Auf der Suche nach Zach (German Edition)
überspringen, wenn sie ihn testen. Hatte er nicht das Stipendium für MIT bekommen, als er noch in der Oberstufe war?” Annie hielt einen Teller hoch. „Noch mehr Speck?”
„Nein, danke”, sagte Jane. „Ja, hat er. Aber wir haben darüber geredet und er hat kein Interesse daran, wieder zur Schule zu gehen. Er scheint überhaupt nichts machen zu wollen, außer an seinen Autos zu arbeiten. Darum freuen wir uns ja so, dass er wieder über ein Thema liest, das in früher interessiert hat. Wenigstens... .” Sie hielt inne und nahm ihre Tasse hoch.
„Wenigstens was?” fragte Annie ohne Hemmungen. Sie und Jane kannten sich schon viel zu lange dafür.
„Wenigstens geht er nicht mehr jede Nacht Trinken. Er trinkt noch, wenn man das aus den Flaschen in seinem Müll schließen kann, aber zumindest fährt er nicht, wenn er getrunken hat. Oder”, Jane zögerte, biss auf ihre Lippe und fuhr dann fort - „oder hängt mit seinen sogenannten Freunden herum. Ich hab mir deswegen Sorgen gemacht. Aber er scheint darüber hinweg zu sein.”
„Er geht nicht mehr nachts weg?” David runzelte die Stirn. „Das ist mir neu.”
Jane schüttelte den Kopf. „Nein, es sei denn er hat angefangen, Andrews Log zu ändern, wobei ich aber nicht glaube, dass er das Zeug dazu hat. Andrew ist nach neuester Technik gebaut und Zach kennt sich damit nicht genug aus, um die Daten zu hacken. Er verlässt das Anwesen nachts nicht. Und es gibt nicht mal einen Grund dafür. Wir überprüfen sein Kommen und Gehen nicht, außer den Tordaten natürlich, aber die sind für alle. Er geht noch aus, aber meistens tagsüber. Ich glaube, zur Physiotherapie ein paar mal die Woche, und manchmal zur Bibliothek. Wenn er tatsächlich abends ausgeht, dann ist er meistens nach kurzer Zeit wieder zu Hause.” Jane sah beschämt aus. „Ich hab ihn gestern danach gefragt und er sagte, er müsse früh im Bett sein, weil ihr zwei morgens um sieben Laufen geht und es sei schwer genug, mit dir mitzuhalten.” Sie lächelte dann, ein Ausdruck der Erleichterung auf ihrem Gesicht. „Ich bin so froh , dass ihr beide wieder Freunde seid.”
„Ja, hmm.” David stand auf und stellte seinen Teller in die Spüle. „Wir verstehen uns, ja. Wir laufen zusammen und wir waren mit euch beiden wandern. Gestern haben wir sein Mountainbike herausgeholt und angefangen, es sauber zu machen, damit wir am Samstag rausfahren können, aber ich weiß nicht, ob wir Freunde sind. Wir hängen halt nur zusammen rum.”
Janes Lächeln erlosch. „Wie meinst du das, dass du nicht weißt, ob ihr Freunde seid? Was hast du erwartet?” fragte sie neugierig.
„Nun, es wäre nett, wenn er mit mir reden würde”, sagte David mürrisch. „Er ist wieder so einsilbig geworden. Für ein, zwei Tage hat er geredet – er hat mir sogar ein bisschen von Venezuela erzählt – wenn auch sehr wenig. Aber dann... hat mich wieder ausgeschlossen. Nicht dass er depressiv wäre, er ist freundlich, lächelt sogar ab und zu. Aber er bleibt verschlossen.”
„Willkommen in meiner Welt”, sagte Jane unglücklich. „Oh David, es tut mir leid. Er ist uns gegenüber offener geworden, viel besser als in der ersten Zeit. Vielleicht kann er noch nicht mit so viel Erwartung auf einmal umgehen.”
„Es ist besser, wenn er mit euch redet, als mit mir”, gab David zu. „Ihr beide habt schon viel länger und härter daran gearbeitet als ich.”
„Vielleicht ist es genau das, was Zach braucht”, sagte Annie nachdenklich. „Jemand, der einfach nur mit ihm 'rumhängt' und nicht viel von ihm erwartet. Es mag für ihn das Beste sein. Hart für dich, Davey, aber es mag genau das sein, was er gerade braucht.”
Jane gab David einen besorgten Blick. „Ist das in Ordnung für dich, Davey?”
„Zach... .” David holte tief Atem und versuchte es nochmal. „Verdammt, ich liebe Zach, Jenny. Er ist Teil meiner Familie. Mehr als Familie. Ich werde alles tun, was er von mir will und braucht; einschließlich Mord – Anwesende ausgenommen.” Er lächelte Jane schwach an. „Nun, meine Damen, wenn sie mich entschuldigen würden, ich treffe jetzt das Objekt unserer Unterhaltung, um den Sturz der freien Welt zu planen.”
„Sie werden wieder Richard neues Videogame spielen”, erklärte Annie Jane. „Dieses größenwahnsinnige Ding.”
„Ich liebe dieses Spiel”, gab Jane zu. „Ich bin in Wahrheit ein frustrierter Napoleon, ich schwöre es Dir. Es macht so viel Spaß, böse zu sein.”
David lachte und verließ
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