Zach letzte Nacht angerufen hatte.
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